Velbert. WKW-Beschäftigte in Velbert-Neviges haben auf Extra-Gehalt verzichtet, um ihre Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Sie vermissen Investitionen.

Die Stimmung unter den Beschäftigten des Nevigeser Unternehmens WKW ist nach Angaben der IG Metall im Keller. „Die Kollegen sind aufgebracht,“ erklärte Hakan Civelek, Geschäftsführer der IG Metall Velbert, nach einer Versammlung der Gewerkschaftsmitglieder bei WKW auf Anfrage der WAZ.

Grund für den Unmut: Vor zwei Jahren wurde ein Transformationsvertrag zwischen Gewerkschaft und Unternehmen geschlossen, der vorsah, dass die Arbeitnehmer auf einen Teil des Weihnachts- und Urlaubsgeldes verzichten. Die Gehaltserhöhungen sollten auf 0,5 Prozent begrenzt werden. Mit dem dadurch zur Verfügung stehenden Geld sollten Investitionen in das Nevigeser Werk getätigt werden, um die Arbeitsplätze langfristig zu erhalten. „Diese Investitionen sehen die Beschäftigten aber nicht und vermuten, dass die Gelder in Werke im Ausland geflossen sind“, so Civelek.

Velberter Arbeitnehmer fordern mehr Geld

Außerdem habe es im August dieses Jahres Gespräche mit dem Vorstand gegeben. Damals habe es von der Führung des Unternehmens geheißen, dass angesichts der Inflation die Löhne und Gehälter stärker erhöht werden könnten. Beim ursprünglichen Transformationstarifvertrag sei man, so Civelek, davon ausgegangen, dass man um 1,5 Prozentpunkte unter der allgemeinen Tariferhöhung bleiben wolle. Für den jetzigen Tarifabschluss der Metall- und Elektroindustrie von 8,5 Prozent würde das ein Plus für die Nevigeser von 7 Prozent bedeuten. Der Vorstand argumentiere nun allerdings, die wirtschaftliche Situation sei angespannt, die Liquidität reiche nur noch bis Ende Januar. Da seien Gehaltserhöhungen über das Vereinbarte hinaus nicht möglich.

Die Arbeitnehmer, so führt der Gewerkschaftsfunktionär weiter aus, planten nun Aktionen und auch Demonstrationen vor dem Firmengelände.