Neviges. Der Automobilzulieferer WKW.automotive in Velbert unterstützt massiv sein Produktionswerk in Ungarn. Generalkonsul war zu Gast in Neviges.
Als der hohe Besuch von langer Hand geplant wurde, da ahnte noch niemand einen Krieg mitten in Europa, war das Wort „Energiekrise“ ganz weit weg. Da wollte der ungarische Generalkonsul Gergö Szilágyi sich einfach nur mal die Produktion bei WKW.automotive an der Siebeneicker Straße ansehen, wollte sich ein Bild machen. Schließlich betreibt WKW.automotive, der weltweit anerkannte Lieferant von Aluminiumkomponenten hauptsächlich für die Automobilindustrie, in Ungarn erfolgreich ein Produktionswerk, das seit der Gründung 1998 stetig wächst. Und dass WKW.automotive erst kürzlich 70 Millionen Euro in den Ausbau des ungarischen Werkes investierte, zeigt: Man ist an einer engen Zusammenarbeit interessiert – in aufregenden Zeiten wie diesen mehr denn je.
Ungarischer Generalkonsul besucht Velbert
„Wir erleben eine Herausforderung wie noch nie. Umso wichtiger ist es, diese gemeinsamen Herausforderungen auch gemeinsam zu stemmen“, sagte der aus Düsseldorf mit einer kleinen Delegation angereiste Generalkonsul. Wichtiger denn je sei es, den Austausch zu intensivieren und voneinander zu profitieren. Denn in Ungarn, so betonte Gergö Szilágyi, gebe es eine „robuste Automobilindustrie“ und NRW sei ein „großes Investorenland“. Und weiter: „Diese starke Basis möchten wir in den nächsten Jahren erweitern.“ Kunden des Werkes in Ungarn seien etwa BMW, Mercedes, Porsche, Audi, Jaguar, Landrover und Volvo. „Ungarn bietet viel an Forschung und Innovation, auch die Universitäten reagieren auf Ansprüche der Wirtschaft.“
WKW.automotive schätzt verlässlichen Partner
In Deutschland sei man sehr froh über diesen „starken und vor allem auch verlässlichen Partner“, bekräftigte Unternehmenssprecherin Monika Kocks, gleichzeitig Vorsitzende von „automotiveland.nrw“, einem Netzwerk von Produzenten, Zulieferern und Forschungseinrichtungen. Der Dialog zwischen automotiveland.nrw und der ungarischen Vertretung bestehe seit der letzten Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in München und werde seitdem intensiviert. So sei auch eine Unternehmerreise von Automobilzulieferern aus Nordrhein-Westfalen nach Ungarn geplant, erläutert Monika Kocks.
Lieferketten besser absichern
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Ziel der Reise sei unter anderem der Besuch der „ZalaZone“, einer Teststrecke für autonomes Fahren sowie das Kennenlernen der bestehenden Unternehmens- und Forschungsinfrastruktur. Stephan A. Vogelskamp, Geschäftsführer von automotiveland.nrw, erklärte: „Der Antrittsbesuch des Generalkonsuls von Ungarn war ein weiterer wichtiger Schritt. Die Kooperation in Europa wird aufgrund der anhaltenden Krisen immer bedeutender für unseren Kontinent.“ So wolle Ungarn dazu beitragen, dass Lieferketten und somit auch die gesamte Produktion besser abgesichert werde.
>>> Über das Unternehmen
Die WKW.automotive ist eine Tochtergesellschaft der Walter Klein GmbH in Wuppertal, seit den frühen 1970er-Jahren ansässig in Velbert-Neviges an der Siebeneicker Straße. In Neviges sind etwa 1500 Menschen beschäftigt, insgesamt gehören zur WKW.automotive 3381 Mitarbeiter.
Der Automobilzulieferer produziert Zier- und Funktionsbauteile, Dachrelingsysteme, Wärmetauschrohre für Pkw-Klimaanlagen sowie Aluminiumprofile für Industrieanwendungen. Kunden sind namhafte Autohersteller, aber auch Unternehmen wie Miele oder Bang&Olufsen.
Der Jahresumsatz lag 2021 bei 473 Millionen Euro.
Das ungarische Werk in Györ wurde 1998 gegründet und verfügt über eine Produktionsfläche von 24.000 Quadratmetern. Zurzeit sind dort 480 Mitarbeiter beschäftigt. Geplanter Umsatz bis 2025: Ca. 74 Millionen Euro.