Neviges. Wer in Velbert-Neviges oder Umgebung mit seinem Roller liegen bleibt, bekommt schnell Hilfe: Bei Anruf braust Tim’s mobiler Pannendienst los.
Der Roller springt vor der eigenen Haustür nicht an? Das Mofa macht auf dem Weg zur Arbeit plötzlich schlapp? Keine Panik, einfach Handy zücken und Tim’s mobilen Pannendienst in Velbert-Neviges anrufen: Dann braust Tim Engelhardt auf seinem Roller los, im Gepäck jede Menge Werkzeug, Fachwissen und gute Laune. Der 45-Jährige, der seinen mobilen Pannendienst offiziell unter „Tim’s Garage“ führt – bis vor Kurzem schraubte und verkaufte er nämlich lediglich in seiner Garage an der Teimbergstraße – ist der „Gelbe Engel“ für die Besitzer von Mofa, Vespa und Roller, also zulassungsfreie 50-Kubik-Fahrzeuge.
Der „Gelbe Engel“ für motorisierte Zweiradfahrer in Velbert
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„Ja, stimmt, passt ja auch zum Namen“, sagt Tim Engelhardt und grinst breit. Und wenn es hart auf hart kommt, etwa ein wichtiger Termin für den gestrandeten Rollerfahrer ansteht und dessen Nerven blank liegen, dann fährt Engelhardt den Havaristen auch mal ins Büro oder zum alles entscheidenden Rendezvous. „Wenn ich ein Zweirad ans Laufen gekriegt habe, ist das für mich mehr wert als Geld. Und auch, wenn ich dann in das Gesicht von Kunden sehe“, sagt der leidenschaftliche „Schrauber“, dessen Herz hobbymäßig auch für vier Räder schlägt. Als Präsident des Clubs „Chrysler PT Cruiser“ organisiert er jedes Jahr im August ein großes Chrysler-Treffen. Ob zwei oder vier Räder, „ich hab den Motoren-Virus in mir“.
Auf Teneriffa Autos repariert
Den habe er sich als jungerer Mann auf Teneriffa eingefangen, Heilung aussichtslos. „Ich hatte erst bei Mercedes in Wuppertal gearbeitet, das war aber irgendwie nichts für mich, hab dann mit 21 Jahren meinen Rucksack geschnappt und bin ab nach Teneriffa.“ Sieben Jahre lang reparierte er auf der Ferieninsel Autos, darunter auch viele Rallye-Fahrzeuge. „Als ich meinen ersten Motor wieder ans Laufen brachte, das war einer meiner tollsten Momente.“ Mit 28 Jahren kehrte er zurück nach Neviges, bedingt auch durch den Tod des Vaters. „Ja, und dann dachte ich mir: Du musst jetzt mal was Vernünftiges tun.“
Anfangs in Velbert Roller an- und verkauft
Zum Beispiel Roller an- und verkaufen. „Früher hab ich nur die repariert, die hier auch gekauft wurden, das wurde dann immer mehr.“ Der gute Service sprach sich wohl herum. Und da Tim Engelhardt stets offen ist für Neues, stieß die Idee eines Stammkunden bei ihm sofort auf offene Ohren. „Seit September biete ich zusätzlich die mobile Werkstatt an, läuft auch prima, ich kann mich nicht beklagen.“ Das Geschäftsmodell ist simpel und übersichtlich: „Für 35 Euro fahre ich raus und gucke mir das vor Ort an. Dann kann der Kunde entscheiden, was weiter passiert.“
Viel Werkzeug im Zweirad-Anhänger
Einen Auftrag hat Tim Engelhardt an diesem Tag schon mal sicher: Sein Handy bimmelt. Der Fachmann hört konzentriert zu. „Sie sind liegen geblieben? Wo? Was ist denn passiert? Steht der Roller jetzt sicher?“ Es scheint kein akuter Notfall zu sein, man will sich später treffen. Letzte Frage: „Was haben Sie denn für einen Roller? Ich gucke mir das an, eventuell kriegen wir den ja sofort wieder ans Laufen, ok, dann bis 17 Uhr.“ Die Marke ist wichtig, damit Engelhardt schon mal das richtige Werkzeug parat hat – zusätzlich zur Grundausstattung seines Anhängers: „Starter-Set, Kompressor, Gelbe Westen – halt, was man so braucht.“
Auch mal die Nase ins Kühlwasser halten
Ziemlich häufig ereile ihn auch ein Hilferuf, wenn Vespa oder Mofa daheim machen schlapp machen, Fahrer oder Fahrerinnen nicht wegkommen. „Wenn die zum Beispiel so zwei bis drei Monate gestanden haben, dann springen die nicht mehr an“, sagt Engelhardt, für den viele Reparaturen Routine sind: „Vergaser reinigen, neue Benzinfilter rein, Zündkerzen, alles kein Hexenwerk.“ Für die richtige Diagnose, da beruft sich der Tüftler, der schon mit fünf Jahren Kassettenrekorder auseinander genommen hat, auch mal auf all seine Sinne: „Wenn man die Nase ins Kühlwasser hält und die dann brennt, dann ist die Zylinderdichtung kaputt“, sagt er fröhlich und ergänzt: „Und bei Probefahrten können Sie ganz viel hören.“
Manchmal geht’s auch spätabends ab in die Werkstatt
Weiß der Fachmann, woran es gelegen hat, dass das Mofa an der roten Ampel plötzlich „verreckt“ ist, dann geht’s ab in die Garage, da wird geschraubt, getüftelt, geölt. „Ich mache keine Pause. Das Werkzeug muss sich erholen“, steht da auf dem Emailleschild am Tor, und der Spruch trifft ins Schwarze. Denn dass die Werkstatt direkt neben Tim Engelhardts knuffigem Häuschen liegt, ist ein wahrer Segen: „Wenn mir um 23 Uhr plötzlich einfällt, woran es liegen könnte, dann geh ich rüber und reparier.“ Nur, damit der Roller fix wieder flott wird – eben ein liebenswert Verrückter.
>>>Werkstatt in Neviges
Der mobile Pannenservice „Tim’s Garage“ ist in der Teimbergstraße 12 a in Velbert-Neviges. Die Werkstatt hat geöffnet von 8 bis 17 Uhr.
Kontakt für Pannenhilfe unter 0157 527 879 86.