Langenberg. Für einen Western-Film hat der Schauspieler Cowboystiefel bei Schuhmacher Jakob Czerny bestellt und persönlich im „Masswerk“ vorbeigeschaut.
Prominenter Besuch hat am Sonntag seinen Weg in das sonst recht beschauliche Langenberg gefunden. Schauspieler und Bodybuilder Ralf Moeller brauchte neue Schuhe – und die fand er ausgerechnet in der Altstadt, genauer gesagt bei Schuhmacher Jakob Czerny und seiner Schuhmanufaktur „Masswerk“.
„Ich wusste, ich brauche einen top-bequemen Schuh“, erläutert der in Los Angeles lebende Schauspieler. Bei bis zu 16 Stunden am Set ist das natürlich keine Kleinigkeit. Anfang des kommenden Jahres beginnen die Dreharbeiten für einen neuen Western-Film.
Ralf Moeller verrät in Velbert erste Details über seinen neuen Film
„Ich denke mal, im Februar oder März kommen die Schuhe dann zum Einsatz“, freut sich Moeller. Viele Details möchte er noch nicht verraten doch ein wenig erzählt er dann doch. Ralf Moeller wird einen deutschen Eisenbahningenieur spielen, der sich in den Wirren des amerikanischen Bürgerkriegs zurechtfinden muss. Angezogen hat er seine neuen Cowboystiefel jedoch noch nicht, die befinden sich bereits bei der Produktionsfirma in den USA.
Wie er denn nun ausgerechnet nach Langenberg gefunden hat für seine Schuhe? „Kennengelernt haben wir uns vor einem dreiviertel Jahr“, erklärt Moeller. Schuhmacher Jakob Czerny ergänzt: „Über unseren Leistenmacher.“
Handarbeit hat ihren Preis
Auch interessant
Die Schuhe, welche Czerny in liebevoller Handarbeit herstellt, sind maßgeschneidert. „Die sitzend wie eine zweite Haut“, erklärt er. „Die Schuhe sind rahmengenäht, das Material ist langlebig und sorgfältig ausgewählt.“ Bei guter Pflege würden die Schuhe ein halbes Leben halten. Das hat aber natürlich auch seinen Preis. Die günstigsten Modelle beginnen bei 2000 Euro pro Paar. Im Preis mit inbegriffen sind die Leisten. Zwischen drei Monaten und einem halben Jahr vergehen zwischen Bestellung und Lieferung der Schuhe.
Beim RTL-Spendenmarathon werden maßgefertigte Schuhe aus Langenberg versteigert
Auch interessant
Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler setzt sich Ralf Moeller für verschiedene soziale Projekte ein. Als Pate für den RTL-Spendenmarathon und das Projekt „Herz für Kinder“ wirbt er für eine kommende Versteigerung. Gemeinsam mit Jakob Czerny wird ein Gutschein für ein paar maßgefertigte Schuhe versteigert, und zwar für den guten Zweck. „Bei 5000 Euro sollte man da beginnen“, wünscht sich Fernsehstar Moeller für das Mindestgebot. „Nach oben sind keine Grenzen gesetzt.“ Dafür möchte er die Schuhe dann auch persönlich übergeben.
Schuhmacher Jakob Czerny und sein „Masswerk“ waren vom Hochwasser betroffen
Bis es soweit ist, dauert es allerdings noch etwas. Der RTL-Spendenmarathon findet im November statt, die Aktion „Herz für Kinder“ erst einen Monat später im Dezember.
2015 hat der Handwerksbetrieb in Langenberg eröffnet. Vom Hochwasser im vergangenen Jahr waren Czerny und sein Team stark betroffen. „Die Böden mussten raus, alles musste trocknen“, erzählt der Besitzer. Für ganze drei Monate stand der Betrieb komplett still. Damit einher ging auch ein beträchtlicher Verdienstausfall. Beeindruckend fand Czerny jedoch die Hilfsbereitschaft in der Nachbarschaft: „Es war sehr schön, alle haben sich gegenseitig geholfen und zusammen Keller leergeräumt.“
Seitdem ist das Geschäft wieder gut angelaufen. Passend zum Besuch Ralf Moellers wurde gleichzeitig der neue Verkaufsraum eröffnet und eine neue Kollektion vorgestellt. Der Winter kann also kommen.
>>> Das ist Ralf Moeller
Ralf Moeller wurde 1959 in Recklinghausen geboren – also unweit von Velbert.
Seine Karriere begann er mit Bodybuilding, 1986 wurde er mit dem Weltmeistertitel ausgezeichnet. Nach seinen ersten Auftritten im Fernsehen wurde er international bekannt in seiner Nebenrolle im Blockbuster-Film „Gladiator“ unter der Regie von Ridley Scott.
Seit 2014 besitzt Moeller neben der deutschen auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft und lebt in Los Angeles.
Bekannt ist er neben seiner schauspielerischen Tätigkeit auch durch sein vielfältiges Engagement als Botschafter in sozialen Projekten.