Velbert. Bei einem bunten Fest zum einjährigen Bestehen des Schloss- und Beschlägemuseums in Velbert verrät das Museumsteam spannende Zukunftspläne.

Vor auf den Tag genau einem Jahr öffnete das Schloss- und Beschläge Museum nach langem Umbau und Umzug in den neuen Räumlichkeiten neben der Villa Herminghaus das erste Mal seine Tore. Das ist ein Grund zu feiern, beschloss das Museumsteam und organisierte am kurzerhand ein buntes Fest rund um das Museum. Und sie alle strömten zur Geburtstagsfeier: Kinder, jung geblieben Erwachsene, Kulturinteressierte - denn für jeden gab es im und rund ums Museum etwas zu entdecken. Neben dem kostenlose Eintritt an den beiden Tagen und mehreren über den Tag verteilten Führungen lockten auch verschiedene Angebote zum Anfassen und kreativ werden.

Viele Aktionen für Kinder in Velbert

Kreativ sein im Museum: Anne-Sophie und Jasmin (v.l.) malen mit Feuereifer Schatztruhen und Schlüsselkästchen an .
Kreativ sein im Museum: Anne-Sophie und Jasmin (v.l.) malen mit Feuereifer Schatztruhen und Schlüsselkästchen an . © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

„Ein glücklicher Zufallen, dass das Wetter heute mitspielt“, stellt Emmanuel Giagtzoglou, wissenschaftlicher Volontär des Museums fest. Kurz überlegt er sogar die bereitgestellten Liegestühle draußen aufzubauen. Denn draußen ist einiges los. Gleich mehrere Kinder tummeln sich am Tisch, um Schlüsselkästchen und Schatztruhen zu bemalen, auf der anderen Seite hat am Samstag ein Schmied sein Zelt aufgeschlagen und lädt ein zum Messerschmieden mit Kohlefeuer, Blasebalg, Amboss und allem, was sonst noch dazu gehört. Das freut die Kinder – aber, wie man unschwer feststellen kann, noch viel mehr die mitgekommenen Väter.

Ein erfolgreiches erstes Jahr

Trotz des tollen Wetters schauten sich viele Familien die Ausstellungen drinnen an: Neben der Dauerausstellung stieß auch die Sonderausstellung „Sicherheit auf Reisen“ auf großes Interesse.
Trotz des tollen Wetters schauten sich viele Familien die Ausstellungen drinnen an: Neben der Dauerausstellung stieß auch die Sonderausstellung „Sicherheit auf Reisen“ auf großes Interesse. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Während es draußen durch die Gegend hämmert, ist drinnen die Ausstellung natürlich geöffnet. Vor dem großen Tor ist ein Glücksrad aufgebaut – selbst gezimmert vom Hausmeister des Museums. Nebenan gibt es Kaffee und natürlich auch leckeren Geburtstagskuchen. Mit dem ersten Jahr im neuen Museum zeigen sich Museumsleiterin Dr. Yvonne Gönster und ihr Team zufrieden. Im ersten Quartal haben über 4000 Besucher die Dauerausstellung besucht. „Das allein ist mehr als in einem Jahr am alten Standort“, freut sich Gönster über die Resonanz. Es läuft gut – trotz Corona.

Fast nur positive Resonanz

Workshop für Ferienkinder

Zum Ferienende gibt’s im Schloss- und Beschlägemuseum, Kolpingstraße 34, am Freitag, 14. Oktober, eine Aktion speziell für Kinder unter dem Titel „Ich packe meinen Koffer“. Der Workshop startet um 10 Uhr und richtet sich an Kinder zwischen acht und zehn Jahren. Anmeldung erforderlich unter museum@velbert.de oder direkt im Museum. Kosten: fünf Euro.

Das Schloss- und Beschläge Museum hat dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt vier und ermäßigt zwei Euro. Kinder unter 18 Jahren dürfen das Museum kostenlos besuchen. Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.schlossundbeschlaegemuseum.de.

„Bisher haben wir fast ausschließlich positive Resonanz“, so Emmanuel Giagtzoglou. Neben der Dauerausstellung ist bis zum 16. Oktober noch die Sonderausstellung zum Thema Sicherheit auf Reisen von Seefahrt bis Raumfahrt geöffnet. Mitte Dezember startet dann eine Ausstellung des Bergischen Geschichtsvereins mit dem Titel „Burg und Schloss Hardenberg – Geschichte zweier Adelssitze“. Unterstützt wird das Team bei seinen Aktionen von mehreren ehrenamtlichen Helfern. „So Veranstaltungen wie heute würden sonst gar nicht funktionieren“, dankt Yvonne Gönster den Unterstützern.

Spannende Zukunftspläne

Neben den Sonderausstellungen stehen rund um das Museum im Moment noch viele weitere Projekte auf dem Plan. „Aktuell arbeiten wir an einem neuen Guide“, berichtet Gönster. Drei Punkte seien ihr dabei wichtig: Digitalität, Mehrsprachigkeit und Barrierefreiheit. „Das wird ganz großartig von der Fördergemeinschaft finanziert.“ Zudem ist ein Escape-Room in Arbeit. Die Handwerker haben ihre Arbeit größtenteils schon erledigt, bald beginnt die Testphase. Als wäre das noch nicht genug, ist das Team im Hintergrund noch dabei den Umzug des Museumsdepot mit den über 16.000 nicht ausgestellten Exponaten zu organisieren. Langweilig wird es also nicht, denn wie das Glücksrad vor dem Eingang zur Ausstellung passend verrät: „Der Schlüssel aller Arbeit ist der Fleiß.“