Neviges. Beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr in Velbert-Neviges haben Kinder und auch Eltern einen Heidenspaß. Vor allem auswärtige Besucher staunen.

Cosmo dreht an dem großen Steuerrad und drückt auf alle Knöpfe, die in Reichweite sind. Was dem Besitzer eines Neuwagens ein Graus wäre, wurde bei der Feuerwehr Neviges großzügig geduldet. „Selbstverständlich wird abschließend alles überprüft, bevor die Fahrzeuge wieder in den Einsatz gehen“, versichert Daniel Kuhlendahl. Der Einsatzbereichsleiter Neviges der Freiwilligen Feuerwehr Velbert freute sich über den großen Andrang beim Tag der offenen Tür rund ums Gerätehaus an der Siebeneicker Straße. „Viele Besucher kommen von weit her, nur um unsere neuen Fahrzeuge zu fotografieren“, hat Marcel Borwoski erfahren, der dem Löschzug 5 vorsteht. Neben einem neuen Löschfahrzeug verfügt die Nevigeser Wehr über einen neuen Gerätewagen mit zwei Kilometer Schlauch. Mehrere Feuerwehrleute geben Hilfestellung, wenn die Kleinen einmal in einem großen Feuerwehrauto Platz nehmen wollen. Nicht alle kommen aus Neviges oder Velbert. „Wir sind aus Ratingen und haben über Facebook davon erfahren“, so Alexandra Ristau, deren zweijähriger Filius mit großen Augen auf dem Fahrersitz thront.

Rundfahrt mit dem Löschfahrzeug

Joschua ist selig: Der Kleine hat den Einsatzwagen genau erkundet.
Joschua ist selig: Der Kleine hat den Einsatzwagen genau erkundet. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Das Erlebnis Feuerwehr lässt sich mit einer Rundfahrt in einem richtigen Löschfahrzeug steigern. Dafür wurde an der Siebeneicker Straße eine Extra-Haltestelle eingerichtet. Einmal die Lohbachstraße und Elberfelder Straße bis zum Kreisverkehr am Wiesenweg und zurück, knapp fünf Minuten dauert die Herrlichkeit. Zum Ende der Spritztour schaltet Fahrer Philipp Ziegler Blaulicht und Martinshorn ein. Sehr zu Freude der kleinen Fahrgäste: „Das war ja gar nicht so laut wie ich dachte“, wundert sich Rafael beim Ausstieg. Derweil hilft Tobias Horn den nächsten „Fahrgästen“ Platz zu nehmen. „Alle werden angeschnallt, für die Kleinen haben wir Kindersitze, das ist uns ganz wichtig.“ Wer von den roten Autos genug hatte, der probiert sein Geschick beim Klettern mit roten Limonadenkisten. „Bei 15 Stück ist Schluss. Es gibt tatsächlich welche, die das schaffen“, so Sven Tegtmeier.. Die Schützlinge des Stadtjugendfeuerwehrwart sichern die Kletterer und geben Hilfestellung, andere backen Crepés oder füllen Slush-Eis in Becher. Die Feuerwehrfrauen haben für ein üppig bestücktes Kuchenbuffet gesorgt, im Pavillon auf hinteren Teil des Geländes wird gegrillt. Und: Endlich darf auch der Musikzug der Feuerwehr Velbert wieder auftreten und bekommt jede Menge Applaus.

Abrocken mit „Querfeldbeat“

Die Band „Querfeldbeat“ sorgte beim Feuerwehrfest für riesen Stimmung.
Die Band „Querfeldbeat“ sorgte beim Feuerwehrfest für riesen Stimmung. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Beifall auch für eine Einsatzübung des Löschzugs Velbert-Mitte: Ein brennendes Müllfahrzeug musste schnell gelöscht werden sollte. Den Brand gab’s nicht, der Müllwagen war echt. „Wir wollen ein bisschen über die richtige Müllentsorgung aufklären“, so Abfallberaterin Irmgard Olberding, bei den Technischen Betrieben Velbert (TBV) Abfallberaterin. Beim der Feuerwehr lud sie zum Mülltonnen-Schießen ein: Kinder, die den Ball in in einem oder gar alle Behälter versenkten, durften sich ein kleines Geschenk aussuchen. Wer nicht traf, bekam eine weitere Chance bei einem kleinen Müllquiz. Am Abend vor dem Tag der offenen Tür hatte die Freiwillige Feuerwehr zur Party eingeladen, zu der gefühlt halb Neviges stürmte. Die Band „Querfeldbeat“ machte Lust aufs Tanzen, der große Außenbereich war voll mit Menschen, die den lauen Spätsommerabend genossen. Die Veranstalter hatten sich bestens auf den Andrang vorbereitet: Neben der Cocktailbar waren zwei Bierwagen besetzt. Hier zeigte sich, dass die gut organisierte Feuerwehr nicht nur beim Löschen Hand in Hand arbeitet, sondern auch beim Feiern: Der Fluss des Gerstensaftes riss nicht ab, allerdings wurden die Steaks, Würstchen und Pommes nicht so ganz schnell gar. Das bisschen Warten störte aber nicht, dazu war die Stimmung viel zu gut – auch bei den Gästen von außerhalb. „Solch tolle Feste gibt es bei uns nicht“, staunte Katja Winkler.