Velbert. . Spielerisch führt Herr Stinknich an das Thema Abfall und Abfallsortierung heran. TBV unterstützen das Umweltprojekt an den Velberter Grundschulen

Irgendwo da hinter der Bühne – für die Zuschauer völlig verdeckt – singt eine Männerstimme nach der bekannten Melodie eines Kinderlied-Klassikers „Alle meine Tönnchen, freu’n sich auf den Müll, freu’n sich auf den Müll ...“. Außerdem wird mächtig rumort und gepoltert. Und dann tritt der Theaterpädagoge Patrick Strohm alias Herr Stinknich – und auf Anhieb als Müllmann erkennbar – hervor, tut ganz verdutzt: „Was macht Ihr denn alle hier?“

Bis zu den Sommerferien sind alle Grundschulen dran

Na was wohl? Die 25 Mädchen und Jungen der 2 c von Klassenlehrerin Simone Stöckmann hocken im Halbkreis in der Aula der Gerhart-Hauptmann-Gemeinschaftsgrundschule und sind gespannt auf das Mitmach-Theater „Herr Stinknich, Tonni und unser wertvoller Müll“. Kaum weniger gespannt ist auch Sven Lindemann. Der Vorstand der Technischen Betriebe Velbert (TBV), die das Umweltprojekt für die zweiten Klassen unterstützen, das bis zu den Sommerferien für 24 Klassen von 13 Grundschulen läuft, schaut die Mischung aus Theater, Puppenspiel, Geschichtenerzählen und Spielaktion heute selbst zum ersten Mal.

Gute eine Stunde dauert das Mitmach-Theater

„Für uns ist das eine ganz tolle Gelegenheit und prima, mit Kindern ins Gespräch zu kommen“, sagt Lindemann, selbst Vater zweier Kinder. Übrigens: Daheim ist Sohn Sjard (10) fürs Müllrausstellen zuständig. Klappt laut Papa töffte. „Kinder sind total offen für so etwas“, erzählt der TBV-Chef. Sie regten sich auch richtig darüber auf, dass Menschen einfach so Müll auf die Straße schmissen.

So über eine gute Stunde zieht sich Strohms kurzweiliges Mitmachtheater. „Mülleske“ nennt der Mülheimer seine One-Man-Show, mit er nun schon seit fünf Jahren unterwegs ist und hier in Velbert aktuell im dritten Jahr.

Zum Abschluss gibt’s eine praktische Übung

Herr Stinknich klärt mit den Grundschülern, wie und warum man Abfall sortieren sollte, dass Recycling richtig wichtig ist und was später mit den mühselig gehorteten und gesammelten Wertstoffen passiert. Und natürlich baut er zumeist auch den einen oder andern Jux ein. Letztlich ist so ein Missgeschick, wenn Patrick Strohm zum Beispiel in eine Mülltonne stürzt, ja auch eine lustige und willkommene Auflockerung.

Und zum Abschluss gibt’s dann eine praktische theaterpädagogische Werkstatt. Die Mädchen und Jungen üben zu jeder Abfallart eine Szene ein: blaue, gelbe, schwarze und braune Tonne und Glas. „Die pädagogisch wertvollste Einheit“, meint Strohm ... und verwirft das sofort: „Ist ja eigentlich alles pädagogisch wertvoll.“ Schließlich setzen alle Beteiligten ja auch große Hoffnungen in die Schüler. Sollen sie doch als Multiplikatoren dienen und das Wissen weitertragen.

<<< PÄDAGOGISCH PROFILIERT

Patrick Strohm, er lebt in Mülheim an der Ruhr, ist Diplom-So zialpädagoge und Diplom-Thea terpädagoge sowie freier Schau spieler und Moderator. Der 47-Jährige moderiert Events und pädagogische Aktionen.

Strohm wirkt überdies als Schauspieler bei interaktiven Walk-Acts, bei I mprovisations theater und Theaterproduktionen mit. Bekannt ist er auch als Trainer u. a. für Improvisationstheater und Kreativitätsförderung.