Velbert. Die „Velberter Kulturloewen“ präsentieren ihr Programm für die kommende Kultursaison. 2023/24 ist auch das Forum Niederberg wieder mit am Start.

Die nahende Spielzeit 2022/23, die am 4. September im Langenberger Bürgerhaus mit dem Familienkonzert von der Opernwerkstatt am Rhein „Himmlische Strolche“ eröffnet wird, ist keine gewöhnliche. Denn diese Kultursaison ist die letzte, bevor dann zumindest fahrplanmäßig – nach jahrelanger, mittlerweile schon fast vergessener Sanierung des Bürgerhauses und nach abgeschlossenem Umbau des Forums in 2023/24 – in Velbert alle drei Häuser zugleich am Start sind: Sowohl Forum Niederberg, das trotz aller baulichen und inhaltlichen Veränderungen auch genau so weiter heißen soll, als auch Historisches Bürgerhaus Langenberg, als auch Vorburg Schloss Hardenberg. Der Saisonbeginn, sagt Betriebsleiterin Dr. Linda Brücher, sei für sie immer ein Highlight. Aktuell haben die „Velberter Kulturloewen“ wieder ein vielfältiges Veranstaltungspaket geschnürt.

Publikum soll in Velbert auf seine Kosten kommen

Das Historische Bürgerhaus Langenberg wird in der Planung der „Velberter Kulturloewen“ nach Wiederinbetriebnahme des Forum Niederberg vorrangig ein „Klassikhaus“.
Das Historische Bürgerhaus Langenberg wird in der Planung der „Velberter Kulturloewen“ nach Wiederinbetriebnahme des Forum Niederberg vorrangig ein „Klassikhaus“. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Angesichts der Fülle und Bandbreite zögert auch Co-Betriebsleiter Dirk Lukrafka, einen einzelnen Termin ausdrücklich hervorzuheben, auf den er sich besonders freut: „Darum geht’s nicht“, sagt der Bürgermeister. Wichtig sei vor allem, dass das Publikum auf seine Kosten komme und man „einigermaßen befreit“ aufspielen könne. Viele Besucher seien darüber enttäuscht, dass sie Kultur in den vielen Pandemie-Monaten nicht so hätten erleben können wie gewohnt. Schließlich nennt Lukrafka doch noch das „Bürgerhausorchester Collegium musicum“, das sich unter dem Motto „Ein guter Jahrgang“ am 6. November den Werken und Ereignissen des Jahres 1783 widmet (im Bürgerhaus).

Große und kleine Termine ebenbürtig

Anja Franzel freut sich, dass das „Irish Folk Festival“ (23. 11.) sowie „Passagier 23“ mit dem Berliner Kriminaltheater (22. 4.) zum Zuge kommen, die man schon sehr lange auf dem Zettel habe. Grundsätzlich gebe es halt große und kleine Termine, so die Künstlerische Leiterin, führt beispielhaft die „Jenaer Philharmonie“ (21. 1.) und „Die Verwandlung@Whiteboxx“ nach Franz Kafka (27. 1.): „Und beide sind genau so wichtig.“ Eine „mit Sicherheit ganz tolle Erfahrung“ verspreche sie sich darüber hinaus von dem Orgel-Stummfilmkonzert zu dem Klassiker „Nosferatu“ (13. 11.).

Team wuppt die Herausforderungen

Bürgermeister Dirk Lukrafka (re.) fungiert auch als Betriebsleiter und SPD-Ratsherr Shamail Arshad ist der Vorsitzende des zuständigen Betriebsausschusses.
Bürgermeister Dirk Lukrafka (re.) fungiert auch als Betriebsleiter und SPD-Ratsherr Shamail Arshad ist der Vorsitzende des zuständigen Betriebsausschusses. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

„Wir wollen ganz viele Menschen erreichen“, erklärt Shamail Arshad. Das angebotene Programm könne sich erneut sehen lassen. Etwaigen erneuten Widrigkeiten und Restriktionen infolge der Pandemie sieht der Betriebsausschuss-Vorsitzende und SPD-Ratsherr eher gelassen entgegen. Und zwar aufgrund der bislang gemachten Praxis-Erfahrungen: Das Team sei geübt, lobt er, schwierige Situationen zu schultern. Arshad hat übrigens die Revue „Herzpanik – Eine Udo-Lindenberg-Show“ ausgeguckt (26. 5., Bürgerhaus). Linda Brücher legt ihrerseits dem Publikum die Kabarett-Sparte ans Herz. Und hierbei ganz konkret die „6. Velberter Lachnacht“ am 13. 1. in Langenberg.

Zunehmend mehr Kurzentschlossene

Zuletzt mussten die Organisatoren mangels genügender Nachfrage im Vorfeld für den „Velberter Kultursommer“ geplante Veranstaltungen streichen und vom Programm herunternehmen. Nach Auskunft der Betriebsleiterin hat sich das Verhalten des Publikums in der jüngsten Vergangenheit geändert. Es gebe einen klaren Trend „zu mehr Kurzentschlossenheit“: „Das ist planerisch für uns eine Herausforderung.“ Zudem sei dieser Sommer „ganz anders“: „Alle haben was rausgehauen.“ In der Folge sei das Angebot vergleichsweise riesig ausgefallen. Zudem tummelten sich viele, vor allem ältere Besucher, nach wie vor nicht gerne in Gruppen. Es habe allerdings bislang noch keinen Corona-Fall bei Veranstaltungen der „Kulturloewen“ gegeben.

Dritter Ort im Alltagsleben

Vorverkauf läuft online und an drei Standorten

Eintrittskarten gibt es ab sofort. Das Online-Ticketing läuft über die Homepage www.kulturloewen.de. Vorverkaufsstellen vor Ort sind im Stadtbezirk Velbert-Mitte Velbert Marketing (im Schloss- und Beschlägemuseum), Oststraße 12; in Langenberg Buchhandlung Kape, Hauptstraße 58; in Neviges Weinhandel Stellwag, Elberfelder Straße 65.

Die Tickets gelten zur Vorstellung auch als Hin- und Rückfahrkarte mit dem ÖPNV. Kinder/Jugendliche bis 18 sowie Schüler und Studierende bis 25 Jahre zahlen im Vorverkauf nur sechs Euro.

Aktuell werden auch wieder die Wahl-Abonnements angeboten. Die Abos seien sehr nachgefragt, berichtet Linda Brücher, es gebe hierzu sehr viele Anrufe. Der Abo-Erwerb sei auch über die Vorverkaufsstellen möglich.

Die Übergabe des neuen Forum Niederberg soll im Sommer 2023 erfolgen, der Programmbeginn ist für den Spätsommer vorgesehen. Das Forum werde neben dem Zuhause und dem Arbeitsplatz ein „dritter Ort“, erklärt Brücher. Für die Bürgerschaft werde ein Sommerfest vorbereitet. Und eine neue Mitarbeiterin der „Kulturloewen“ koordiniere das Zusammenwirken der verschiedenen Nutzer. Das werde eher wie eine WG, kündigt die Betriebsleiterin an, und kein Nebeneinander wie bei Nachbarn: „Das Forum Niederberg wird ein toller Ort der Begegnungen.“