. Theatersaal blieb bei Brandschutzmaßnahmen ausgeklammert. Er wird vorerst nicht genutzt und auch nicht vermietet. Bürgermeister zum neuen Konzept: „Wir müssen die Menschen mitnehmen, nicht nur die Politik.“

  • Verwaltung und KVV wollen dazu Vorschläge und Meinungen der Velberter einholen
  • Bürgermeister strebt für Theatersaal zusätzliche Funktionen und Nutzungen an
  • Verlagerung der Volkshochschule soll mehr Leben in die Innenstadt bringen

Nach den Sommerferien geht’s los. Denn bevor endgültig ein Zukunftskonzept für das Forum Niederberg gezimmert wird, wollen Mitarbeiter der Stadtverwaltung sowie der Kultur- und Veranstaltungs-GmbH Velbert (KVV) ausschwärmen und herumgehen, um Meinungen, Wünsche und Vorschläge zu sammeln und das Ganze gemeinsam mit der Bürgerschaft zu entwickeln. „Es soll ein Haus von den Bürgern für die Bürger werden“, sagt Dirk Lukrafka.

Der Bürgermeister ist zugleich auch KVV-Geschäftsführer und trat jetzt im Gespräch mit dieser Zeitung Gerüchten und Mutmaßungen entgegen, die sich in den vergangenen Monaten rund um das Haus gerankt haben: „Das Forum Niederberg bleibt erhalten!“ Und er verspricht: „Wir werden allen Gruppen die Chance bieten, mit uns ins Gespräch zu kommen.“

Nach Auskunft von Holger Syhre, KVV-Geschäftsführung, sind wie berichtet in zwei Stufen Brandschutzmaßnahmen durchgeführt worden. Dabei blieb der große Theatersaal mit seinen 700 Plätzen ausgeklammert. Er wird seit Anfang Juli nicht mehr genutzt. Ansonsten, so unterstreicht Lukrafka, sei das bei dem gesamten Haus jedoch uneingeschränkt möglich.

Im ehemaligen Theatercafé ist ein Tagungsraum eingerichtet worden; zudem läuft dort Unterricht der Musik- & Kunstschule. Der Kongresssaal kann weiterhin wie gewohnt genutzt werden. „Wir wollen uns aber für mehr Gruppen öffnen“, sagt Syhre. Seines Erachtens könnte auch das Foyer „intensiver und sinnvoller“ einbezogen werden, müsse auch das Obergeschoss nicht länger außen vor bleiben.

Lukrafka sähe gerne auch andere Veranstaltungen im Theatersaal, zumal er „nur ganz selten ausverkauft“ sei. „Wir brauchen mehr Variabilität, müssen zusätzliche Funktionen und Nutzungen entwickeln.“ Der Kino-Ansatz sei eine richtige und gute Idee gewesen. Doch er hat sich zerschlagen. Dadurch wären mehrere Räumlichkeiten weggefallen, erläutert Syhre die Gründe, vor allem hätte der Theatersaal akustisch hergerichtet werden müssen. Das hätte jedoch derart aufwändige Umbauten bedeutet, dass es für den Betreiber angesichts der erforderlichen Pacht wirtschaftlich nicht mehr interessant geworden wäre.

Auf Fördermittel angewiesen

Dem Bürgermeister ist vor allem daran gelegen, möglichst viele Menschen in die Innenstadt zu holen. Dazu gehörten auch ein Kulturprogramm und öffentliche Einrichtungen. Eine Option wäre die Verlagerung der VHS. Aber er hat auch die Zukunft der Bücherei im Blick. Diese decke nicht mehr alle Ansprüche und Bedürfnisse ab; so fehlten dort etwa Arbeitsplätze und Rückzugsmöglichkeiten für Klassen. Den zusätzlichen Platz könne man durch den Umzug des Museums in ein eigenes Gebäude (Villa Herminghaus) und mit einem eigenen Auftritt gewinnen.

Vorteil und Hoffnung für Velbert: Das Forum ist Bestandteil des Integrierten Handlungskonzeptes für die Innenstadt. Um noch bis Ende 2017 einen Förderantrag ans Land zu richten, müsste zunächst ein schlüssiges architektonisches Konzept erstellt werden. „Der Förderantrag“ sagt Lukrafka, „muss dann aber sehr überzeugend sein.“