Langenberg. Jürgen Heinemann ist seit 50 Jahren bei Wemefa in Velbert-Langenberg. Das wurde gebührend gefeiert und ein Geschenk gab es für den Jubilar dazu.

Silberne Luftballons in Form einer Fünf und einer Null hängen über einem provisorisch in der Fertigungshalle hergerichteten und geschmückten Tisch. Darunter ist ein herzhaften Buffet angerichtet, einige Stehtische verteilen sich in der Halle. Noch wird hier bei Wemefa gewerkelt.

Doch ruckzuck füllt sich der Raum, auch Geschäftsführer Christoph Dierkes ist da. Kurz darauf betritt Jürgen Heinemann den Raum, Applaus brandet auf – für den Mann, der nun seit 50 Jahren zum Betrieb gehört.

Vertrag per Handschlag

„Ich weiß“, sagt Christoph Dierkes zu Beginn seiner Rede, „Sie mögen das nicht so, deswegen fasse ich mich kurz.“ Macht er dann auch. 1957 geboren, kam Heinemann 1972 zu Wemefa in Nierenhof. „Ich wollte eigentlich nur einen Ferienjob haben“, erzählt er später.

Den Vertrag besiegelt er noch mit dem Unternehmensgründer, Horst Christopeit, per Handschlag. „Er hat mich dann wenig später gefragt, ob ich nicht bleiben will“, fährt der Jubilar fort. Wollte er. „Dass daraus aber einmal 50 Jahre werden, dass hätte ich nie gedacht.“

Viele Veränderungen erlebt

Jubilar Jürgen Heinemann und Wemefa-Geschäftsführer Christoph Dierkes: Der lobte das „irre Know-how“ und den tollen Charakter des Jubilars.
Jubilar Jürgen Heinemann und Wemefa-Geschäftsführer Christoph Dierkes: Der lobte das „irre Know-how“ und den tollen Charakter des Jubilars. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Er fühlt sich wohl in dem Unternehmen mit Sitz am Steinbrink, meistens. „Mal so, mal so, wie das Leben halt so ist“, sagt er. Aber die guten Tage überwiegen. „Er hat in dieser Zeit ein irres Know-how erworben, ist eine Kapazität“, lobt Geschäftsführer Christoph Dierkes weiter in seiner Rede.

„Ja“, sagt Jürgen Heinemann, „ich habe viele Veränderungen erlebt.“ Lehrreich seien die gewesen, „jeden Tag gibt es neue Herausforderungen.“ Manchmal sei ihm das zu viel geworden, sei er an seine Grenzen gestoßen. „Aber das Leben geht immer weiter“, sagt der Jubilar, „und so muss man auch immer weiter lernen.“

Trotz Ruhestand noch im Betrieb

Vorne neigt sich die Lobrede des Geschäftsführers dem Ende entgegen. Er habe die Belegschaft nach Jürgen Heinemann befragt, sagt Christoph Dierkes. Und die habe nur warme Worte für den Jubilar gehabt. „Ein ganz lieber Typ, ruhig, extrem hilfsbereit – dienstlich wie privat.“ Aber auch offen, ehrlich und direkt – „das durfte ich selber erfahren“, fügt Dierkes lachend ein.

Wie hilfsbereit Jürgen Heinemann ist, dürfen die Kolleginnen und Kollegen auch weiterhin erleben. Denn eigentlich ist er schon im Ruhestand, steht aber momentan immer noch täglich im Betrieb. Fünf Stunden. „Ich kann einfach nicht loslassen“, sagt er.

„Außerdem“, fügt er schmunzelnd an, „muss ich die Leute hier anspornen, ein bisschen Druck machen.“ Er lacht. „Aber wirklich nur ein bisschen.“ Zudem gibt er sein Wissen weiter, und das sehr gerne. „Mehr Leute wie Sie“, wünscht sich denn auch Geschäftsführer Christoph Dierkes.

Ein Rundflug als Geschenk

Und zumindest Jürgen Heinemann wird er auch noch weiter um sich haben. Dieses Jahr, sagt der Jubilar, wolle er noch jeden Tag zur Arbeit kommen, ab dem nächsten Jahr dann nur noch zwei Tage in der Woche. Also auf die nächsten fünf Jahre? „Mal sehen“, sagt Jürgen Heinemann. „Mit Rollator komme ich dann doch nicht mehr.“

Bevor es dann schließlich ans Buffet geht, gibt es für Heinemann noch ein Geschenk. Und die Kolleginnen und Kollegen haben gut zugehört. „Ich wollte vor Jahren schon einmal einen Rundflug machen“, sagt Jürgen Heinemann. Nun bekommt er die Chance dazu: Denn Christoph Dierkes überreicht ihm einen Gutschein für einen Rundflug über die Region. Für zwei. Denn ohne seine Partnerin – „seinen Ruhepol“, wie es Geschäftsführer Dierkes beschreibt – geht es natürlich nicht.

Die Firma Wemefa

Gegründet hat Horst Christopeit die Firma Wemefa – Werkzeug-Metallwaren-Fabrik – im Jahr 1969. Vier Jahre später, da war Jürgen Heinemann schon im Betrieb, zog das Unternehmen an den jetzigen Standort am Steinbrink um.

Im Jahr 1988 erfolgt der Verkauf an die Flamco BV, 1990 verlässt der Gründer das Unternehmen. Eine weitere Veränderung gibt es 2014, da übernimmt Aalberts Industries die Flamco Gruppe, seit 2016 firmiert Wemefa aber wieder als eigenständige Gesellschaft innerhalb der Aalberts-Gruppe als Wemefa Christopeit GmbH.