Neviges. In der Serie „Mein grünes Wohnzimmer“ öffnet Familie Sindt aus Velbert-Neviges ihre Gartenpforte. Kinder, Hunde, Hasen – hier ist immer Programm.

Wer vor der Haustür der Familie Sindt an der Wilhelmstraße steht, der ahnt nicht, was sich hinter dem grau vertäfelten Haus direkt an der Hauptverkehrsstraße verbirgt: Ein grünes Refugium, Rückzugsort für stille Stunden, mit viel Platz zum Toben für Kinder. In der Serie „Mein grünes Wohnzimmer“ zeigen wir den Garten der Familie Sindt. Und hier fühlen sich alle wohl – Mensch und Tier, Chut und Capi, zwei Hundebrüder aus dem Tierheim, nicht zu vergessen die Langohren Lilly und Blacky. Zwar sind Schaukel und Klettergerüst seit Jahren abgebaut, die vier Kinder Laura (25), Sara (23), Maria (17) und Max (13) fast alle aus dem Haus, aber die selbst gebaute lauschige Terrasse haben Katharina und Jörg Sindt trotzdem nicht oft für sich allein. Und das finden sie ganz wunderbar. „Wenn uns die Kinder mit Anhang besuchen, wird’s richtig schön eng“, sagt Katharina strahlend.

Abends kommen Fledermäuse

Zeigen Sie uns ihr kleines Paradies

Zeigen Sie uns ihr „grünes Wohnzimmer“: Haben Sie einen Garten, Balkon, eine Dachterrasse oder einen Schrebergarten in Neviges oder Tönisheide? Dann machen Sie mit bei unserer Serie.

Auch ein Balkon oder ein Kleingarten kann ein wunderbarer Wohlfühlort zum Entspannen sein.

Erzählen Sie uns etwas über ihr persönliches kleines Paradies, warum sie sich hier so gern aufhalten. Auch ein Wildwuchs-Garten ist willkommen.

Bei Interesse schreiben Sie einfach eine Mail an . Oder rufen Sie Redakteurin Kathrin Melliwa direkt an unter 02051 49533.

„Fernsehen im Sommer gibt’s bei uns nicht. Wir sitzen ganz oft hier draußen, spielen Uno, hier wird zu Abend gegessen – einfach alles“, sagt Katharina Sindt, die als gelernte Köchin vor allem ihr frisches Gemüse und all die Kräuter in den Hochbeeten schätzt. Paprika, Kürbisse, Gurken, Chinakohl – und wenn sich mal eine Schnecke in der Roten Beete, im Porree oder den Salatköpfen verirrt, sorgt das zwar nicht gerade für gute Laune, aber den Viechern geht’s auch nicht an den Kragen. „Die sammel ich einzeln ein und setze sie draußen aus.“ Naturschutz ist den Sindts in ihrem grünen Wohnzimmer wichtig, so hat Ehemann Jörg vier Insektenhotels aufgehängt, eines hat ein Patenkind selbst gebaut. Willkommen ist auch der allabendliche Besuch: Fledermäuse.

Ein Haus mit Geschichte

So lässt es sich aushalten: Max (rechts) hat Besuch mitgebracht: Auch Cousin Jonas findet die Erfrischung toll.
So lässt es sich aushalten: Max (rechts) hat Besuch mitgebracht: Auch Cousin Jonas findet die Erfrischung toll. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Ein Haus mit Geschichte und ein Garten mit vielen kleinen Geschichten. Denn Familie Sindt lebt bereits in vierter Generation in dem 1894 errichteten Haus. „Gebaut hat es mein Urgroßvater, meine Eltern haben ganz oben gewohnt, ich hatte mein Zimmer da unter dem Dach“ erzählt Jörg Sindt, von Beruf Arbeitsvorbereiter bei der Firma Huf und gemeinsam mit seiner Frau engagiert in der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde. Die von grünem Wein umrankte Laube, das sei schon immer sein ganz persönlicher Rückzugsort gewesen. „Früher war das noch schlechter einsehbar vom Haus aus, da hab ich mich still verkrümelt, wenn ich von der Arbeit kam. Jetzt werde ich schneller entdeckt, und dann gibt’s immer was zu tun“, sagt er augenzwinkernd.

In der Bretagne eine Blume gewonnen

Man muss nur Ideen haben: Beruhigend plätschert der kleinen Brunnen.
Man muss nur Ideen haben: Beruhigend plätschert der kleinen Brunnen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Dabei sind, was den Garten betrifft, die Rollen klar verteilt. Den grünen Daumen hat Katharina Sindt – „Er schnippelt immer da, wo er nicht soll“ – und Ehemann Jörg ist mehr für das Bauliche zuständig. Und der Garten zeigt, das System funktioniert bestens. Prächtig wächst die 15 Jahre alte Kletterhortensie und schlängelt sich um einen früheren Rosenbogen, bis vor kurzem hat hier noch eine Amsel genistet. Die mexikanische Orangenblume, die haben sich die Sindts vor langer Zeit aus der Bretagne mitgebracht. „Da hatte ich auf dem Hafenfest das große Los gezogen“, erinnert sich die Gartenfreundin lächelnd und sagt kurz und knapp: „Wenn ich keine Blumen habe, bin ich krank.“

Die besten Nachbarn der Welt

Aber nun genug der Ruhe und Beschaulichkeit, Achtung, Max (13) kommt: Der Jüngste hat zur Verstärkung mal keine Freunde, sondern Cousin Jonas mitgebracht. Mit Anlauf hinein in den Pool, herrlich, so eine Erfrischung, und gleich noch mal. „Die Hasen bleiben draußen“, ruft Katharina Sindt vorsichtshalber, man weiß ja nie. Drüben auf dem Nachbargrundstück, nur getrennt durch eine niedrige Hortensienhecke, sitzt ein älteres Ehepaar auf der Terrasse und lächelt. „Uschi und Walter sind wie Großeltern für unsere Kinder. Die besten Nachbarn der Welt.“ Und die Hohmanns, die haben immer ein bisschen Programm, denn langweilig wird es bei den Sindts nie. Übrigens auch nicht im Winter, denn auch dann erobert Max den Pool – beim Eistauchen.