Neviges. Drei Wochen lang jeden Tag Ausflüge, jeden Tag Spaß: Die Kinder lieben das Ferienprogramm des städtischen Jugendzentrums in Velbert-Neviges.

Der Fruchtquark steht schon auf dem Tisch, Müsli, Milch und Orangensaft auch. „Die Wurst fehlt noch“, ruft Louisa, die offizielle „Wurstbeauftragte“, für die der Tag schlecht startet. Denn Sekunden später, klatsch, klirr, liegt die Mortadella-Salami-Herrlichkeit auf dem Boden, mitten drin im Scherbenhaufen. Kurz ist es still im Jugendzentrum, oh Schreck, die Wurst ist weg. Corinna Schulz, langjährige Mitarbeiterin der städtischen Einrichtung an der Lessingstraße, bleibt die Ruhe selbst. „Bitte Bogen drum machen und hinsetzen zum Frühstück.“ Schon geht das Geplapper wieder los, wo geht’s heute hin, und neue Mortadella steht ja auch schon auf dem Tisch. Drei Wochen lang stellt das engagierte Team des Jugendzentrums in den Ferien für 32 Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren jeden Tag ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine, ermöglicht durch Zuschüsse der Stadt, umgesetzt mit Herzblut und Liebe. Liegen die Ausflugsziele direkt vor der Tür, wird vorher gemeinsam gefrühstückt.

Ausflug mit Picknick

Pia, Malin und Leyana (v. l.) spielen nach dem gemeinsamen Frühstück eine Runde zusammen. Gleich kommt der Bus, dann geht’s zum „Pferdemarkt“ nach Langenberg.
Pia, Malin und Leyana (v. l.) spielen nach dem gemeinsamen Frühstück eine Runde zusammen. Gleich kommt der Bus, dann geht’s zum „Pferdemarkt“ nach Langenberg. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Wie an diesem Tag, da geht’s zum „Pferdemarkt“, dem großen Spielplatz in Langenberg. Während Kollegin Laura Gundermann und die Honorarkräfte Celina Bucksteg und Kimberly Sperling ein Auge auf Kinder und Buffet haben, steht Corinna Schulz schon wieder in der Küche: Schnippeln für das Picknick, das es dann später auf dem Spielplatz gibt. 60 Euro kostet der Ferienspaß in der Woche, inklusive aller Ausflüge. Manche Kinder machen eine Woche mit, andere gleich alle drei.

Vorfreude auf Schloss Beck

Große Fete zum Jubiläum

Das Kinder- und Jugendzentrum Neviges feiert Geburtstag: Seit 50 Jahren ist die städtische Einrichtung an der Lessingstraße eine feste Institution im Siepen.

Zum 50. Geburtstag gibt’s vom 26. September bis zum 1. Oktober auf dem Bolzplatz an der Goethestraße viele Aktionen: Konzerte, Kabarett und natürlich ein großes Kinderfest.

Wie Emely (11), die gerade mit Wonne in ihr Nutella-Brötchen beißt. „Ich bin immer hier, seit ich fünf bin.“ Was bisher am schönsten war? „Der neue Spielplatz.“ Ja, der Spielplatz Tellerhof, der hat es vielen angetan, das Gute liegt oft so nah. „Und jetzt freu ich mich auf Schloss Beck“, sagt Emely, und Matilda nickt eifrig. „Ja, die Achterbahn, die ist toll. Und ich freu mich aufs Grillen.“ Die Abschlussparty am kommenden Freitag im Jugendzentrum mit Würstchen und Salat ist wie immer der krönende Abschluss.

Funky Town ist der Hit

Den Zwillingen Marlen und Paula gefallen „Schloss Beck“ in Bottrop und die Spielwelt „Funky Town“ in Ratingen am besten.
Den Zwillingen Marlen und Paula gefallen „Schloss Beck“ in Bottrop und die Spielwelt „Funky Town“ in Ratingen am besten. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Ein bisschen aufgeregt ist Lotta (7) an diesem Morgen, sie ist zum ersten mal dabei, Tag eins im Ferienprogramm, wie auch für die zehnjährige Enja, alles ist neu. Aber das Müsli schmeckt schon mal prima. Erst Ferien in Neviges, dann ab nach Kellenhusen: Die Zwillinge Marlen und Paula, neun Jahre alt, sind hochzufrieden, dass sie vor dem Ostsee-Urlaub mit Eltern „und Opa kommt auch mit“ wieder drei Wochen jede Menge Abwechselung haben. „Funky Town war am besten“, meint Paula entschieden, der Indoor-Spielplatz in Ratingen steht bei Nora (10) ebenfalls hoch im Kurs. Auch „Kid’s Country“, der Spielplatz in Essen, ist für viele der Hit, während Leonie und Jolina für „das Museum mit der Maus“ schwärmen, das Abenteuermuseum Odysseum in Köln.

So, das Buffet ist fast verputzt, einige haben sich Geräte geschnappt, da wird balanciert, Seil gesprungen, herum getobt. Finn, sechs Jahre, hat mit seinem Skateboard die Kurve unterschätzt, „hab mich hingelegt, ist aber nicht schlimm“, dabei streckt er den Arm aus, am Ellenbogen ist eine Mini-Schürfwunde. Als desinfiziert werden soll, steht Finn schon längst wieder auf dem Brett. Bloß keine Zeit vertrödeln, gleich kommt ja schon der Bus. Und auf dem „Pferdemarkt“, da geht der Spaß dann richtig los.