Velbert. Velbert setzt bei der Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen. Die sind nicht nur effizienter, sondern haben noch mehr Vorzüge.

Alle reden vom Energiesparen, predigen gegen jegliches Verschwenden, und jeder Bundesbürger, jedes Unternehmen soll nun dabei in jeder Hinsicht noch einen deutlichen Zahn zulegen. Die Technischen Betriebe Velbert (TBV) und die Stadtwerke Velbert haben bei der Straßenbeleuchtung bereits einiges sowohl Sicht- als auch Messbares unternommen und sind jetzt ganz aktuell dabei, auch die so genannten Langfeldleuchten auf LED-Technik umzurüsten, die bislang mit Leuchtstoffröhren ausgestattet sind. Im Bereich der Quecksilberdampflampen ist der Umstieg im gesamten Stadtgebiet mittlerweile schon nahezu abgeschlossen.

Bei Neubauten in Velbert schon seit mehr als zehn Jahren Praxis

Auch im Bereich Danziger Platz in Velbert-Mitte ist das Umrüsten bereits abgeschlossen.
Auch im Bereich Danziger Platz in Velbert-Mitte ist das Umrüsten bereits abgeschlossen. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Was private Verbraucher von der 100-Watt-Glühlampe kennen, ist auch mit den früher vielfach verwendeten Quecksilberdampflampen passiert. Sie seien nämlich 2014/2015 EU-weit verboten worden, erläutert Arnd Sulimma. Ergo bestehe, abgesehen von den klaren Vorteilen der LED-Lampen – deutliche höhere bzw. effektivere Energie-Ausbeute und wesentlich gezielteres Beleuchten –, auch entsprechender Handlungsdruck. Unabhängig davon, so der TBV-Sachgebietsleiter Verkehrswesen, sei man angesichts dieser Vorzüge aber bereits vor zehn oder zwölf Jahren dazu übergegangen, bei sämtlichen Neubauten ausschließlich LED einzusetzen.

TBV sind Eigentümer und die Stadtwerke Betreiber

In Velbert sind die TBV Eigentümer der Straßenbeleuchtung und die Stadtwerke Betreiber. Die TBV kaufen das Produkt Licht ein und bezahlen pro Lichtpunkt. Das ist im Jahr immerhin eine dreiviertel Million Euro – und das bei durchaus günstigen Konditionen. Es geht um insgesamt 8280 Lichtpunkte, also Laternen und Leuchten. Und die werden folgendermaßen geschaltet: Im Stadtbezirk Mitte schicken die Stadtwerke zentral ein so genanntes Rundsteuersignal aus. Dabei handelt es sich nach Auskunft von Frane Piljic um eine bestimmte Frequenz, die Spannung erzeugt und so den Impuls zum Anschalten gibt. „In Langenberg und Neviges haben wir Kabelnetze“, erklärt Piljic – er ist bei den Stadtwerken zuständig für Straßenbeleuchtung, Photovoltaik, E-Mobilität und technische Dienstleistungen. Hier steuerten an zentralen Punkten montierte Dämmerungsschalter das Ein und Aus, und zwar immer jeweils für komplette Bereiche.

Um 60 bis 70 Prozent effizienter

So sehen die in früheren Zeiten vielfach verwendeten Quecksilberdampflampen aus, die mittlerweile EU-weit verboten sind.
So sehen die in früheren Zeiten vielfach verwendeten Quecksilberdampflampen aus, die mittlerweile EU-weit verboten sind. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

„Die Bösen sind raus, die Neuen drin“, sagt der Stadtwerke-Mann zum Umrüsten der Quecksilberdampf-Exemplare. Wobei prinzipiell jeweils der gesamte Leuchtkörper getauscht werde. Die Masten blieben stehen, wenn sie als gut und weiter verwendbar befunden worden seien. „Wir reden hier von 60 Prozent und teilweise noch mehr“, beziffert er die Ersparnis durch LED. Das bestätigt auch Arnd Sulimma. Velbert habe vom Bund fürs Umrüsten von 100 Lampen eine Förderung bekommen und entsprechend Nachweis führen müssen: „Teilweise ging das sogar bis 70 Prozent.“

Als Leuchtmittel weit verbreitet

Das Kürzel LED steht für light-emitting diode, also lichtemittierende Diode. Sie ist ein Halbleiter-Bauelement, das Licht ausstrahlt, wenn Strom in Durchlassrichtung fließt. Das Licht kann für das Auge sichtbar sein oder auch im Bereich von Infrarot- oder Ultraviolettstrahlung liegen. Nach ihrer Markteinführung dienten Leuchtdioden anfangs als Leuchtanzeige und zur Signalübertragung. Durch technologische Verbesserungen wurde die Lichtausbeute vergrößert. Mittlerweile sind LED-Leuchtmittel weit verbreitet und haben andere zum Großteil verdrängt.

LED-Lampe fährt in zwei Stufen runter und morgens wieder hoch

Arnd Sulimma leitet bei den TBV das Sachgebiet Verkehrswesen.
Arnd Sulimma leitet bei den TBV das Sachgebiet Verkehrswesen. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Bei der Velberter Straßenbeleuchtung sind zum Teil auch noch Natriumdampflampen im Einsatz. Sie sind noch nicht verboten. Derweil die Lichtpunkte unterschiedlich hoch sind – von 4,50 Metern etwa in Wohngebieten bis zu zwölf Metern wie beispielsweise an der Heidestraße –, bewegen sich die Watt-Zahlen der Quecksilberdampflampen zwischen 50 und 400 Watt. Eine 125er könne man durch eine 27-Watt-LED ersetzen, sagt Frane Piljic. Das sei angesichts 32 Cent pro Kilowattstunde und einer Brenndauer von durchschnittlich zehn Stunden auch ein beachtlicher Kostenvorteil. Hinzu komme Folgendes, schildert der Fachmann: Eine LED-Lampe fahre beim Anschalten der Straßenbeleuchtung auf 100 Prozent hoch, reduziere später auf 70 und dann noch weiter herunter auf 50 Prozent. Morgens fahre sie wiederum in zwei Stufen bis aufs Maximum.

Wofür die Stadtwerke und die TBV zuständig sind

Die Stadtwerke Velbert versorgen Haushalte und Unternehmen in Velbert seit 131 Jahren mit Strom, Gas und Wasser. Seit 2017 investieren sie in den lokalen Glasfaserausbau. Außerdem gehören zum Angebotsportfolio Energiedienstleistungen und technische Dienstleistungen. Durch das Schwesterunternehmen Stadtwerke Velbert Bäder GmbH werden die drei Sport- und Freizeitbäder betrieben.

Die Technischen Betriebe Velbert (TBV) verstehen sich als Dienstleister der Velberter Bürgerinnen und Bürger und ihrer Stadt. Zu den Aufgaben zählen die Pflege der Grün- und Forstflächen, das kommunale Friedhofswesen, Stadtentwässerung, Straßenreinigung und Abfallentsorgung sowie die Pflege der kommunalen Infrastruktur (Straßen, Wege, Plätze, Brücken, Straßenbeleuchtung).