Velbert-Mitte. . Verbot von Quecksilberdampfleuchten setzt TBV unter Zugzwang. Sie rüsten 1500 Exemplare ihrer Straßenbeleuchtung um. Lebensdauer ist viel länger.
- Verbot von Quecksilberdampfleuchten setzt Technische Betriebe unter Zugzwang
- Sie stellen 1500 Exemplare ihrer Straßenbeleuchtung Zug um Zug auf LED um
- Umrüstung dauert maximal vier Jahre und zahlt sich in weniger als einem Jahrzehnt aus
Zeitgemäße LED-Technik setzt schon länger manches Zuhause ins rechte Licht. Nicht immer war der Umstieg so ganz freiwillig, vermissen doch immer noch viele Menschen die alten, jedoch mittlerweile verbotenen Glühbirnen. Die Technischen Betriebe Velbert (TBV) sind unter ähnlichem Zugzwang. Und rüsten jetzt peu à peu rund 1500 ihrer insgesamt 9300 Straßenleuchten – diese verteilen sich auf 8000 Standorte – auf LED um.
Quecksilberdampf nicht umweltfreundlich
Die betroffenen Exemplare sind nämlich noch mit alten Quecksilberdampfleuchten bestückt, die nach Auskunft von TBV-Geschäftsbereichsleiter Bernd Wieneck per Gesetz vom Markt genommen werden müssen, weil sie nicht umweltfreundlich seien.
Weniger Strom und längere Lebensdauer
Anfang des Jahres ging’s los. Seither sind bereits ca. 200 Leuchten zum Beispiel an den Standorten Am Thekbusch, Eichendorffstraße, obere Friedrich- zwischen Grün- und Noldestraße, Goethe-straße, Schillerstraße, Steinbrink und Weberstraße umgestellt worden. Weitere 200 sollen bis zum Jahresende noch folgen. Wieneck, zuständig für die Bereiche Verkehr, Entwässerung und Abfall, geht davon aus, dass der Umbau binnen vier Jahren erledigt ist. LED-Technik punkte gleich mehrfach. Zig Prozent weniger Stromverbrauch, so der TBV-Mann, die Lebensdauer dieser Leuchtmittel lange für ca. 100 000 Stunden oder 25 Jahre. „Also deutlich länger und auch entsprechend weniger Wartung.“ Auf die Frage nach Kosten und Preisen gibt’s allerdings partout keine Antwort. „Aus Wettbewerbsgründen“, lautet die Begründung. Auf jeden Fall amortisiere sich die Umstellung in weniger als zehn Jahren.
Nicht heller, aber viel konzentrierter
Als Alternative gibt es noch Natriumhochdrucklampen, die verglichen mit der alten Technik mit immerhin 40 Prozent Plus bei der Lichtausbeute schon merklich energieeffizienter sind. Nach Ansicht der TBV-Fachleute bietet LED jedoch eindeutig die meisten Vorteile. Sie leuchten sofort mit voller Stärke, ihre Ausbeute ist noch höher als bei Natriumhochdruck, sie sind wartungsfreundlicher und ihr Licht lässt sich gezielter ausrichten. „LED ist nicht unbedingt heller, aber konzentrierter“, erklärt Bernd Wieneck. „Die alten Lampen streuen sehr stark. Hingegen lassen sich die neuen exakt auf die Situation vor Ort ausrichten, so dass es auch weniger Belästigung für die Anwohner gibt.“
Das Umrüsten der TBV-eigenen Straßenbeleuchtung übernehmen die Stadtwerke Velbert. Sie haben ohnehin per Betreibervertrag Reparaturen, Reinigung, Austausch und Stromlieferung übernommen.
Licht zieht keine Insekten an
Zumeist werde nur der flache Kopf ausgetauscht, erklärt der TBV-Mann. „Die Systeme passen halten zusammen.“ Bei den so genannten Altstadtleuchten in Langenberg und Neviges – Stichwort „Retrofits“ – sei die Vorgehensweise allerdings anders: „Da wollen wir ja schließlich die Leuchtkörper erhalten.“
Insekten werden nicht angelockt
Zu den bereits umgerüsteten Straßen haben die TBV bislang keine Reaktionen bekommen. „Der Laie“, sagt Wieneck, „sieht den Unterschied nur beim Vergleich direkt nebeneinander. Ein Indiz gibt’s aber doch: LED-Lampen werden nicht umschwirrt. Es ist nämlich insektenfreundlich, weil es die Tiere nicht anzieht.