Velbert. . Energiesparen steht auch bei der Stadt hoch im Kurs. Die Straßenbeleuchtung wird in Velbert nicht ausgedünnt, sondern über die Nacht heruntergedimmt. Frühere Experimente – bei denen nachts jede zweite Laterne abgeschaltet wurde – scheiterten am Widerstand der Velberter.

Strom sparen steht hoch im Kurs, das gilt auch für die Kommunen. Einige Städte in NRW schalten darum nachts die Straßenbeleuchtung aus. Bei den Bürgern stößt das oftmals auf Gegenwehr, viele sorgen sich um ihre Sicherheit. In Velbert hat man sich darum für eine Alternative entschieden: Die LED-Lampen, die die Stadt ohnehin seit Jahren aus Energiespargründen einsetzt, werden nachts stufenweise heruntergedimmt.

„Es gibt zahlreiche Alternativen zum Ausschalten der Straßenlaternen“, erklärt Claus Barthel, Projektleiter am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie. So würden etwa in Wuppertal Bewegungsmelder eingesetzt: Die Straßenbeleuchtung schaltet sich erst an, wenn jemand vorbeigeht. „Völlige Dunkelheit kann so nicht entstehen“, so Barthel, „denn verständlicherweise könnte das zu Verunsicherung führen.“

Sicherheit geht vor

Um völlige Dunkelheit zu vermeiden, hat man sich in Velbert gegen die Abschaltung einzelner Laternen entschieden. Stattdessen wird die Leuchtkraft der Lampen zunächst auf 70, in der Zeit von null bis fünf Uhr dann auf 50 Prozent abgesenkt. „Dies hat den Vorteil, dass das Auge sich nicht auf unterschiedliche Lichtverhältnisse einstellen muss“, erklärt Arnd Sulimma, Sachgebietsleiter für den Bereich Straße. „Früher hat man stattdessen eine von zwei Leuchtröhren ausgeschaltet, doch dank der LED-Beleuchtung haben wir heute viel mehr Möglichkeiten.“

Der Komplettausschaltung der Beleuchtung steht in vielen Fällen die Verkehrssicherungspflicht der Stadt entgegen: Straßenlaternen müssen dort leuchten, wo sie zur Vermeidung von Gefahren dringend erforderlich sind. „Eine generelle Pflicht, jede einzelne Straße zu beleuchten, besteht jedoch nicht“, so Sulimma. Vereinzelt gebe es darum kleine, so gut wie ungenutzte, Straßen, die nicht beleuchtet werden. „Eine Änderung findet insofern aber nicht statt“, erklärt er. In keiner weiteren Straße soll auf die Beleuchtung verzichtet werden. „Die Sicherheit geht vor, auch wenn man Strom sparen könnte“, so Sulimma.

Das war nicht immer so: „Um Strom zu sparen, wurde in Velbert früher mal jede zweite Laterne ausgeschaltet“, so Burkhard Franz, Abteilungsleiter bei den Stadtwerken. Wegen des Protestes der Bürger wurde dies jedoch rasch rückgängig gemacht. Heute sorgen die LED-Lampen die ganze Nacht über für eine ausreichende Beleuchtung – trotz Dimmung.