Neviges. Die Stadtwerke Velbert versorgen die Straßen der Siedlung „Auf den Pöthen“ mit Gasleitungen. Bisher gibt es 40 Interessenten für Hausanschlüsse.

In den Wohnstraßen der Siedlung „Auf den Pöthen“ wird den Sommer hindurch kräftig gebuddelt: Die Stadtwerke Velbert verlegen hier auf einer Distanz von 150 Metern auf den Gehwegen Leitungen, um Haushalte auf Wunsch der Bewohner an das Erdgas-Netz anschließen zu können. Gestartet haben die Arbeiten an der Ecke „Auf den Pöthen/Am Feldgen“. Denn hier endet, von Richtung Hügelstraße aus gesehen, die bisherige Gasversorgung, wie Stadtwerke-Geschäftsführer Kai-Uwe Dettmann vor Ort erläutert. Die Einfamilienhäuser aus den 60er Jahren, die hier hinter Hecken oder schmucken Vorgärten liegen, werden zumeist mit Öl beheizt. Auf Anfrage hätten sich von 120 Haushalten bisher 40 für eine Umrüstung auf Gas interessiert. Allerdings zum Teil noch im letzten Jahr, also lange vor dem Ukraine-Krieg.

Gebuddelt wird auf Gehwegen

Stadtwerke-Geschäftsführer Kai-Uwe Dettmann erläutert die Bauarbeiten zur Verlegung neuer Gasleitungen.
Stadtwerke-Geschäftsführer Kai-Uwe Dettmann erläutert die Bauarbeiten zur Verlegung neuer Gasleitungen. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Arbeiter des Wuppertaler Tiefbau-Unternehmens Errenst legen zurzeit auf dem Bürgersteig der Straße „Auf den Pöthen“ in 60 Zentimeter Tiefe Strom-Telefon- und Wasserleitungen frei, die Gasleitungen werden dann darüber gelegt. Kai-Uwe Dettmann: „Wir beginnen auf den Gehwegen, gehen dann auf Wunsch in die Haushalte.“ Natürlich sei es jedem nach wie vor überlassen, wie er heize. Doch mit dieser Infrastruktur sei man auch bei möglichen Alternativen, wie etwa Wasserstoff, auf der richtigen Seite.

Kosten für Anschluss variieren

Zufahrtswege bleiben frei

Interessenten für einen Hausanschluss im Wohngebiet „Auf den Pöthen“ können sich im Netz auf www.statwerke-velbert.de weitere Informationen holen.

Während der Arbeiten sind vorübergehende Absperrungen unvermeidbar. Die Zufahrtswege zu den Häusern sind jedoch frei, bei Bedarf werden Stahlplatten eingelegt. Gearbeitet wird werktags von 8 bis 17 Uhr. In dieser Zeit kann es zu kleinen Einschränkungen kommen.

Zu den Kosten: Wer sich für einen Gasanschluss entscheidet, zahlt für die Standard-Lösung 1950 Euro netto. Standardlösung bedeutet 15 Meter, der kürzeste Weg. Bei Umwegen rund ums Blumenbeet oder Garagen-Vorplatz zahlt man entsprechend mehr. „Wer Gaskunde bei uns wird, bekommt in jedem Fall 1000 Euro Abzug“. Und wie sieht es mit möglichen Alternativen zur Gasheizung aus? Wärmepumpen böten sich in diesem Wohngebiet eher nicht an. so Dettmann: „Das sind ja alles Einfamilienhäuser, die müssten energetisch rundum saniert werden, inklusive Dämmung und so weiter.“ Und das kostet.

Keine Straßen-Reihenfolge festgelegt

„Wir hatten auch über den Bau eines Blockheizkraftwerkes nachgedacht, das ist auch effizient und die Kunden brauchen keine Anlagen mehr im Haus. Aber der Bau ist hier in der Siedlung nicht möglich.“ Denn der einzige größere freie Platz im Zentrum der Wohnstraßen ist der beliebte Spielplatz Teller Hof, den die Technischen Betriebe Velbert erst kürzlich für 250.000 Euro saniert haben. Gebuddelt für neue Gasleitungen wird auch auf den Gehwegen der Straßen Krahnheide, Am Feldgen, Unterste Dillenberg und Am Bölkumer Busch. „Es gibt noch keine konkrete Reihenfolge, da lassen wir uns von den Kunden treiben“, kündigt Kai Uwe-Dettmann an. Dass in der Bauzeit vorübergehend der ein oder andere Parkplatz ausfalle, sei leider nicht zu vermeiden, dürfte aber in der ruhigen Wohngegend kein Problem sein.