Velbert. Nachdem die Vesperkirche Niederberg im Winter Corona-bedingt ausfallen musste, planen die Organisatoren nun eine sommerliche Variante in Velbert.
Traurig waren sie im Dezember des vergangenen Jahres – die Organisatoren der Vesperkirche Niederberg. Die eigentlich wieder für die „dunkle Jahreszeit“ geplante Veranstaltung musste Corona-bedingt abgesagt werden. Die hohen Inzidenzen und die damit verbundenen Beschränkungen ließen ein gemütliches Beisammensein, gemeinsames Essen, Musik und Lesungen in einem entspannten Rahmen einfach nicht zu. „Wir haben aber schon damals beschlossen, dass wir die Vesperkirche nicht ein weiteres Jahr – wie 2021 – ganz ausfallen lassen wollen, sondern dann eben versuchen werden, sie im Sommer nachzuholen“, sagt Pfarrer Frank Wessel.
Nun steht die Planung: Nach Christuskirche, der Wülfrather Stadtkirche und der Apostelkirche am Berg wird die vierte Auflage vom 21. bis zum 28. August in der Markuskirche am Losenburger Weg stattfinden. Dieser Standort sei nicht so zentral wie sonst, aber mit den großen Außenflächen und viel Platz im Inneren der Kirche dafür besonders gut geeignet, so Frank Wessel. Und insgesamt wolle man mit der Vesperkirche auch in verschiedene Kirchen – auch in den Stadtteilen – kommen.
Das Angebot richtet sich nicht an eine bestimmte Zielgruppe
Durch die Verlegung in den Sommer ergibt sich – „fast schon folgerichtig“, wie Frank Wessel es formuliert, eine weitere wesentliche Veränderung. Die Vesperkirche findet nur noch am Samstag und Sonntag mittags (11.30 bis 15 Uhr) statt, von Montag bis Freitag hingegen abends von 17 bis 20 Uhr. „Wir sind sehr gespannt, wie sich die Vesperkirche dadurch verändern wird“, so Wessel, der sich freuen würde, auch mehr jüngere, berufstätige Menschen begrüßen zu können: „Die Vesperkirche ist für Jung und Alt, für Alleinstehende und Familien – für alle“ Bernd-Jürgen Schönfeld vom Diakonischen Werk im Kirchenkreis Niederberg betont, dass sich das Angebot nicht speziell an Bedürftige richte. „Jeder, der möchte, kann gerne vorbeikommen.“ Niemand esse jemand anderem das Essen weg.
Drei frisch gekochte Gerichte pro Tag – mit Fleisch, vegan und halal
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Dafür, dass ausreichend Essen da ist, sorgt Kai Uwe Stachelhaus, der sonst im Landhaus Stolberg am Herd steht. Täglich drei Gerichte wird er während der „Vesperkirche“-Woche zubereiten - ein Fleischgericht, ein Halal-Gericht und eine vegane Alternative. „Und das alles so weit es geht frisch – ohne Fertigprodukte“, betont Stachelhaus, der sich schon auf die sieben vermutlich hektisch-trubeligen Tage freut. Über 80 Besucher gleichzeitig – das war an Vesperkirchen-Tagen im Jahr 2019 und 2020 keine Seltenheit. Der (bisherige) Tagesrekord liegt bei insgesamt 400 Gästen.
Das alles kann nur mit freiwilligen Helfern funktionieren, die mit anpacken, sagt Verena Sarnoch aus dem Organisationsteam. Rund 20 bis 25 Ehrenamtliche werden pro Tag benötigt. Wer mithelfen möchte, kann sich über die Internetseite www.vesperkirche-niederberg.de melden. Es gebe an allen Tagen noch Bedarf, so Verena Sarnoch.
Finanziert nicht mit Kirchensteuern, sondern Spenden
Ebenso werden noch Spenden benötigt, um die Vesperkirche zu finanzieren. „Denn“, betont Frank Wessel, „wir verwenden dafür keine Kirchensteuer“. Und die Teilnahme sei grundsätzlich kostenfrei möglich. Am Ausgang stehe lediglich ein Sparschwein.
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Den Erfolg der Vesperkirche erklärt sich Frank Wessel übrigens wie folgt: „Es ist für die Besucher spannend, wenn plötzlich mitten in einer Kirche Tische stehen und man mit fremden Menschen ins Gespräch kommt.“ Neben täglich wechselnden Informations- und Beratungsangeboten – unter anderem der Fachstelle Sucht, der Kriminalprävention oder der Tafel – und einem Kulturprogramm (siehe Kasten) gibt es neben dem essen täglich auch ein „Wort in der Mitte des Tages“ (samstags und sonntags 13 Uhr, an den anderen Tagen 18.30 Uhr). „Keine lange Predigt, sondern mal kurzweilig-humorvolle, mal nachdenkliche Impulse“, so Pfarrer Wessel.
>>> Das Kulturprogramm
An einigen „Vesperkirche“-Tagen gibt es in der Markuskirche auch Kulturangebote.
Am Montag, 22. August, erklingt beispielsweise ein Alphorn, am Donnerstag, 25. August, gibt es „Märchenmomente“ mit Anna Molitor und am Freitag, 26. August, „Herzenslieder“ von und mit Carola Laux, einer Liedermacherin aus Düsseldorf.
Das gesamte Programm ist in Kürze auf www.vesperkirche-niederberg.de zu finden.