Velbert. Knapp 83 Prozent der neu gewählten Betriebsräte in der Metall- und Elektroindustrie gehören der IG Metall an. Auf sie warten viele Aufgaben.
Die IG Metall Velbert konnte nach eigenen Angaben bei den Betriebsratswahlen, die dieses Jahr turnusmäßig von Anfang März bis Ende Mai stattfanden, ihre starke Stellung in den niederbergischen tarifgebundenen Industriebetrieben ausbauen. Insgesamt gehörten knapp 83 Prozent aller dort gewählten Betriebsrätinnen und Betriebsräte der IG Metall – ein Plus von fast sieben Prozentpunkte gegenüber den Wahlen vor vier Jahren (76,2 Prozent). Die Wahlbeteiligung sank von knapp 75,2 Prozent in 2018 auf knapp 71 Prozent, was nach Angaben der Gewerkschaft vor allem mit der ausgedehnten, coronabedingten Homeoffice-Regelung zusammenhängt.
Vertrauen in die Betriebsräte
Zudem ist der Anteil an jungen Menschen und Frauen in den Betriebsratsgremien kontinuierlich gewachsen. Konkret verzeichnet die IG Metall in diesem Jahr einen Zuwachs von 4 Prozent bei den Frauen, der Anteil ist somit auf 28 Prozent angestiegen. In der jungen Altersgruppe der 18- bis 35-jährigen stieg der Anteil ebenfalls von 11 auf 15 Prozent. „Das Wahlergebnis zeigt, dass die Beschäftigten unseren IG Metall-Betriebsrätinnen und -Betriebsräten vertrauen. Wir freuen uns sehr, dass sich mehr Frauen und jüngere Beschäftigte für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen engagieren“, sagt der Geschäftsführer der IG Metall Velbert Hakan Civelek.
Den Wandel positiv gestalten
Mit den neu gewählten Betriebsräten möchte die IG Metall den bevorstehenden Wandel der Industrie positiv im Sinne der Beschäftigten gestalten. Denn in den nächsten Jahren stehen die Unternehmen – insbesondere die der Automobilzulieferindustrie – vor großen Herausforderungen. Die explodierenden Rohstoff- und Energiepreise, unterbrochene Zulieferketten (z.B. Chipkrise) und der Umbau der Industrie zur Klimaneutralität werden die Unternehmen zusätzlich belasten. Viele gut bezahlte Industriearbeitsplätze stehen nach Ansicht der Gewerkschaft auf dem Spiel. „Angesichts der Krisendynamik ist die Liquiditätssituation vieler Unternehmen nachhaltig geschwächt. Damit die Transformation erfolgreich gestaltet werden kann, braucht es ein enges Zusammenspiel zwischen Arbeitgebern, Gewerkschaften, Betriebsräten und Politik.“, so Civelek.
Große Bedeutung in der Coronazeit
In der vergangenen Legislaturperiode wurde vor allem angesichts der Pandemie deutlich, welche umfassende gesellschaftliche Bedeutung Betriebsratsgremien haben. Zum Beispiel haben sich vielerorts die betrieblichen Interessenvertretungen für die Erstellung betrieblicher Hygienekonzepte bzw. ausgeklügelte flexible Arbeitszeitmodelle eingesetzt, um die Infektionsquote so gering wie möglich zu halten.