Velbert. Wolfgang und Hannelore von der Gathen kennen sich seit ihrer Kindheit. Nun feiern sie Diamantene Hochzeit und haben viel zu erzählen.
„Beständig und wertvoll wie ein Diamant: Die Diamantene Hochzeit wird zum 60. Jahrestag gefeiert“, heißt es in der Definition zu diesem besonderen Ehrentag. Aber kaum jemand könnte eine solche Liebe und langjährige Beziehung besser beschreiben als das Ehepaar Wolfgang und Hannelore von der Gathen aus Velbert-Langenhorst. Das Paar ist am kommenden Sonntag seit sechs Jahrzehnten verheiratet und freut sich auf den Besuch der ersten stellvertretenden Bürgermeisterin Dr. Esther Kanschat, die zum Jubiläum gratulieren wird.
Das Diamantpaar kennt sich aus der Nachbarschaft in Velbert-Langenhorst
Über das Kennenlernen des Paares erzählen die Eheleute von der Gathen, dass sie sich schon seit der Kindheit kennen. Sie sind beide im Langenhorst aufgewachsen und kannten sich aus der Nachbarschaft und Schulzeit. „Ich war 15 und er war 18 Jahre alt“, sagt Hannelore von der Gathen über die erste Zeit als junges Pärchen. Drei Jahre war das Paar zusammen, bevor es im Jahre 1962 in Velbert-Mitte zunächst standesamtlich geheiratet hat und später in der evangelischen Kirche von Pastor Gödeling getraut wurde. Im November 1962 kam dann Sohn Michael auf die Welt, der inzwischen selbst schon zweifacher Großvater ist und mit der eigenen Familie direkt nebenan wohnt.
„Frechheit siegt“: Hausbau im Brandenbusch in Velbert – nicht ganz legal
Für Wolfgang von der Gathen sei es immer sehr wichtig gewesen, für die Familie sorgen und ihr ein schönes Zuhause bieten zu können. 1964 fing der gelernte Mustermacher an, das Haus im Brandenbusch zu bauen. „Ich hätte hier eigentlich nicht bauen dürfen. Ich hab das einfach ausschachten lassen“, lacht er. „Aber Frechheit siegt“, ergänzt seine Frau. Auch finanziell habe es zu dem Zeitpunkt Schwierigkeiten gegeben, weil das Paar für einen Kredit noch zu jung gewesen sei. Also habe sich das Ehepaar anders beholfen: Als Wolfgang 1965 zum Wehrdienst eingezogen wurde, schaffte er es, sich von Münster nach Kupferdreh versetzten zu lassen, um nebenbei seiner Arbeit in der Gießerei nachgehen und Geld verdienen zu können. „Heute sind wir froh, dass wir das Haus haben“, sagt das Ehepaar lächelnd.
Große Reiselust – in die weite Welt und nach Helgoland
„Wir haben die Welt ein bisschen gesehen“, erzählt Wolfgang von der Gathen. Eine große Faszination habe das Paar für die Dominikanische Republik entwickelt, wo sie insgesamt fünfmal hinreisten. „Wir reisen gerne“, bestätigt seine Ehefrau. Begeistert habe sie vor allem das schöne Wetter, das klare Wasser und das gute Essen. „Langstreckenflüge schaffen wir heute nicht mehr“, meint der 78-Jährige und erinnert sich an die Reisen nach Nord- und Südkenia. „Jetzt dieses Jahr wieder“ fährt das Paar jedoch zum Zelten nach Helgoland. Das sei seit 1976 zur jährlichen Tradition geworden. Auch Bulgarien sei ein sehr geschätztes Reiseziel der zwei. Für das letzte Jahr war sogar eine Reise dorthin gebucht, was leider aufgrund der Pandemie ins Wasser fiel.
Vielseitige Hobbys – aber Sport ist für die von der Gathens Mord
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Fit gehalten haben sich die von der Gathens mit Gartenarbeit, Reisen und Hausarbeit. „Sport ist Mord“, sagt Wolfgang von der Gathen schmunzelnd. Sie bevorzugen es, sich mit Freunden aus der Nachbarschaft zu treffen, in den eigenen Pool zu steigen oder den großen Nutzgarten am Haus zu pflegen. Auch die Arbeit im und am Haus habe das Paar über die Jahre fit gehalten. Zur Feier der Diamantenen Hochzeit, freuen sie sich, im engen Kreis bei sich zuhause eine Feier zu veranstalten. Die Eheleute sind mit Terrassendach und eigenem Pool auf alle Wetterlagen eingestellt.
Ehe-Geheimnis: Viel gemeinsam machen und immer ehrlich sein
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Die Beziehung des Velberter Ehepaars sei immer gut und harmonisch verlaufen, erzählt es lächelnd. „Wir sind durch dick und dünn gegangen“, meint Ehemann Wolfgang über die schwierige Anfangszeit und den problematischen Hausbau. Dennoch sei immer alles in Ordnung und das Paar glücklich und zufrieden gewesen. Ihr Geheimnis zum Eheglück: Vieles zusammen machen, leben, reisen und immer ehrlich sein. Für die Zukunft wünsche sich das Ehepaar, mit Gesundheit und einem noch langen Leben gesegnet zu sein – und so die eiserne Hochzeit in fünf Jahren zu erleben. „Die Zeit vergeht so schnell“, meint Hannelore über die zehn Jahre, die zwischen heute und der Goldhochzeit liegen.
>>> Hochzeitsstatistik
Nur wenige Paare erreichen das 60. Ehejubiläum. Bis 2004 erhob das Statistische Bundesamt die Anzahl der Diamanthochzeiten. Damals waren nur 0,1 Prozent aller Eheleute mindestens 60 Jahre lang verheiratet.
Nach der Diamanthochzeit folgt die Eiserne Hochzeit. Den Ehrentag können Paare feiern, die 65 Jahre verheiratet sind. Dann gratuliert auch der Bundespräsident.
2016 waren es deutschlandweit 13.213 „Eiserne“, denen der Bundespräsident gratulieren konnte.