Velbert. Beim Velberter Stadtentscheid hat sich die Schülerin des NEG gegen ihre sieben Konkurrenten durchgesetzt. Jetzt geht es zum Kreisentscheid.

Die Spannung ist spürbar: Schon zehn Minuten vor Beginn des Velberter Stadtentscheids beim 61. Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Buchhandels sitzen alle acht teilnehmenden Sechstklässler auf ihren Stühlen, die mitgebrachten Bücher fest im Griff. Im Ausweichquartier der Zentralbibliothek auf der Friedrichstraße sind selbstverständlich auch ausreichend Stühle für die Freunde und Verwandten aufgestellt, die fünfköpfige Jury hat an der Seite Platz genommen. „Wir freuen uns, dass Ihr alle hier seid und suchen aus den Schulsiegern jetzt denjenigen aus, der Velbert im Kreisentscheid vertritt“, begrüßt Jennifer Koppitsch, Leiterin der Zentralbibliothek, die aufgeregten Schüler.

Die fünfköpfige Jury hört aufmerksam zu

Die Bewertungskriterien der Jury (in der Andreas Haaf vom „Brummbär“, Iris Lüttgens vom NEG, Sandra Schönwitz vom GSG, Vorjahressieger Till Motzkau und Pia Hildebrand von der Stadtbücherei sitzen) sind klar: Geachtet wird auf Lesetechnik, Textgestaltung und Textverständnis, Versprecher werden dagegen nicht in die Wertung miteinbezogen.

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Freunde und Familie drückten den jungen Vorlesern kräftig die Daumen.
Freunde und Familie drückten den jungen Vorlesern kräftig die Daumen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Die Bücher, die die fünf Mädchen und drei Jungen von zuhause mitgebracht haben, handeln von den unterschiedlichsten Themen: Um einen Hamster und eine Killer-Katze geht es da beispielsweise, um eine verschwundene Mutter, ein Computerspiel, ein Mädchen, dass sich unsichtbar machen kann und einen Kriminalfall rund um den Mottenmann. Der zwölfjährige Dustin Wüsten hat sich für „Level 4 - Die Stadt der Kinder“ entschieden, in dem eine Gruppe Kinder in einem Computerspiel gefangen ist: „Das ist mein absolutes Lieblingsbuch, das habe ich schon dreimal durchgelesen. Computerspiele mag ich nämlich auch sehr gerne.“

Die Kinder lesen drei Minuten lag

Drei Minuten lesen die Kinder, nachdem sie zunächst sich und ihr Buch kurz vorgestellt haben: Manche leise, manche lauter, einmal mit viel Energie, einmal zurückhaltender. Die Charaktere nehmen in den Köpfen der Zuhörer Form an, Stimmen von Dialogpartnern werden von den Vorlesern angepasst, kleine Kunstpausen eingebaut. Die Eltern unterdes filmen ihre Kinder, kleine Geschwister drücken ganz fest die Daumen.

Weitere Entscheidungen

Der Kreisentscheid findet am Donnerstag, 20. Februar in der Stadtbücherei der Nachbarstadt Heiligenhaus statt. Dort treffen die Sieger der zehn Kreisstädte aufeinander.

Danach folgen noch Bezirks- und Landeswettbewerb und das Finale auf Bundesebene, mehr Infos gibt es auf www.vorlesewettbewerb.de.

Dann geht es fließend mit dem Fremdtext weiter, „Das Elixier der teuflischen Wünsche“ von Tom Llewellyn liegt bereit, aus dem zunächst Till Motzkau als Vorjahressieger des Wettbewerbs vorliest, um dann den Band an die Teilnehmer weiterzureichen. Hier wird es schwieriger, mehr Versprecher und Holperer schleichen sich ein – der unbekannte Text verlangt viel Konzentration, „man kennt die Charaktere ja noch nicht“, erklärt Carlotta Martini, die „relativ aufgeregt“ in den Wettbewerb gestartet ist – „man weiß ja, dass alle einen anschauen.“ https://www.waz.de/staedte/velbert/article227940649.ece

Bürgermeister lobt die Teilnehmer

Die Siegerehrung übernimmt der Velberter Bürgermeister Dirk Lukrafka, der allen Teilnehmern ein großes Lob ausspricht: „Das war klasse, Ihr macht es der Jury nicht leicht!“ Alle Sechstklässler bekommen dann von ihm eine Urkunde, ein Buchgeschenk und Brummbär-Taler überreicht. Gewinnerin ist Carlotta Sophie Martini vom NEG, die sich gemeinsam mit ihrer Familie über den Sieg freut und jetzt Velbert beim Kreisentscheid in Heiligenhaus vertritt