Velbert. Bevor im Juni 2023 die Special Olympics World Games in Berlin starten, sind die Delegationen für einige Tage in sogenannten „Host Towns“ zu Gast.
Dass Velbert sogenannte „Host Town“ für die Special Olympics World Games in Berlin wird, steht bereits seit Januar fest. Bislang war jedoch nicht klar, welche Landes-Delegation im Juni 2023 zu Gast in Niederberg sein wird. Das Geheimnis lüfteten nun Bürgermeister Dirk Lukrafka, Lars Glindemann, Vorstand der SSVg Velbert, und Jan Steinmetz, stellvertretender Vorsitzender der Velberter Sportgemeinschaft. In Anwesenheit von Rita Albrecht-Zander von Special Olympics NRW öffneten sie gemeinsam den Umschlag. Darin: der Ländername „Jordanien“.
Somit wird eine voraussichtlich 38-köpfige Delegation aus dem Königreich im Mittleren Osten im kommenden Jahr für vier Tage nach Velbert kommen, bevor die Spitzensportler mit geistiger Behinderung und ihre Trainer dann zu den inklusiven Weltspielen in die deutsche Hauptstadt weiterreisen werden. Ziel dieses Vor-Aufenthalts soll sein, ein inklusives Miteinander und Raum für Begegnungen zu schaffen. Die Gastgeber-Städte arbeiten dafür Programme aus, die gemeinsame Sportaktivitäten, Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten oder auch Feste beinhalten können.
Velbert ist zufrieden mit der zugeteilten Delegation
Jordanien sei ein gutes Los, sagt Lars Glindemann. Es sei sicherlich spannend, den Gästen aus Jordanien die deutsche Kultur näherzubringen – und umgekehrt auch in die jordanische Kultur einzutauchen.
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Wie sich die Delegation zusammensetzen wird und welche Sportarten vertreten sein werden, ist noch unklar. Bei den letzten Special Olympics, die 2019 in Abu Dhabi stattfanden, traten 26 jordanische zehn Athletinnen und 16 Athleten in sieben Sportarten an – in Leichtathletik, Boccia, Bowling, Reiten/Voltigieren, Roller Skating (Inlineskating), Schwimmen und Gewichtheben. Dabei konnten sechs Gold-, 13 Silber- und 14 Bronzemedaillen gewonnen werden. Einer der erfolgreichsten Sportler damals: Mohammad Ahmad Khalaf, der in verschiedenen Reitwettbewerben eine Gold- und zwei Silbermedaillen gewinnen konnte.
Von der jordanischen Wüste ins grüne Bergische Land
„Jordanien finde ich cool“, meint Jan Steinmetz. Bisher gebe es da wenig Berührungspunkte. Aber man werde nun zeitnah mit den jordanischen Special-Olympics-Vertretern Kontakt aufnehmen. Auch Dirk Lukrafka freut sich auf die Gäste: „Das wird spannend – und wir müssen uns strecken, um ein guter Gastgeber zu werden.“ Der Bürgermeister ist sich sicher, dass die Sportlerinnen und Sportler aus Jordanien, wo der Wüstenanteil bei rund 95 Prozent liegt, überrascht sein werden, wie es im grünen Bergischen Land aussieht.
Special-Olympics-Vertreterin lobt Velberter Inklusions-Aktivitäten
Rita Albrecht-Zander lobte die bisherigen Inklusions-Bemühungen in Velbert. Die Stadt sei diesbezüglich ein Leuchtturm in Nordrhein-Westfalen. In Velbert werde schon sehr lange sehr viel Gutes in diesem Bereich getan.
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So gibt es bei der SSVg Velbert in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Kreis Mettmann seit vielen Jahren ein inklusives Fußballteam. Die „Rainbow Stars Soccer“ treten in diesem Jahr bei den Special Olympic National Games in Berlin an und können sich dabei sogar für die Weltspiele 2023 qualifizieren. Vorher wird das Team beim VfL Bochum ein Training unter Profibedingungen absolvieren.
„Auch wir als größter Velberter Sportverein versuchen, Inklusion zu leben“, sagte Jan Steinmetz – räumte aber auch ein: „Das steckt noch in den Kinderschuhen. Das kann gern noch mehr werden. In dem Bereich kann man noch mehr machen.“
>>>Host Town Velbert
Velbert ist eine von deutschlandweit 216 Gastgeberstädten, den so genannten Host Towns. Im Kreis Mettmann machen fünf Städte mit.
Die Delegation aus Jordanien wird vom 12. bis zum 15. Juni 2023 zu Gast in Velbert sein, bevor sie nach Berlin zu den Special Olympic World Games (17. bis 25 Juni) weiterreisen.
Finanziert wird das „Host Town“-Programm über Sponsoren. Das Organisationskomitee will 50 Sponsoren finden, die jeweils 500 Euro spenden.