Velbert. Velbert wird im Sommer 2023 Gastgeber für eine ausländische Delegation der Special Olympics. Die Bewerbung ist NRW-weit positiv aufgefallen.
Bevor in mehr als einem Jahr, am 17. Juni 2023, die „Special Olympics World Games“ in Berlin beginnen, wird Velbert – so wie vier andere Städte hier im Neanderland und NRW-weit 45 andere Kommunen – „Host Town“. Und ist somit vier Tage lang Gast(geber)stadt für eine Gruppe von Athleten und Athletinnen nebst ihrer Angehörigen. Die voraussichtlich 40- bis 42-köpfige Delegation werde im „Best Western Plus Parkhotel“ unterbracht, kündigt Lars Glindemann vom Vorstand der SSVg Velbert 02 an, der nicht ohne Stolz erzählt, dass seitens Special Olympics NRW die Velberter als eine der drei herausragenden Bewerbungen gewertet worden sei. Und das sollen hierzulande immerhin fast 60 gewesen sein.
Vier Kooperationspartner in Velbert
Kooperationspartner vor Ort sind die SSVg, die Velberter Sportgemeinschaft (VSG), die Stadt Velbert und die Lebenshilfe Kreis Mettmann, deren Sportler Glindemann zufolge bereits seit langem „extrem stark aufgestellt sind. Wir sind mit unseren Fußballern in Berlin definitiv dabei“, so der zweite Vorsitzende und Hauptgeschäftsführer beim offiziellen Termin in der „IMS-Arena“ weiter. Er persönlich freue sich über jeden Teilnehmer aus dem Kreis Mettmann.
Paul Meier ist Schirmherr
Schirmherr der Gastgeber-Tage ist Paul Meier. „Ich hab dabei den leichtesten Job“, bekundet der bekannte Velberter Zehnkämpfer freimütig und versichert, dass für ihn „Inklusion ganz natürlich und normal“ sei, er bereits in seiner früherer Karriere gemeinsam mit Aktiven mit einem Handicap trainiert habe und seine Tochter in dieser Hinsicht nunmehr in seine Fußstapfen getreten sei.
Haushalt wird geschont
Das „Host Town“-Programm wird als das größte kommunale Inklusionsprojekt in der Geschichte der Bundesrepublik angekündigt, das eine „offene, vielfältige Gesellschaft prägen“und ein neues Miteinander stiften soll. Und das Raum bietet für Begegnungen über die eigentliche Spiele bzw. Wettkämpfe hinaus. Die Inklusion müsse wieder mehr in den Fokus rücken, findet Glindemann und macht sich für ein Miteinander, für Toleranz und Gleichstellung stark. Man habe von Anfang an entschieden, das Ganze „quer zu finanzieren“; das Budget der Stadt werde kaum belastet.
Appell an die Schulen
Man wolle auch die breite Palette an Sportmöglichkeiten hier in Velbert aufzeigen, kündigt Dirk Lukrafka an. Er verbindet mit dem Gastgeber-Engagement nicht zuletzt auch die Hoffnung, Rückenwind und Anreize für mehr sportliche Betätigung zu erzielen. Die integrativen Angebote, bedauert der Bürgermeister, seien noch viel zu wenig bekannt. Darüber hinaus hofft Lukrafka, durch das „Host Town“-Programm auch manchen Velberter dazu zu bewegen, die Spiele in Berlin zu besuchen. Hierzu appelliert er ausdrücklich auch entsprechend an die Schulen.
Stadt und ihre Menschen kennenlernen
Man habe mit dem Komitee in vielen Stunden die Bewerbung auf die Beine gestellt, erzählt Lars Glindemann. Man werde die Gäste am Flughafen abholen und ihnen dann die Stadt und die Menschen näher bringen. Fürs Programm gibt’s bereits feste Ideen. Dazu gehören u. a. Besuche des Neanderthal Museums und einer für die Region typischen Firma. Aus welchem Land die Delegation sein wird, klärt sich übrigens erst gegen Ende April/Anfang Mai.
Mit der Bewerbung überzeugt
Erstmals in Deutschland Special Olympics
Weltweit sind die „Special Olympics World Games“ die mit Abstand größte inklusive Sportveranstaltung. Dabei messen sich tausende Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung in 26 Sportarten und zwei Demonstrationssportarten.Vom 17. bis zum 25. Juni 2023 finden diese Spiele in Berlin statt und werden damit erstmals in Deutschland ausgetragen.
Die hiesige SPD-Wahlkreisabgeordnete Kerstin Griese „freut sich sehr, dass Velbert ,Host Town’ wird“. Die „Special Olympics World Games“ seien das weltweit größte Sportevent für Menschen mit einer geistigen Behinderung“, so die Sozialstaatssekretärin. Menschen mit geistiger Behinderung müssten sichtbarer in Sport und Gesellschaft werden. Das Programm liege ihr besonders am Herzen: „Es ist sehr schön, dass Velbert mit seiner Bewerbung überzeugen konnte und vom Organisationskomitee der Special Olympics ausgewählt wurde.“