Velbert. Der Willy-Brandt-Platz wird zwei Wochen lang für Bauarbeiten gesperrt. Außerdem planen die Technischen Betriebe Velbert einen weiteren Kreisel.

Vor Jahren, als der Kreisverkehr wieder aus der Versenkung geholt wurde und seine Renaissance begann, da wurde vor Ort als erster – wenngleich teils auch widerstrebend – in Velbert-Mitte der Knotenpunkt Bahnhof-/Höfer-/Güterstraße zu einem Kreisel umgebaut. Worauf nach und nach etliche weitere unterschiedlicher Bauart und Güte folgen sollten. Womöglich entsteht nun in überschaubarer Entfernung, im Nahbereich der Gewerbegebiete Talstraße und Röbbeck, ein neuer Kreisverkehr. Die Rede ist von der Einmündung Bahnhof-/Talstraße, wo jetzt der Verwaltungsrat der Technischen Betriebe Velbert (TBV) vor seiner jüngsten Sitzung zum Ortstermin zusammenkam. Bei der Zusammenkunft ging es anschließend u. a. noch um ein weiteres TBV-Vorhaben: die komplette Erneuerung der Asphaltdeckschicht des Willy-Brandt-Platzes.

Beitrag zum Velberter Klimaschutzteilkonzept

Auch in diesem Teilstück der Mettmanner Straße sind Bauarbeiten und zudem Veränderungen zugunsten von Radfahrern geplant.
Auch in diesem Teilstück der Mettmanner Straße sind Bauarbeiten und zudem Veränderungen zugunsten von Radfahrern geplant. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Beginnen sollen diese Asphaltarbeiten mitten in den Sommerferien. Und Achtung! Für die Bauzeit von voraussichtlich 14 Tagen muss der gesamte Kreuzungsbereich voll gesperrt werden. Das erfordert Umleitungen sowohl für den Individual- als auch für den Busverkehr nebst Ersatzhaltestellen. Im Vorfeld wollen die Technischen Betriebe den ca. 1300 qm großen Abschnitt der Mettmanner Straße zwischen Friedrich-Ebert- und Rheinlandstraße umgestalten. Es gibt dort eine neue Deckschicht und u. a. auf beiden Seiten rot markierte Radwege sowie eine Fahrrad-geeignete Querung der Friedrich-Ebert-Straße. Diese Maßnahme gehört zum Velberter Klimaschutzteilkonzept „Umsetzung – Radweg“.

Herstellung kostet 440.000 Euro

Die Asphaltdeckschicht des Willy-Brandt-Platzes

Die Schäden in der Fahrbahndecke des Willy-Brandt-Platzes sind zahlreich und unübersehbar.
Die Schäden in der Fahrbahndecke des Willy-Brandt-Platzes sind zahlreich und unübersehbar. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

erstreckt sich über eine Fläche von 5500 qm. Sie sei rund 25 Jahre alt, weise mittlerweile viele Rissschäden auf und müsse „vollflächig erneuert“ werden, berichten die Betriebe. Arnd Sulimma, TBV-Sachgebietsleiter Verkehrswesen, beziffert die gesamten Herstellungskosten auf 440.000 Euro.

Nördliche Umfahrung der Innenstadt stärken

Die TBV-Überlegungen, aus der erwähnten Einmündung einen Kreisverkehr zu machen, sind eigentlich schon seit dem letzten Sommer ein Thema. Seitens der Politik wird z. B. hinterfragt, ob die Kosten – immerhin ca. 550.000 Euro – in einem vernünftigen Verhältnis zum erhofften Mehrwert an Sicherheit und Komfort stehen. Hingegen betonen Befürworter den Stellenwert des Kreisels in puncto Anbindung des Panorama-Radwegs ans Radwegenetz sowie hinsichtlich des Ausbaus der Nord-Tangente. Die TBV-Leute hatten die Bedeutung dieser Einmündung in einer Gesamtdarstellung – insbesondere mit Blick auf das Radverkehr-Förderprojekt „Die letzte Meile“ und auf die Stärkung einer nördlichen Innenstadtumfahrung zur Entlastung des Innenstadtbereiches – verdeutlicht und vorgestellt.

Linksabbiegen ist echt schwierig

Beim Ortstermin gab’s für die Teilnehmer ein Infoblatt mit den wichtigsten Fakten und Planungszielen sowie einer Darstellung der vorgeschlagenen Umgestaltung.
Beim Ortstermin gab’s für die Teilnehmer ein Infoblatt mit den wichtigsten Fakten und Planungszielen sowie einer Darstellung der vorgeschlagenen Umgestaltung. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

TBV-Vorstand Sven Lindemann und Arnd Sulimma machten beim in der November-Sitzung angeregten Ortstermin erneut klar, dass sie die Errichtung eines Kreisverkehrs an dieser Stelle weiter für sinnvoll halten. Und die Teilnehmer erlebten live, dass es tatsächlich (besonders) für Linksabbieger aus der Talstraße oft sehr schwer ist, dafür auf der Bahnhofstraße eine ausreichende Lücke zu erwischen. Denn infolge der beiden benachbarten Kreisel gibt es dort überwiegend einen permanenten Verkehrsfluss und eben keine größeren Lücken bzw. Pausen, wie sie bei einer Ampelregelung entstehen. Aus dem Gremium kam u. a. die Anregung, zu prüfen, ob auch eine Zufahrt zum dortigen ev. Friedhof direkt aus dem Kreisel möglich sei.

Dienstleister der Stadt und ihrer Bürgerschaft

Die Technischen Betriebe Velbert (TBV) sind 1998 aus verschiedenen Abteilungen der Stadtverwaltung als eigenbetriebsähnliche Einrichtung der Stadt Velbert gegründet worden. Seit 2007 firmieren sie als eine Anstalt des öffentlichen Rechts und sind somit als eigenständiges Unternehmen tätig. Die TBV verstehen sich als Dienstleister der Velberter Bürgerinnen und Bürger und ihrer Stadt.

Zu ihren Aufgaben gehören die Pflege der Grün- und Forstflächen, das kommunale Friedhofswesen, Stadtentwässerung, Straßenreinigung, Abfallentsorgung, Pflege der kommunalen Infrastruktur wie Straßen, Wege, Plätze und Brücken sowie der Straßenbeleuchtung.

Vermutlich kommt nunmehr zur nächsten Verwaltungsratssitzung ein Beschlussvorschlag zur Abstimmung auf den Tisch.