Velbert. Bei der Landtagswahl am 15. Mai tritt der CDU-Abgeordnete Martin Sträßer im Wahlkreis Mettmann IV erneut an. Warum er es noch einmal wissen will.

Er will es wieder wissen: Nach einer Legislaturperiode im Düsseldorfer Landtag kandidiert Martin Sträßer für die CDU am 15. Mai erneut im Wahlkreis Mettmann IV, der die Städte Velbert, Wülfrath und Teile von Mettmann umfasst.

Dabei hat der Wülfrather schon eine entscheidende Abstimmung gewonnen: Der Abgeordnete hat sich bei der Kandidatenaufstellung in seiner Partei im August des vergangenen Jahres gegen gleich zwei Gegenkandidaten durchgesetzt. Und nun muss er gegen seine Konkurrenten von den anderen Parteien den Wahlkreis direkt gewinnen, denn mit Platz 109 auf der CDU-Landesliste sieht es ansonsten schlecht für den jetzt 62-jährigen gebürtigen Velberter aus.

Eine Arbeit ohne zeitliche Grenzen

Was hat sich in den fünf Jahren im Landtag für den Juristen geändert, der davor stellvertretender Geschäftsführer des NRW-Landesverbandes war? „Die Arbeitstage sind noch einmal länger geworden. Es ist ein Job ohne zeitliche Grenzen, der einen oft auch dann fordert, wenn andere nicht arbeiten, abends und an den Wochenenden“, sagt Sträßer im Gespräch mit der WAZ.

„Politik war schon immer meine Leidenschaft“

Warum er sich das dann für weitere fünf Jahre antun möchte: „Politik war schon immer meine Leidenschaft, mit 19 Jahren bin ich erstmals in den Velberter Rat eingezogen.“ 1990 und 1995 hat sich Sträßer erstmals um ein Landtagsmandat beworben, unterlag damals aber dem SPD-Kandidaten. Da der damalige CDU-Mandatsinhaber 2017 nicht mehr kandidieren wollte, ergriff der Wülfrather dann die Chance: „Das traf sich auch familiär recht gut, weil auch meine drei Kinder damals flügge geworden waren.“

Von Anfang an zwei Legislaturperioden vorgesehen

Schon vor fünf Jahren hat Sträßer erklärt, dass er zwei Legislaturperioden anpeilen wolle: „Wenn man was bewegen will, braucht man zwei Wahlperioden. Und man stellt sich im Landtag ja auch zunächst hinten an.“ Wie damals angekündigt, hat er seinen Schwerpunkt auf die Bildungs- und die Kommunalpolitik gesetzt.

Martin Sträßer legt auch schonmal Hand an, wie hier beim Besuch in einer Nevigeser Tischlerei.
Martin Sträßer legt auch schonmal Hand an, wie hier beim Besuch in einer Nevigeser Tischlerei. © Büro Sträßer | Büro Sträßer

Für ein vielfältiges Schulangebot

Hier verbucht er für seine Partei in Düsseldorf einige Erfolge. So habe die CDU/FDP-Regierung die Schließung der Förderschulen gestoppt. „Eltern von Kindern mit Handycap nehmen das Angebot auch mehr und mehr wieder in Anspruch“, sagt der Abgeordnete. Auch die Umstellung des Gymnasiums von acht auf neun Jahre habe geklappt. Es sei ein Masterplan Grundschule erstellt worden: Die Kompetenzen in Lesen, Schreiben und Rechnen sollten gestärkt werden. Für ein vielfältiges Schulangebot will er auch weiter kämpfen.

„Es lief während der Coronazeit nicht alles rund in der Bildungspolitik“

Und die Kritik an der Schulpolitik angesichts der Corona-Pandemie? „Es lief nicht alles rund, Schulen waren überall überfordert. Aber in NRW sind wir besser durchgekommen, als anderorts“, meint Sträßer. Obwohl 1450 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen worden seien, gebe es einen Mangel, den man angehen müsse. Es müsse mehr Berufspraxis in die Schulen kommen, damit die alleinige Fixierung auf das Abitur ende. Digitalisierung und Ganztagsausbau müssten weiter gehen.

Starke Kommunen brauchen Geld

In der Kommunalpolitik – Sträßer ist auch noch Ratsmitglied in der Nachbarstadt Wülfrath – will er sich für eine finanzielle Stärkung der Städte und Gemeinden einsetzen: „Starke Kommunen brauchen ausreichend Finanzen“. In den vergangen fünf Jahren sei das Ehrenamt gestärkt worden, Stichwort: Heimatpreis und die Sportstätten seien durch ein Sonderprogramm stark gefördert worden.

Gemeinsam mit der Bürgerinitiative Kleine Höhe hat Martin Sträßer gegen den Bau einer Forensik auf dem angrenzenden Wuppertaler Stadtgebiet gekämpft.
Gemeinsam mit der Bürgerinitiative Kleine Höhe hat Martin Sträßer gegen den Bau einer Forensik auf dem angrenzenden Wuppertaler Stadtgebiet gekämpft. © BI "Kleine Höhe" | BI "Kleine Höhe"

Einige Erfolge verbucht

Auch konkret für Velbert verbucht der CDU-Politiker einige Erfolge für sich. So habe er mit Erfolg für den Erhalt der Frühgeborenenversorgung am Klinikum Niederberg gekämpft. Und auch gegen die Ansiedlung der Forensik an der an Wuppertal grenzenden Kleinen Höhe habe er sich eingesetzt. Auch hier mit Erfolg – wenn auch die eigentliche Entscheidung im Wuppertaler Rat fiel, die Christdemokraten stimmten hier gegen das Projekt.

Die Wahl am 15. Mai

Die Wähler und Wählerinnen im Wahlkreis 40 (Mettmann IV) haben bei der Landtagswahl 2022 zwei Stimmen. Mit der Erststimme wählen sie einen Direktkandidaten. Der Kandidat mit den meisten Stimmen (einfache Mehrheit) zieht für fünf Jahre als Abgeordneter in den Landtag ein. Mit der Zweitstimme wählen die Velberter und Velberterinnen ihre favorisierte Partei und damit die entsprechende Landesliste. Die Zweitstimme entscheidet über die Mehrheitsverhältnisse im Landtag.

Es treten direkt an: Martin Sträßer (CDU); Cüneyt Söyler (SPD); Thomas Sterz (FDP); Dr. Esther Kanschat (Grüne); Birgit Onori (Linke); Josef Ehrentraut (AfD); Martin Schwarz (Piraten); Marcel Stubbe (Bündnis C); Horst Dotten (Internationalistisches Bündnis).

Die WAZ stellt in loser Folge die Kandidaten der im Landtag vertretenen Parteien ausführlicher vor,