Kreis Mettmann. . CDU-Direktkandidaten haben alle vier Wahlkreise im Kreis Mettmann geholt. Aber auch bei den Zweitstimmen wurde die SPD größtenteils deklassiert.

Die Christdemokraten sind auch im gesamten Kreis Mettmann die klaren Gewinner der Landtagswahl. Deren Auszählung hat allerdings dieses Mal ungewohnt lange gedauert. So wurde das Ergebnis des letzten noch ausstehenden Wülfrather Stimmbezirks am Sonntag erst um 22 Uhr gemeldet, mussten sich die Heiligenhauser gar bis kurz vor Mitternacht gedulden, bis ihr Stadtergebnis dann tatsächlich komplett war.

Heinisch mit 47,2 Prozent gewählt

Die CDU-Kandidaten haben alle vier Wahlkreise (WK) im Kreisgebiet direkt geholt. Das gelang Dr. Jan Heinisch (WK Heiligenhaus/Ratingen) mit 47,2 Prozent der Erststimmen mit Abstand am deutlichsten; es gilt ebenso für Claudia Schlottmann (WK Langenfeld/Monheim/Hilden) mit 42,9 Prozent. Dr. Christian Untrieser (WK Erkrath/Haan/Hilden/Mettmann) holte 39 Prozent, und Martin Sträßer (WK Velbert/Wülfrath/Mettmann) hatte mit 38,5 die Nase ganz klar vorn.

Aber auch bei den Zweitstimmen deklassierte die CDU die SPD kreisweit sehr deutlich. Einen nur knappen Vorsprung erzielte Schwarz vor Rot lediglich im hiesigen Wahlkreis Velbert/Wülfrath/Mettmann mit 31,7 gegenüber 31,3 Prozent.

SPD rätselt über Ursachen für das Desaster

Was also hat die CDU bloß, was die SPD nicht hat? „Für das desaströse Wahlergebnis habe ich noch keine wirkliche Erklärung“, antwortete Kerstin Griese (MdB) am Tag danach am Rande einer Parteivorstandssitzung in Berlin auf WAZ-Anfrage. Deswegen werde die SPD den Menschen noch besser zuhören, um zu verstehen, warum dieser Vertrauensverlust eingetreten sei, kündigte die Vorsitzende des Kreisverbandes Mettmann an. Volker Münchow habe in Velbert einen sehr engagierten und guten Wahlkampf gemacht, fügte Griese hinzu. Der Langenberger hätte aber angesichts des Abwärtstrends der NRW-SPD leider keine Chance gehabt, den Wahlkreis zu verteidigen.

„Heute ist ein guter Tag für die Union und für unser Land“, kommentierte hingegen Jan Heinisch das Geschehen. Der Wahlsieger und Chef der Kreis-CDU freute sich über „das hervorragende Abschneiden der CDU im Kreis Mettmann und den Gewinn von vier Direktwahlkreisen“. Schlottmann, Sträßer und Untrieser hätten einen engagierten, ideenreichen und überzeugenden Wahlkampf geführt. Vor dem Hintergrund der gewonnenen Landtagswahlen im Saarland, Schleswig-Holstein und NRW sei er nunmehr mit Blick auf die Bundestagswahl optimistisch.