Neviges. Der „Circus Antoni“ gastiert ab Ostersamstag in Velbert-Neviges. Aus diversen Gründen hat die Zirkusfamilie zu Neviges eine besondere Beziehung.
Die Vorfreude bei allen ist riesig. Endlich wieder Manegenluft schnuppern, das Kribbeln vor jeder Nummer spüren, die Nähe des Publikums. Nach zweijähriger Corona-Zwangspause gastiert der „Circus Antoni“ wieder auf dem Domparkplatz an der Bernsaustraße – wie immer pünktlich zu Ostern. Der Familienzirkus, der seit 50 Jahren in Witten beheimatet ist und auch dort Anfang April sein erstes Gastspiel gab, startet traditionell in Neviges seine neue Tournee. „Wir freuen uns sehr auf Neviges, auf unser Publikum, einfach auf alles“, sagt Vroni Tränkler, Mitglied der großen Zirkusfamilie.
Taufe im Mariendom
In nunmehr achter Generation zeigen die Tränklers ihrem Publikum im „Circus Antoni“ ein buntes Programm aus spannender Akrobatik, Clownerie und Tiernummern. Seit über 40 Jahren gastieren sie in Velbert-Mitte, -Tönisheide und eben in -Neviges. Eine Woche lang, von Ostersamstag, 16. April, bis Sonntag, 24. April, zeigen die Tränklers fast täglich ihr laut Ankündigung familienfreundliches Programm. Mit einer Ausnahme: Donnerstag, 21. April, ist Ruhetag. Zu Neviges, so erzählt Vroni Tränkler, habe die große Familie aus einem ganz persönlichen Grund eine besondere Beziehung. „Hier wurde unsere Tochter Zoe vor sieben Jahren getauft, im Mariendom. Das war sehr schön.“
Gelehrige Hundebande
Mit ihren fünf Australian Shephards hat Vroni Tränkler fleißig für die neue Hundenummer geprobt – die Vierbeiner sind übrigens auch eine Familie. „Das sind die Mama und vier Zweijährige. Die Zweijährigen kamen gerade zur Welt, als Corona losging, die kennen gar keine Auftritte. Aber bisher läuft alles super“, freut sich die Hundefreundin auf den Auftritt mit ihrer Rasselbande. Was Milka, Milkyway, Bounty, Jelly Beam und Smartie so alles drauf haben, dürfte nicht nur, aber vor allem Kinder entzücken: „Die springen zum Beispiel durch Reifen, schieben Kinderwagen, springen übereinander und untereinander her, das ist schon witzig.“
Tiere haben freien Auslauf
Tierwohl, vor allem eine artgerechte Haltung, stehe ganz oben auf der Liste beim „Circus Antoni“, betont die Familie. Elefanten, Löwen, Tiger oder andere exotische Tiere sucht man hier vergebens, dafür mümmeln Friesenpferde, Lamas und Ziegen zufrieden ihr Heu im luftigen Außenstall. „Die Tiere haben hier im Gehege freien Auslauf, darauf legen wir großen Wert“, so Vroni Tränkler. Und wer in den nächsten Tagen am Domparkplatz vorbei komme, der könne sich gern die Tiere anschauen, das sei jederzeit möglich. Und nicht nur etwa kurz vor der Vorstellung. Für das neue Programm, aber auch das ganze Drumherum gibt es im Netz viel Lob von den Zirkusbesuchern.
Akrobatik in luftiger Höhe
Vorstellungen sind immer nachmittags
Der „Circus Antoni“ gastiert von Ostersamstag, 16. April, bis Sonntag, 24. April, auf dem großen Domparkplatz am Schloss, Bernsaustraße. Am Donnerstag ist keine Vorstellung.
Beginn ist um 16 Uhr, sonntags um 15 Uhr. Karten kosten für Erwachsene 12 bis 20 Euro, für Kinder 9 bis 17 Euro.
Die Tickets gibt es direkt vor Ort, telefonische Reservierung möglich unter 0170 24 77 362.
Auch Pferdefans dürften hier ihre helle Freude haben: Denn Justin Sander und Vater Ludwig Tränkler versprechen mit ihren fünf stolzen Friesen eine Nummer, die das Besondere dieser Rasse unterstreichen soll. Ästhetisch, elegant und dabei doch kraftvoll galoppieren die Pferde mit ihrer imposanten Mähne durch die Manege. Für Spannung und jede Menge Spaß ist natürlich auch gesorgt: So zeigt Luft-Akrobatin Celina Tränkler (19) Atemberaubendes in der Höhe, aus der achten Generation der Zirkusfamilie treibt Kati (5) als Clown allerlei Schabernack, Artist Siella (9) zeigt Kunststücke mit dem Hula-Hoop-Reifen. Und „Chefin Oma Barbara“, so sagt Celina Tränkler liebevoll, sei mit ihren 82 Jahren „die gute Seele, der Klebstoff, der alles zusammenhält“.
Harte Zeit des Lockdowns
Und jemand wie „Oma Barbara“, der ist Gold wert – nicht nur in Krisenzeiten wie den letzten zwei Jahren. „Es war schon sehr, sehr hart. Ohne die Hilfe unsere Freunde und auch ohne die Familie Ostermann hätten wir das nicht geschafft“, sagt Celina. So habe der Wittener Möbelunternehmer dem „Circus Antoni“ einen Standplatz zur Verfügung gestellt und auch weitergehend unterstützt. Einzig für die Zirkuskinder sei der Lockdown nichts Besonderes gewesen: „Zweimal in der Woche kam die Schule für Zirkuskinder, der Rest war Hausaufgaben. Unsere Kinder sind es ja gewohnt, viel allein zu arbeiten.“ Und für die Erwachsenen sei immer klar gewesen: „Wir geben nicht auf, wir kommen wieder.“