Velbert-Neviges. Auf dem Areal der Bleibergquelle ist jetzt der Grundstein für die neue Grundschule gelegt worden. Einen Leiter hat die neue Einrichtung schon.

Zwei riesige Kräne begrüßen neuerdings die Schüler und Lehrer, wenn sie das Gelände des Bildungszentrums Bleibergquelle betreten. Schwer zu übersehen ist die Baustelle für die neue Grundschule. Jetzt luden die Bauherren zur, wenn auch etwas verspäteten, Grundsteinlegung ein. Hinter einem wetterbedingten Meer aus Schlamm versammelt sich die Delegation in der schon in Ansätzen erkennbaren Eingangshalle der künftigen Schule.

Der Bau in Velbert-Neviges ist vorgezogen worden

Eigentlich war der Bau einer Grundschule erst im Jahr 2030 vorgesehen, vor knapp zwei Jahren hat man diese Pläne aber kurzerhand über Bord geworfen und sich in Absprache mit der Stadt Velbert zum Bau einer neuen Grundschule entschlossen. „Die Architekten wurden ein bisschen blass, als sie unseren Zeitplan sahen“, lacht Markus Berg, Geschäftsführer des Bildungszentrums Bleibergquelle. Denn schon Ende diesen Jahres soll der Bau fertig werden. Ein sportliches Unterfangen.

Symbolischer Grundstein mit Zeitkapsel

Gemeinsam mit Diakonissen Schwester Astrid Duske legt er den symbolischen Grundstein für das Schulgebäude gemeinsam mit einer Zeitkapsel in eine vorgefertigte Mulde. Am Ende sollen diese durch eine Glasscheibe getrennt im Boden der Eingangshalle zu sehen sein. Der Pastor der Gemeinde Tobias Wehrheim spricht einen Segen und weiht die Baustelle. Eine ganz normale Grundschule soll hier am Ende jedoch nicht entstehen.

Auf dem Gelände der Bleibergquelle wird derzeit kräftig gebuddelt.
Auf dem Gelände der Bleibergquelle wird derzeit kräftig gebuddelt. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Das Konzept stammt aus Dänemark

„Das Besondere ist, dass es eine Draußenschule ist“, erklärt Markus Berg. Das Konzept stammt ursprünglich aus Dänemark. In NRW ist es bisher kaum bekannt. Mindestens einen Unterrichtstag in der Woche sollen die Schüler komplett im Freien verbringen. „Nicht nur bei gutem Wetter“, merkt Berg an. Zudem wird es ein Outdoor-Klassenzimmer geben.

Ab dem kommenden Schuljahr heißt es für die angehenden Schüler also: Weiße Sneaker in den Schrank, stattdessen Gummistiefel an, Schlammhosen drüber und los. In der Zeit zwischen Einschulung und Eröffnung des Schulgebäudes werden die Schüler der zwei Klassen mit je 25 Schülern noch in den Räumen der nebenan liegenden Gesamtschule unterrichtet. Organisatorisch sei das anders schwierig zu regeln.

So soll die neue Grundschule aussehen, wenn sie fertig ist.
So soll die neue Grundschule aussehen, wenn sie fertig ist. © Bleibergquelle | Bleibergquelle

Nur 40 Prozent de Energiebedarfs eines konventionellen Gebäudes

Die Naturverbundenheit der Schule zeigt sich allerdings nicht nur im Unterrichtskonzept. „Die Schule hat nur 40 Prozent des Energiebedarfs eines konventionellen Gebäudes“, so Berg. Das gelingt durch eine Solaranlage, eine Wärmepumpe und das grüne Dach, welches im Sommer als eine natürliche Klimaanlage fungiert. Der zukünftige Leiter der Grundschule Arnfried Szymanski freut sich schon auf die Aufgaben, die vor ihm stehen: „Das ist total super! Ich hatte sogar die Chance das Gebäude mitzuplanen“, ein Umstand, der ziemlich einzigartig ist. Szymanski hatte auch schon vor seines neuen Stelle eine Verbindung zur Bleibergquelle. Seine Eltern waren als Lehrer dort tätig. „Ich bin selbst Grundschullehrer und -leiter, das passt also wie die Faust aufs Auge.“

Vom Kindergarten bis zum Erwachsenenalter

Die neu entstehende Grundschule rundet das Angebot an der Bleibergquelle ab. Die Plätze sind allerdings alle bereits belegt. „Unser Ziel ist es tatsächlich, dass Kinder vom Kindergarten bis hin zum Erwachsenenalter ihren Bildungsweg hier durchlaufen können“, erklärt Markus Berg. Ein Kindergarten, eine Gesamtschule und ein Berufskolleg mit Schwerpunkt auf Sozial- und Gesundheitswesen sind schon lange in Sichtweite voneinander etabliert. Mit anderen Berufs- und Hochschulen gibt es regelmäßige Kooperationen.

Spendenaktion für den Neubau

Mit einer Spendenaktion sammelt die Grundschule zudem für den Bau der Schule. Für eine Spende von 150 Euro kann ein symbolischer Grundstein erworben werden, welcher dann mit dem Namen des Spenders auf dem Gelände verlegt wird.

So liegt die neue Schule auf dem Gelände der Bleibergquelle.
So liegt die neue Schule auf dem Gelände der Bleibergquelle. © www.blossey.eu | Hans Blossey