Mettmann/Velbert. Heute wurde die Kriminalitätsstatistik für den Kreis Mettmann und auch für Velbert vorgestellt: Die Zahl der Taten sinkt in fast allen Bereichen.
Thomas Hendele kann sich noch gut an den Jahresbeginn 2016 erinnern: Damals musste er in seiner Funktion als Leiter der Kreispolizeibehörde einen Rekordwert von fast 1700 Einbrüchen, die im Jahr 2015 in den zehn Städten des Kreises verübt worden waren, verkünden. Das sei alles andere als erfreulich gewesen, so der Landrat. Sechs Jahre später – bei der Vorstellung der Zahlen für das Jahr 2021 – ist diese Zahl auf 417 gesunken. Eine von vielen erfreulichen Entwicklungen.
Insgesamt ist die Zahl der erfassten Fälle – quer durch alle Kriminalitätsbereiche – von 27.520 im Jahr 2020 auf 25.688 gesunken. Das entspreche einem Rückgang von knapp 6,7 Prozent und sei der niedrigste Wert im Zwölf-Jahres-Vergleichszeitraum – und vermutlich noch weit darüber hinaus, so der Landrat, der sich sichtlich über diese „fantastische Zahl“ freute.
Der Kreis Mettmann liegt deutlich unter dem Landesdurchschnitt
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Die so genannte Kriminalitätshäufigkeitszahl, kurz KHZ, die sich dadurch berechnet, indem zur besseren Vergleichbarkeit die erfassten Fälle auf jeweils 100.000 Einwohner umgerechnet werden, liegt im Kreis Mettmann für das Jahr 2021 bei 5304 – und damit deutlich besser als im Land (6703). Die Aufklärungsquote steigt auf 54,3 Prozent und erreicht den zweithöchsten Wert seit 2011. Das zeige, dass die Polizei im Kreis Mettmann auch unter Corona-Bedingungen einen unglaublich engagierten, guten Job mache, bedankte sich Hendele bei den Mitarbeitenden für eine „famose Leistung“.
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Die Schlussfolgerung für den Behördenleiter: „Die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Mettmann leben sicher – sicherer als in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens.“ Dass sich dies oft nicht mit dem subjektiven Empfinden der Menschen deckt, ist Hendele bewusst: „Das ist auch kein neues Thema. Diesen Eindruck kann ich auch nicht aufheben, wir können nur die entsprechenden Fakten liefern.“ Und diese seien eindeutig und eindrucksvoll.
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Bauchschmerzen bereiten den Ermittlern Trick- und Schockanrufe
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Dennoch gibt es Kriminalitätsbereiche, die Hendele und auch Thomas Schulte, dem Leiter der Direktion Kriminalität, Bauchschmerzen bereiten. Zu nennen seien hier vor allem die Straftaten, die die Polizei unter der Abkürzung „SÄM-ÜT“ führt: Straftaten zum Nachteil älterer Menschen mit überregionaler Tatbegehung. Dahinter verbergen sich zum Beispiel die so genannten Schockanrufe oder Anrufe falscher Polizisten. Hier stehen 1868 Versuchstaten 61 vollendeten Taten gegenüber. Die Schadenssumme liegt im vergangenen Jahr bei mehr als einer Million Euro, sagt Ulrike Tomahogh, Abteilungsleiterin Polizei. Hier versuche die Polizei trotz der Pandemie-Einschränkungen mit Aufklärungs- und Präventionsarbeit entgegenzuwirken. So werde beispielsweise auch bei Impfmobil-Einsätzen aufgeklärt, in den Impfzentren gebe es Flyer und weitere Informationen.
Die wichtigsten Zahlen für Velbert
Ein besonderer Fall aus Velbert
Am 24. Oktober wurde bei einem Garagendiebstahl in Velbert eine so genannte Erdungsmesszange im Wert von 1000 Euro gestohlen.
Der Geschädigte entdeckte das Spezialwerkzeug einige Tage später auf einer Online-Verkaufsplattform.
So konnten zwei Täter identifiziert und festgenommen werden. Einer der Männer soll für rund 40 Garagendiebstähle verantwortlich sein, bei denen vor allem E-Bikes gestohlen wurden.
Auch in Velbert sind die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr gesunken – von 4171 auf 4080. Bei der KHZ-Betrachtung ist Velbert (5002) damit die fünftsicherste Stadt im Kreis – hinter Mettmann, Heiligenhaus, Wülfrath und Haan. Unrühmlicher Spitzenreiter ist hier Hilden (6010). Erfreulich: Die Delikte, die unter Gewaltkriminalität zusammengefasst werden, sind in Velbert um 22,9 Prozent zurückgegangen, Straßenkriminalitätsdelikte gab es rund 6,6 Prozent weniger als noch 2020. In Wohnungen eingebrochen wurde in Velbert im vergangenen Jahr 52 Mal.