Velbert. Bei der Ausbildungsbörse der Schlüsselregion in Velbert zeigte sich, wie wichtig auch in Corona-Zeiten ein persönliches Kennenlernen ist.

Zur großen Freude aller Beteiligten fand sie in diesem Jahr wieder statt – die Ausbildungsbörse der Schlüsselregion im Berufskolleg Niederberg. Mehr als 30 regionale und namhafte Industrieunternehmen, darunter CES, Fuhr oder SAG, stellten ihre verfügbaren Ausbildungsstellen vor. Und auch wer ein Duales Studium anstrebt, konnte sich bei den Firmen, der FOM Hochschule oder am Stand der Hochschule Bochum mit ihrem Campus Velbert/Heiligenhaus informieren.

Marie Volkhausen, im Verein „Die Schlüsselregion“ für Projekte und Kommunikation zuständig, zieht am Samstag ein positives Zwischenfazit: „Es ist gut angelaufen, nicht überfüllt mit einer angenehmen Größenordnung.“ Mit dem persönlichen Kontakt an solch einem Tag habe man bereits viele Jahre gute Erfahrungen gemacht.

Strenge 3G-Regelung und FFP2-Maskenpflicht

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Aus der Möglichkeit, Unternehmen und Ansprechpartner kennenzulernen, hätten sich in der Vergangenheit viele Bewerbungsgespräche und Ausbildungsverhältnisse ergeben. Und so hat der Verein entschieden, die Börse trotz des hohen Inzidenzwertes als 3G-Veranstaltung, verbunden mit einer FFP2-Maskenpflicht, nicht nur virtuell, sondern in Präsenz durchzuführen.

Markus Stußig von der Firma Küpper – spezialisiert auf Tragrollen und Wälzlager – stellte bei der Ausbildungsbörse im Berufskolleg Niederberg das Unternehmen und Ausbildungsangebote vor.
Markus Stußig von der Firma Küpper – spezialisiert auf Tragrollen und Wälzlager – stellte bei der Ausbildungsbörse im Berufskolleg Niederberg das Unternehmen und Ausbildungsangebote vor. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Wichtig: Interesse, Freude am Beruf und Engagement

Am Stand von „Binici“ gibt es frisches Obst. Claudia Paas setzt auf Nachhaltigkeit und sucht Auszubildende im gewerblichen Bereich: „Wir machen Metallbearbeitung, polieren Schlösser, haben Montagearbeiten.“ Praktikanten kommen zum Schnuppern, bevor sie die Ausbildung beginnen und bleiben einige Wochen. Aktuell haben sie immer nur einen Praktikanten und nur in der Frühschicht. „Wir suchen das persönliche Gespräch, auch in dieser Zeit“, erläutert sie. Wichtig ist ihr vor allem Interesse, Freude und Engagement, einen Beruf zu erlernen. Es sei viel schwieriger geworden, passende Leute zu finden.

Marcel Romeo Ptak ist im ersten Jahr und macht eine Ausbildung als Zerspanungsmechaniker. Ob ihm das Spaß mache? „Na klar, auf jeden Fall“, antwortet er ohne zu zögern. Denn er könne herstellen, was er wolle, allein aufgrund einer Zeichnung. „Ich sehe danach, was ich geschafft habe“, freut er sich. So werde aus einem Klotz eine komplexe technische Vorrichtung.

Corona-Situation verkompliziert Praktika in Velberter Firmen

Viele Ausbildungsmöglichkeiten

Aktuell gibt es bei den rund 30 Firmen, die an der Ausbildungsbörse teilgenommen haben, mehr als 100 offene Ausbildungs- und duale Studienplätze.

Unter www.ausbildung-schluesselregion.de sind bereits alle Ausbildungsstellen, Informationen über die ausstellenden Firmen und Berufsbilder aufgelistet. Eine Expressbewerbung ist ebenfalls über diese Internetseite möglich. Der Verein „Die Schlüsselregion“ leitet die Bewerbung dann an die Firmen weiter.

Im Sommer 2022 starten wieder zahlreiche Ausbildungen, zum Beispiel im Bereich Logistik, Produktion oder Elektronik. Angebote zur Studienorientierung unter www.campus-vh.de. (Duales Studium oder in Vollzeit)

Reinhard Olbrich ist Personalleiter des Handelsunternehmens „Normfest“. Beliefert werden 15.000 Kfz-Werkstätten mit verschiedensten Artikeln. Auch im Ausland ist die Velberter Firma vertreten und hat Handelspartner weltweit. Olbrich sucht in diesem Jahr vor allem Logistiker. „Gerade im Bereich der Logistik benötigt man sowohl körperliche als auch geistige Fitness.“ Der Beruf sei anspruchsvoller geworden. „Auch mit Lieferpapieren und dem Export hat man nun zu tun.“

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Das Problem: Logistik-Praktika sind aktuell – in Omikron-Zeiten – kaum möglich. „Die Logistik ist unsere Herzkammer“, so der Personalleiter. „Eine Woche nicht liefern zu können, wäre eine Katastrophe. Aktuell werden zwei Azubis gesucht. „Bewerber, auch aufgrund dieser Aktion, gibt es schon,“ freut sich der Personalleiter. Nächste Woche folgen Gespräche. Besonders wichtig ist ihm Zuverlässigkeit und Lust, den Job zu machen. Manche Kollegen in der Logistik sind schon 25 Jahre dabei, beständig und kommen gern. Etwa drei Jahre dauert die Ausbildung.

Die Ausbildungsbörse 2022 fand im Berufskolleg Niederberg statt.
Die Ausbildungsbörse 2022 fand im Berufskolleg Niederberg statt. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Viele gute Gespräche und erste Bewerbungen

Auch Katharina Linnemann von „Witte Automotive“ hat bereits Bewerbungseingänge. „Wir haben viele gute Gespräche geführt“, ist sie mit dem Verlauf der Börse zufrieden. Melanie Schuster von der Spedition Dörrenhaus erlebt ebenfalls großes Interesse. Spaß an der Arbeit, Zuverlässigkeit und Flexibilität seinen das A und O, nennt Schuster, die Assistentin der Geschäftsleitung ist, ihre Anforderungen an eine künftige Auszubildende oder einen künftigen Auszubildenden. „Das erste halbe Jahr war sehr abwechslungsreich, super Team, gute Kundenkommunikation,“ berichtet ihre angehende Kauffrau für Spedition- und Logistikdienstleistung mit glänzenden Augen.

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Das Velberter Unternehmen „R+M de Wit“ ist bereits seit sechs Jahren vertreten und fand über die Börsen auch bereits Auszubildende. Einer von ihnen ist Serkan Kütük, nun im dritten und letzten Ausbildungsjahr als Fachkraft Lagerlogistik. CES würde sich besonders über Werkzeugmechaniker freuen, Praktika sind dort möglich.

Auch die Stadt Heiligenhaus, als Mitglied der Schlüsselregion, sucht Azubis im Verwaltungsbereich. Aber auch der Beruf des Kochs, das Restaurant- oder Hotelfach kann im Velberter Parkhotel erlernt werden.

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