Velbert. An diesem Wochenende treten die Velberter Kids „Piranhas“ von der Alibo Theaterschule endlich auf. Auch die Stage Junkies warten auf den Auftritt.

Ein letztes Mal durchatmen. Dann geht das Licht an. „Du hast nur eine Chance auf der Bühne“, schwärmt Theaterpädagogin Alexandra Bongers. Eine Chance, auf die die Piranhas, eine ihrer Schauspielergruppen, lange warten musste.

Doch nun heißt es am heutigen Samstag endlich Vorhang auf für die elf Jugendlichen zwischen elf und 14 Jahren. „Wir haben so lange an dem Stück gearbeitet, wir möchten endlich spielen.“

Generalprobe: Am Freitag haben die Piranhas in Alibos Theaterschule für das Stück „Vollmond“ geprobt.
Generalprobe: Am Freitag haben die Piranhas in Alibos Theaterschule für das Stück „Vollmond“ geprobt. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Seit 2018 gibt es die Gruppe der Piranhas, einige Stücke haben sie schon miteinander erarbeitet und auf die Bühne gebracht. Aber dieses Mal stellten Corona und Lockdown sie vor besondere Herausforderungen.

An Vollmond haben die Piranhas auch in Videokonferenzen gearbeitet

Das Stück, dass die Kids seit Oktober 2020 miteinander erarbeitet haben heißt „Vollmond“. Es geht um Vampire, „ein Thema, das in jeder Gruppe immer wieder aktuell ist“, weiß die erfahrene Theaterpädagogin. Und kann daher auf einen großen Fundus an Umhängen und Co. zurückgreifen. Auch das Bühnenbild fällt dieses Jahr reduzierter aus als sonst, dafür stehen die jungen Schauspieler noch mehr im Mittelpunkt. Und vor allem im Rampenlicht, dank einer professionellen Lichttechnik.

Dieses Mal mussten die Piranhas lange darauf warten, doch endlich ist es so weit. Die Jugendlichen freuen sich schon sehr darauf, das Ergebnis ihrer Arbeit endlich präsentieren zu dürfen.
Dieses Mal mussten die Piranhas lange darauf warten, doch endlich ist es so weit. Die Jugendlichen freuen sich schon sehr darauf, das Ergebnis ihrer Arbeit endlich präsentieren zu dürfen. © Martin Würzburger

Ein Stück, dass auch mit Videkonferenzen im Lockdown entstanden ist. In virtuellen Treffen wurde „Vollmond“ erarbeitet und einzelne Szenen eingeprobt. Die Treffen, wenngleich auch virtuell, waren ein fester Bestandteil, der den jungen Menschen auch ein Stück Verlässlichkeit während der Schulschließungen geboten hat. Umso größer aber war das „Bewusstsein und auch die Freude an den echten, gemeinsamen Proben“, freut sich die Theaterpädagogin.

Jeder entwickelt seinen Charakter selbst

Für das Stück haben die Kids ihre Charaktere alle selbst entwickelt, „auch wenn die Grundstory zu vorherigen Produktionen ähnlich ist, wird jeder mit in die Entwicklung einbezogen und so entsteht wieder etwas ganz Neues.“ So stand schnell fest: Es soll schaurig werden: Ein junger Mann namens Aden hält sich für einen Vampirjäger, er wird sogar von einem Psychologen betreut, alle halten ihn für ein wenig durchgeknallt. Aber dann stellen die Schüler im Stück fest: Vampire gibt es ja wirklich! Auf einer Party sollen die Teenies den Vampiren schließlich zum Opfer fallen. Weiß Aden das zu verhindern?

Das werden die Besucher, ausschließlich für 2 G plus, an den beiden Vorführungen erfahren. Und für Familie und Verwandte, die die Aufführungen nicht besuchen können, wird es dieses Mal noch ein Video geben.

Zwei Aufführungen finden an diesem Wochenende von den Piranhas statt. Einzelne Karten sind noch erhältlich.
Zwei Aufführungen finden an diesem Wochenende von den Piranhas statt. Einzelne Karten sind noch erhältlich. © Martin Würzburger | M

Im September 2020 hatten die Piranhas ihre letzte Aufführung in einem kleinen, privaten Rahmen und „ich kann es noch gar nicht fassen, dass wir nun endlich wieder spielen dürfen“, freut sich Alexandra Bongers und „endlich ist die Zeit für uns da, das Stück muss auf die Bühne.“

Stage Junkies werden „Salem“ aufführen

Auch die Stage Junkies, 13 Jugendliche zwischen 16 und 23 Jahren, warten nun auf ihren großen Auftritt. Mit „Salem“ widmen sie sich dem Stück „Hexenverfolgung“ nach Arthur Miller. Auch die Älteren haben für den anspruchsvollen Auftritt Vieles in Videokonferenzen erarbeitet. „Hier war endlich mal Zeit, für intensive Rollenarbeit“, jeder musste eine Rollenbiographie erstellen und sich so beispielsweise auch der Frage widmen, wie sind die Ziele meiner Figur.“ Wann die Stage Junkies ihre Produktion vorstellen können, steht noch nicht fest.