Kreis Mettmann. Aktuell hat die Arbeitsagentur für den Kreis Mettmann eher Positives zu berichten. Für Ungewissheit sorgen u. a. Pandemie und die Lieferketten.
Das fängt ja gut an! „Arbeitsmarkt startet stabil in das neue Jahr“, steht über dem ersten Bericht, den die Agentur für Arbeit Mettmann jetzt in 2022 verfasst und übermittelt hat. Und das sind – in aller Kürze – die positiven Nachrichten aus dem Neanderland vom Berichtsmonat Dezember: Mehr als 3000 freie Stellen gemeldet. Arbeitskräftenachfrage nochmals leicht gestiegen. 16.168 Menschen arbeitslos – 64 weniger als noch im November. Arbeitslosenquote bleibt auf 6,2 Prozent.
Anstieg bei Kurzarbeitergeld auch im Kreis Mettmann
Entwicklung und Lage in der Region unterscheiden sich im Grunde nicht groß von der bundesweiten Situation. „Der Arbeitsmarkt hat sich zum Jahresende gut entwickelt“, sagte nämlich Detlef Scheele in Nürnberg. Damit habe sich die Erholung der letzten Monate fortgesetzt, so der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur weiter: „Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben im Dezember saisonbereinigt erneut abgenommen.“ Unsicherheiten entstünden jedoch durch die pandemische Lage; die Anzeigen für Kurzarbeit seien im Dezember kräftig gestiegen.“
Ein wichtiger Rettungsanker
Letzteres gilt auch für den hiesigen Kreis. „Beim Kurzarbeitergeld erleben wir bereits jetzt einen Anstieg der Anträge. Die Ursachen der Kurzarbeit sind sowohl die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie als auch Störungen der Lieferketten. Durch die Verlängerung der Sonderregelungen für Kurzarbeitergeld bleibt dieser wichtige Rettungsanker auch in der aktuellen Pandemiewelle bestehen“, erklärt Karl Tymister.
Mehr als 3000 Jobs zu vergeben
Nach Darstellung des Chefs der Arbeitsagentur Mettmann haben die heimischen Unternehmen zuletzt nochmals über 700 freie Stellen gemeldet. Damit seien aktuell insgesamt 3075 Stellen vakant. Die Arbeitslosigkeit sei leicht gesunken. Mögliche Auswirkungen der Verschärfungen der Corona-Maßnahmen von Ende Dezember könnten sich allerdings erst ab dem Berichtsmonat Januar zeigen. Sie würden dann mit dem typischen Anstieg der Winterarbeitslosigkeit zusammentreffen.
Quote bleibt bei 6,2 Prozent
Zu den Zahlen: Im Dezember waren laut Agentur kreisweit 16.168 Frauen und Männer erwerbslos gemeldet – das sind erstens 64 Betroffene weniger als im Monat zuvor und zweitens 1487 Arbeitslose bzw. 8,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote fürs Neanderland bleibt wie im November auf 6,2 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 6,8 Prozent.
4639 Arbeitslose in Niederberg
Im Bereich der Agentur-Geschäftsstelle Velbert mit den drei zugehörigen Städten Heiligenhaus, Velbert und Wülfrath waren zum Jahresende insgesamt 4639 Menschen arbeitslos gemeldet – mithin lediglich acht mehr als noch im November, aber 382 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote bleibt auf dem November-Wert von 6,6 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote für die Region noch bei 7,2 Prozent.
Verlauf der Pandemie ist die große Unbekannte
Das zurückliegende Jahr war maßgeblich dadurch geprägt, dass die Arbeitslosigkeit von Februar an kontinuierlich abgenommen hat. Wie wird bzw. könnte der Arbeitsmarkt im Kreis wohl in 2022 aussehen? „Die Entwicklung wird natürlich wesentlich vom weiteren Verlauf der Pandemie und von den erforderlichen Maßnahmen zur Eindämmung abhängig sein“, erklärte Karl Tymister schon beim Ausblick anlässlich des letzten Bilanzgesprächs. „Die Kurzarbeit sichert weiter den Fortbestand vieler Unternehmen und die Lebensgrundlage ihrer Beschäftigten. Sie bleibt damit die wichtigste Brücke über die Krise.“
Berufliche Qualifizierung fördern
Zuwächse und Rückgänge in den Branchen
Beim Blick auf die Entwicklung in den Branchen gab es 2021 kreisweit die höchsten Beschäftigungszunahmen bei Post-, Kurier- und Expressdiensten, gefolgt von der öffentlichen Verwaltung sowie Erziehung und Unterricht.
Hingegen zeichnen sich die höchsten Beschäftigungsrückgänge bei der Herstellung von Kfz und Kfz-Teilen, im Maschinenbau und bei der Herstellung von Metallerzeugnissen ab.
Unabhängig von Lieferengpässen und der Pandemie, da ist sich der Chef der Agentur sicher und sieht er sich zunehmend bestätigt, werde der Fachkräftemangel auch im neuen Jahr weiter das bestimmende Thema auf dem Arbeitsmarkt sein: „Daher ist die Förderung der beruflichen Qualifizierung von Beschäftigten und arbeitsuchenden Menschen eine unserer wichtigsten Aufgaben.“