Kreis Mettmann. . Zum Monatswechsel wechseln auch die Vorsitzenden der Geschäftsführung: Marcus Kowalczyk geht, Karl Tymister kommt

Stabwechsel in der Geschäftsführung bei der Agentur für Arbeit Mettmann. Zum 1. April übernimmt nun Karl Tymister – bisher Chef der Agentur Gelsenkirchen – den Vorsitz. Marcus Kowalczyk, der fast fünf Jahre als erster Mann bei der Agentur in Mettmann gearbeitet hat, wechselt im Gegenzug in gleicher Funktion zu der Gelsenkirchener. Mit diesem Tausch „aus rein familiären Gründen“, wie Kowalczyk betont, ersparen sich beide Chefs lange Pendelzeiten zwischen Wohnort und Dienstsitz. Er ist Wahl-Bochumer und Tymister lebt in Hilden.

Marcus Kowalczyk wechselt zur Arbeitsagentur nach Gelsenkirchen.
Marcus Kowalczyk wechselt zur Arbeitsagentur nach Gelsenkirchen. © Uwe Möller

„Extrem gute Zeit“

Dennoch falle ihm der Weggang „echt schwer, weil das hier in Mettmann eine extrem gute Zeit war“, so der 50-Jährige im Gespräch mit der WAZ. Das gelte sowohl im Haus mit den Mitarbeitern als auch nach außen im Kontakt mit den zehn Städten, mit dem Kreis und mit Arbeitgebern. „Dass unsere Expertise in dem Maße nachgefragt wird, wie das hier geschieht, ist schon außergewöhnlich“, fügt er hinzu.

Jugendarbeitslosigkeit ist gesunken

In die Zeit von Marcus Kowalczyk – die Kreis-Agentur hat rund 160 Mitarbeiter – fallen u. a. der Neubau in Mettmann, die Gründung des Integration Points für Flüchtlinge und die Etablierung der drei speziellen Jugendberufsagenturen an den Standorten Heiligenhaus, Monheim und Ratingen: „Eine Super-Möglichkeit, sowohl berufliche Fragen als auch privat soziale und wirtschaftliche Probleme zu klären.“ Was auch „wirklich gut“ laufe, fügt er hinzu, sei die Wiedereinstiegsberatung.

Hohe verfestigte Arbeitslosigkeit in Gelsenkirchen

In Gelsenkirchen erwartet Kowalczyk eine „hohe, verfestigte Arbeitslosigkeit“ mit einer zweistelligen Quote. Demgegenüber steht der Kreis Mettmann mit aktuell sechs Prozent „insgesamt super da. Das muss man allerdings differenziert sehen“, sagt Kowalczyk und weist auf das Nord-Süd-Gefälle – speziell mit Blick auf Niederberg – hin. Die Betroffenheiten seien doch sehr unterschiedlich. Er hatte sich bei Dienstantritt vor allem die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit vorgeknöpft; sie ist über die Jahre von 7 auf nunmehr 4,2 Prozent gesunken.

Bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wird jetzt das jüngste Allzeithoch schon wieder getoppt; die so genannte Unterbeschäftigung schrumpft. „Das alles liegt natürlich nicht nur an unserer Arbeit, sondern an den Strukturen im Kreis und auf dem hiesigen Arbeitsmarkt“, rückt Marcus Kowalczyk die Dinge zurecht. „Aber wenn wir hier eine Chance sehen, dann gehen wir auch gleich drauf.“ Intern scheint’s auch prima zu laufen. Auf die Frage, wie wohl sich die Mitarbeiter der Agentur fühlen und wie gerne sie für ihre Kunden arbeiten, sprang als „Engagement-Index“ für Mettmann einer der bundesweit besten Werte heraus.

Karl Tymister kommt  nach Mettmann.
Karl Tymister kommt nach Mettmann. © Martin Möller

Der Neue, Karl Tymister, will sich besonders um die duale Ausbildung junger Menschen und die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit durch berufliche Qualifizierung kümmern. „Wir müssen alle Bildungschancen nutzen, um den Menschen nachhaltig zu helfen und gute Antworten auf den wachsenden Fachkräftebedarf zu finden.“