Velbert-Langenberg. Ab 28. Dezember gilt für Sport in Innenräumen die verschärfte 2G-Plus-Regel. Die Langenberger Vereine sind vorbereitet, äußern aber auch Kritik.

War der Job von Übungsleiterinnen und Übungsleitern dank Corona ohnehin schon aufwendiger, wird es ab dem 28. Dezember – Dienstag – noch mehr zu tun geben. Denn bevor das Training beginnt, müssen alle Aktiven einen aktuellen negativen Coronatest vorlegen. Der darf nicht älter als 24 Stunden (Schnelltest) bzw. 48 Stunden (PCR-Test) sein.

„Das ist nicht mehr witzig“, sagt dazu Ismet Colak. „Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, wo das alles wirklich weh tut“, führt der Vorsitzender der Langenberger SG (LSG) weiter aus. Bislang sei es für Erwachsene, die sich nicht impfen lassen konnten oder wollten schon hart gewesen.

„Aber jetzt werden die immer mehr gedrängt“, sagt er und fürchte, dass „einige sich jetzt noch mehr abkapseln, weil sie das nicht mitmachen wollen.“

Velbert-Langenberger Vereinsvorsitzender kritisiert Verschärfung

Die Sportvereine – hier eine Gruppe der Langenberger SG mit Trainer Ismet Colak – sind in der Coronazeit kreativ geworden. Im Sommer und Herbst fand Vieles draußen statt. Das geht im Winter meist schlecht, die neuen, schärferen Coronaregeln sorgen dabei für noch mehr Aufwand.
Die Sportvereine – hier eine Gruppe der Langenberger SG mit Trainer Ismet Colak – sind in der Coronazeit kreativ geworden. Im Sommer und Herbst fand Vieles draußen statt. Das geht im Winter meist schlecht, die neuen, schärferen Coronaregeln sorgen dabei für noch mehr Aufwand. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Doch nicht nur das. Die regelmäßigen Kontrollen seien auch ein zeitlicher Mehraufwand für die Übungsleiterinnen und Übungsleiter, außerdem „wird die Verantwortung auf die Vereine abgeladen“, sagt der LSG-Vorsitzende.

Zuschauerinnen und Zuschauer dürfen schon länger gar nicht mehr mit in die Halle – es sei denn, die Anwesenheit ist für das Training absolut notwendig. „Aber in dem Raum im Bürgerhaus ist gar nicht genug Platz“, sagt Ismet Colak. Deswegen dürfe hier außer den Aktiven niemand mehr mit in den Trainingsraum.

„Leute sind zunehmend frustriert“

Die Leute, hat der LSG-Vorsitzende beobachtet, seien zunehmend frustriert. Das merke er auch an sich selbst. „Wenn ich ins Fitnessstudio will, muss ich mich vorher testen lassen“, berichtet er. Nur gebe es in Langenberg lediglich ein Testcenter und dort bekomme man das Ergebnis nicht per Mail.

„Ich warte also, bis ich den Test machen kann und anschließend noch einmal 20 Minuten auf das Ergebnis.“ Wenn er Pech habe, sei so eine ganze Stunde zusammen.

Ein wenig Hoffnung hat er allerdings, dass diese scharfen Regeln wirklich nur bis zum 13. Januar gelten. „Ich denke hier geht es in erster Linie darum, große Silvesterpartys zu verhindern“, sagt Ismet Colak. Bis dahin wolle und müsse er nun abwarten, „dann sehen wir weiter.“

Schwimmer sehen sich gut vorbereitet

Die Schwimmerinnen und Schwimmer des Langenberger SV fahren regelmäßig zu Trainingslagern – am Montag soll es dazu nach Hessen gehen.
Die Schwimmerinnen und Schwimmer des Langenberger SV fahren regelmäßig zu Trainingslagern – am Montag soll es dazu nach Hessen gehen. © LSV | Musall

Gut vorbereitet sieht sich auch Holger Höhmann, Vorsitzender des Langenberger Schwimmvereins (LSV). „Es gab ja schon einmal eine Zeit, in der nur Getestete am Training teilnehmen durften“, sagt er. „Wir haben also Übung damit.“

Umständlicher würde es erst, wenn es wieder eine Begrenzung der Teilnehmeranzahl geben würde. „Wir haben da zwar eine Anmeldeverfahren entwickelt, das ist aber etwas kompliziert.“ Und es könnte dazu führen, dass Aktive, die am Training teilnehmen wollen nicht dürfen, da die maximale Zahl an Teilnehmern bereits erreicht ist.

Sorge um das Trainingslager in Hessen

Seine Übungsleiterinnen und Übungsleiter seien – bis auf einen – alle geimpft, die Nachweise habe er bereits kontrolliert. Und außerhalb der Schulferien sei auch das Training im Kinder- und Jugendbereich kaum betroffen, da Schülerinnen und Schüler automatisch als getestet zählen.

Schwerer wiege da die Unsicherheit, was das geplante Trainingslager angeht, sagt der LSV-Vorsitzende. „Am Montag wollten wir eigentlich los. Wir haben Bäder und Hallen schon gebucht.“ Allerdings, sagt Holger Höhmann, „wissen wir noch nicht, ob in Hessen – da geht es hin – dann auch wirklich alles auf hat.“

MTV Langenberg macht Pause

Von den ab dem 28. Dezember geltenden, schärferen Corona-Regeln ist der MTV Langenberg nicht betroffen, erläutert dessen Vorsitzender Hendrik Haase.

„Wir haben unsere Angebote allesamt eingestellt“, sagt er auf Nachfrage der WAZ. Die neuen Regeln gelten zunächst bis zum 13. Januar, „vorher fangen wir ohnehin nicht wieder an.“