Velbert. Corona-Schutzverordnung am Arbeitsplatz: Velberter Unternehmen bieten ihren Beschäftigten Selbsttests an und sprechen sich für 3G aus.

Um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor einer Corona Infektion zu schützen, setzt die Ampelkoalition auf die 3G-Regelung am Arbeitsplatz. Die Menschen, die weder genesen noch geimpft sind, müssen bei ihrer Arbeitsstelle einen tagesaktuellen Corona Test vorweisen können. Alessa Kutscha, die stellvertretende Geschäftsführerin der Schlüsselregion, beobachtet, dass die teilnehmenden Unternehmerinnen und Unternehmer die neue Regelung gut aufnehmen würden.

„Hohe Impfquote“

„Bei unseren Veranstaltungen gilt schon seit dem Sommer die 3G-Regelung. Ich habe beobachtet, dass die Impfquote allgemein sehr hoch bei unseren Teilnehmenden ist", berichtet Kutscha. Geändert habe sich für die Schlüsselregion nur, dass die Tests tagesaktuell sein müssen und nicht mehr 48 Stunden gültig sind. „Die Freude darüber, dass wir uns wieder in Präsenz treffen können – auch wenn wir immer noch das Wirtschaftsfrühstück und die Ausbildungsbörse auf Eis gelegt haben – ist groß", erklärt Alessa Kutscha und ergänzt: „Dass die 3G-Regelung für die Sicherheit der Teilnehmenden wichtig ist, ist allen bewusst." Deswegen sei es für die Unternehmerinnen und Unternehmer selbstverständlich am Eingang den Impfpass oder einen Test-Nachweis zu zücken, beobachtet die stellvertretende Geschäftsführerin der Schlüsselregion.

„Verpflichtung würde Sicherheit erhöhen“

Im Moment stellt das Velberter Familienunternehmen CES seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zwei Selbst-Schnell-Tests zur Verfügung. „Eine Einführung der 3G-Regelungen am Arbeitsplatz begrüße ich", betont der Geschäftsführer Richard Rackl. Die Selbst-Tests würden zwar angenommen werden, doch eine Verpflichtung würde die Sicherheit erhöhen. „Ich wäre bereit auch die Kosten für tägliche Selbst-Tests zu tragen, um Infektionen zu vermeiden", betont der Geschäftsführer und ergänzt: „Jedoch spreche ich mich auch für eine Impfpflicht aus."

Die Firma Wittet bitte alle Mitarbeitenden sich wöchentlich zweimal testen zu lassen, auch wenn sie geimpft oder genesen sind.
Die Firma Wittet bitte alle Mitarbeitenden sich wöchentlich zweimal testen zu lassen, auch wenn sie geimpft oder genesen sind. © Witte | witte

Gut angenommen

Auch Witte Automotive ist gut auf die Änderungen vorbereitet: schon in den letzten Monaten stellte das Unternehmen seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Selbst-Schnell-Tests zur Verfügung. „Der Verbrauch der Tests zeigt, dass das Angebot gut angenommen wird", beobachtet Bettina Janke und fährt fort: „Wir bitten auch jetzt schon alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - ob geimpft oder genesen - sich mindestens zweimal die Woche testen zu lassen." Mit den Tests könnte die größtmögliche Sicherheit gewährleistet werden, da eine Corona-Infektion auch trotz Impfung möglich ist.

„Tests sind sinnvoll“

Zu der neuen Regelung könne die Sprecherin des Velberter Unternehmens noch nicht viel sagen, da noch einige Detailfragen offen seien. „Wir dürfen beispielsweise nicht nach dem Impfpass oder Genesenen-Ausweis fragen", räumt Janke ein. Wenn sich alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nun täglich testen, würden die Kosten für das Unternehmen steigen. „Trotz der hohen Kosten für die Tests halten wir diese für sinnvoll und notwendig. Eine Infektion, die sich im Unternehmen ausbreiten würde, wäre deutlich teurer", erklärt Bettina Janke. Deswegen setzte Witte weiterhin auf das mobile Arbeiten. 

Kosten selbst tragen

In Österreich, Italien und Griechenland gibt es bereits ähnliche Vorgaben wie die 3G-Regelungen am Arbeitsplatz. Bei der Umsetzung in Deutschland stehen jedoch noch einige Fragen offen. Neben der Auskunftspflicht, die den Impfpass und Genesenen-Ausweis betrifft, wird auch die Frage debattiert wie Unternehmen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umgehen sollen, die Tests und die Auskunft verweigern. Außerdem ist geplant, dass die Unternehmen die Kosten für die Tests selber tragen und auch das Testen selbst gehöre zu der vergütungspflichtigen Arbeitszeit. 

>>>3G am Arbeitsplatz 

Geimpft, genesen oder mit tagesaktuellem Test: die neuen Regelungen am Arbeitsplatz werden im Moment im Bundestag diskutiert. SPD, die Grünen und die FDP sprechen sich für diese Pläne aus.

Streitpunkte sind das Auskunftsrecht bezüglich des Impfnachweises, welches angepasst werden müsste und Maßnahmen, sollten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht eines der 3Gs erfüllen.