Velbert. Die großen Unternehmen der Schlossstadt haben eigene Impfkampagnen für ihre Belegschaft gestartet. Wie sie ihre Mitarbeiter zum Piks motivieren.
Weltweit gibt es Überlegungen, wie Menschen dazu motiviert werden, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen werden. Die WAZ hat sich bei einigen Velberter Firmen umgehört, wie die Mitarbeiter zu dem kleinen Piks ermuntert werden.
Corona-Core-Team gegründet
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Witte Automotive rief sehr früh das „Corona-Core-Team“ ins Leben. „Das ist eine Kommunikationsplattform, eine Art interaktives Intranet, mit dem komplett offen über die Krankheit informiert wurde“, schildert Kersten Janik, der Mitglied der Geschäftsführung ist. „Wir bekommen ein sehr gutes Feedback der Mitarbeiter, unsere Kommunikation wird ernst genommen. Wir haben eine sehr, sehr hohe Akzeptanz für das Impfen. Unterstützung kommt durch die Betriebsräte. Wir haben in der Stahlstraße ein eigenes Impfzentrum aufgebaut, wenn genug Impfstoff vorhanden ist, wollen wir es auch den Angehörigen der Belegschaft anbieten, die aus dem eigenen Haushalt kommen. Die Impfbereitschaft liegt bei über 80 Prozent.“
Betriebsinternes Testzentrum
Auch bei der Firma Hülsbeck und Fürst (Huf) steht die Gesundheit der Mitarbeiter an erster Stelle und wird mit weitreichenden Vorsorge- und Hygienemaßnahmen sowie Quarantäneregelungen geschützt. Das betriebsinterne Testzentrum im Werk Velbert, in dem sich Mitarbeiter zwei Mal pro Woche kostenlos testen lassen können, bleibt weiterhin geöffnet. Mit dem deutschlandweiten Impfstart durch Betriebsärzte Anfang Juni hat Huf die maximale Anzahl an Impfdosen geordert, die seitens der Bundesregierung zur Verfügung gestellt wurden.
Dritte Impfung
Die Gesundheitsminister der Länder haben eine dritte Impfung für Ältere, Pflegebedürftige und Menschen mit Immunschwäche beschlossen, weil bei denen das Risiko eines nachlassenden Impfschutzes am größten ist.Ab September sollen dafür nur die Impfstoffe von Biontech oder Moderna zu Verfügung gestellt werden.
Unterstützung durch das DRK
Mit der Unterstützung der ehrenamtlichen Mitarbeiter des DRK Wülfrath konnte bei Huf schnellstmöglich geimpft werden. Die Impfkampagne wurde bereits im Mai gestartet, den Mitarbeitern wurde mit der Gehaltsabrechnung eine Bedarfsabfrage zugeschickt. Außerdem wurden extern Beschäftigte über die jeweiligen Dienstleister informiert und das Impfangebot bei Huf empfohlen, auch Angehörige konnten zur Impfung angemeldet werden. „Der Rücklauf war enorm“, freut sich Public Relations Manager Michael Gorißen. „Ursprünglich war geplant, die betriebsinterne Impfaktion am 13. August abzuschließen, weil dann alle ihre Erst- und Zweitimpfung erhalten haben. Weil jetzt die Drittimpfung kommt, werden wir allen Mitarbeitern, die dafür in Frage kommen, ein entsprechendes Angebot machen.”
„Alle bereits durchgeimpft“
Bei einer weiteren, traditionsreichen Velberter Firma ist das Thema abgehakt: „Den Mitarbeitenden und Familienangehörigen wurde ein Angebot gemacht und alle sind bereits durchgeimpft. Die Impftermine fanden in einer Kinderarztpraxis statt“, berichtet Daphne Messerschmidt aus der Abteilung Unternehmenskommunikation des Schließsystemherstellers Carl Eduard Schulte (CES).
„Positive Erfahrungen“
Unterstützt werden die Impfanstrengungen der Unternehmen durch die Gewerkschaft. „Wir stehen im engen Kontakt mit den Arbeitgebern, wir haben durch die Bank zusammen mit den Beschäftigten positive Erfahrungen gemacht”, resümiert Hakan Civelek, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Velbert. Einer der ersten großen Betriebe, in dem die Mitarbeiter immunisiert wurden, war das Helios Klinikum Niederberg: „Wir waren zunächst an die Priorisierung gebunden, es zuerst wurde das Personal geimpft, das Kontakt mit Corona-Patienten hat”, so Pressesprecherin Nadine Formicola, die außerdem auf die konzernweite Kampagne „Ich bin geimpft” verweist.