Velbert. Auf Gut Hixholz stimmt Claudia Greshake ihre kleinen und großen Gäste auf Herbst und Halloween ein. Mächtige Kürbisse dürfen da nicht fehlen.
Unnachgiebig lässt Claudia Greshake ihr Messer ins Fleisch fahren; schneidet Stückchen heraus und Muster hinein. Was klingt wie eine US-amerikanische Krimiserie, ist der Vorgeschmack aufs alljährliche Kürbisschnitzen auf Gut Hixholz. Jeden Oktobersamstag (die genauen Termine finden sich auf der Webseite (gut-hixholz.de) stellt Familie Greshake dort für jeweils eine Stunde Tische, Werkzeuge und Kürbisse bereit.
Wie orangefarbene Bojen
„Wir sind ein Lern- und Erlebnisbauernhof“, sagt Greshake und wie auf Kommando ertönen ein paar Kinderstimmen aus dem Inneren einer Scheune. „Die Eltern mögen das – sie können sich hier mit Freunden verabreden und dann gemeinsam mit ihren Kindern kommen.“ Schon beinahe traditionell findet nun also wieder das Kürbisschnitzen statt. Hunderte Pflanzen hat Familie Greshake dafür angepflanzt, im grauen Spätseptemberlicht leuchten sie wie orangefarbene Bojen im Meer.
Mit befreundeten Familien
„Es sind bis zu zehn Schnitz-Plätze pro Tisch möglich“, sagt Greshake. Die Preise indes gibt es nur für Fünfer-Tische: Ein Tisch mit fünf Schnitzern und mittelgroßen Kürbissen kostet 40 Euro, einer mit großen Kürbissen 50 Euro und einer mit sehr großen 60 Euro; sind also zwischen acht und zwölf Euro pro Person, je nach Kürbisgröße. „Falls Sie weniger als fünf Schnitzer haben, suchen Sie sich eine befreundete Familie oder nehmen Sie die nicht geschnitzten Kürbisse doch einfach mit nach Hause“, sagt Greshake.
3G-Regel gilt
Um Gäste und Personal optimal zu schützen, gilt die 3G-Regel: Nur geimpfte, getestete oder genesene Personen können am Schnitzen teilnehmen, KiTa-Kinder sind davon natürlich befreit. Bisher scheint es zudem so zu sein, dass alle Besucher ab sechs Jahren einen Mund-Nasen-Schutz tragen müssen. Das kann sich allerdings – bei veränderter Corona-Schutzverordnung – auch noch ändern.
Begrenzte Anzahl von Tischen
Wegen der Pandemie appelliert Greshake an Interessenten: „Bitte denken Sie an eine rechtzeitige Buchung Ihres Wunschtermins, da wegen Corona natürlich zu jeder Uhrzeit die Anzahl der Tische begrenzt ist.“ Große Gruppen – etwa Schulklassen – könnten über das Kontaktformular auf der Webseite übrigens ein eigenes Event buchen.
Ursprünglich aus Amerika
Kürbisse sind eine Pflanzengattung, die ursprünglich aus Amerika stammt. Sie werden für alle möglichen Rituale und Feierlichkeiten benutzt.In den Vereinigten Staaten etwa gibt es zu Thanksgiving Kürbiskuchen, in Delaware findet zudem alljährlich die Weltmeisterschaft im Kürbisweitwurf statt.
Leckerei für Schweine und Hühner
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Greshake hat ihrem Kürbis mittlerweile ein Gesicht geschnitzt, nur einen einzigen Zahn hat er. „Der muss noch mit Wasser und Essig ausgerieben werden, damit er nicht so schnell gammelt. Dann noch eine Kerze rein – und fertig.“ Die Innereien des Kürbisses – all das, aus dem selbst eine Kürbissuppe nicht mehr hergestellt werden kann – bekommen übrigens die Tiere des Hofs. „Die Schweine mögen das sehr und die Hühner auch“, sagt Greshake, erklärt aber sofort, dass die Schnitzenden der Tierfütterung in diesem Jahr nicht beiwohnen könnten.
Stroh-Toben nicht möglich
„Nach dem Ende der Kürbiswerkstatt müssen wir die Gäste leider bitten, den Hof direkt wieder zu verlassen. Tiere-Gucken und Im-Stroh-Spielen geht in diesem Jahr nicht – sonst haben wir hier einen Corona-Hotspot.“ Trotz der – notwendigen – Vorsichtsmaßnahmen hofft Greshake, auch dieses Jahr wieder einige Schnitzer auf dem Hof begrüßen zu dürfen. „Denken Sie daran: Wir machen hinterher auch für Sie sauber“, sagt die Landwirtin lachend in Richtung ihrer Gäste. „Müssten Sie die Kürbisse in Ihrer Küche schnitzen, könnten Sie danach renovieren.“