Velbert-Neviges. Die Bergische Diakonie hat einen Hundetreff im Stadtteil ins Leben gerufen. Zum Auftakt kamen aber nur Herrchen und Frauchen – mit vielen Fotos.

In Langenberg hat die Bergische Diakonie bereits einen „Hunde-Treff“ eingerichtet, nun soll so etwas auch in Neviges auf die Beine gestellt werden. Weil die Räumlichkeiten des Stadtteilzentrums an der Lohbachstraße zu klein sind, kamen die Hundefreunde im AWO-Treff zur Auftaktveranstaltung zusammen – ohne Hunde.

„Es könnte ein bisschen laut werden, wenn die Hunde bellen“, so die Einschätzung von Mareike Bierig, Sozialpädagogin bei der Bergischen Diakonie. Dafür hatten einige Besucher Fotos von ihren Lieblingen dabei. „Joy“ heißt der putzige Havaneser, dessen Bild Ramona Greve aus der Handtasche zieht. „Ein Leben ohne Hund ist für uns nicht mehr vorstellbar. Mein Mann war zuerst gegen einen Hund, jetzt liebt er ihn über alles.“

Angst vor großen Hunden

Allerdings haben die Greves wegen Corona den Besuch einer Hundeschule verpasst, der kleine Liebling ist schüchtern und hat Angst vor großen Hunden. „Vielleicht ist das ein anderer Weg, indem man zusammen spazieren geht und Interessen austauscht“, so die Erwartung des besorgten Frauchens in das neue Angebot.

HilfreicheTipps

Genau das soll der neue Hunde-Treff leisten: Gleichgesinnte lernen sich kennen und geben sich dabei hilfreiche Tipps, man verabredet sich zu gemeinsamen Spaziergängen. Das so entstehende Netzwerk kann Hilfe bei Notfällen, Urlaub oder Krankheit ermöglichen. „Ich weiß wie es ist, wenn man von jetzt auf gleich jemanden für seinen Hund braucht, mir hat ein solches Netzwerk gefehlt“, so Birgit Oblonk, die seit 40 Jahren Hunde hält und gerne etwas von ihrer Erfahrung weiter geben würde.

Der Hunde-Treff soll Das Café soll eine Kontaktbörse werden: Man kann sich zum Spazierengehen verabreden oder sich zum Hundesitten bereit erklären.
Der Hunde-Treff soll Das Café soll eine Kontaktbörse werden: Man kann sich zum Spazierengehen verabreden oder sich zum Hundesitten bereit erklären. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Gemeinsame Spaziergänge

Sandra und Andreas Nisius möchten bei gemeinsamen Spaziergängen von der Hundeerfahrung der anderen lernen. Sie haben einen Malteser-Mischling aus zweiter Hand. „Der soll ein bisschen lockerer werden, ich vermute, der hat in seinen ersten drei Monaten nicht viel Schönes erlebt“, so Sandra Nisius und ihr Mann berichtet, wie sich „Louis“ nicht nur durch eine Transportbox gebissen hat, sondern den Fahrradanhänger auf einem Ausflug zernagte.

Nur geimpfte Hunde

Mareike Bierig macht darauf aufmerksam, dass an den Ausflügen und Treffen nur geimpfte Hunde teilnehmen können, für die außerdem eine Haftpflichtversicherung besteht.

Hunde mit ansteckenden Krankheiten und läufige Hündinnen sind ausgeschlossen. Es besteht Leinenpflicht, Freilauf und Spiel gibt nur nach Absprache.

Ein andere Hundefreundin hat einen Mischling aus Russland aufgenommen, der durch eine besonderes Unart auffällt: „`Nino´ ist recht ruhig, schnappt aber nach Leuten, die O-Beine haben, er hat aber noch nie gebissen.“

Hundetrainerin als Kooperationspartner

Schon bei der ersten Zusammenkunft hatten sich die Hundebesitzer viel zu erzählen. Dazu konnte Mareike Bierig für den Nevigeser Hundetreff zwei kompetente Kooperationspartner gewinnen: Christine Borgmann ist ausgebildete Hundetrainerin, spezialisiert auf Familienhunde und sie hat erfahren, dass die Leute Hilfe brauchen. „Ich unterstütze das Projekt sehr gerne und möchte vom meinem Wissen etwas weitergeben.“

Leidenschaft für das Tier

Claudia Lauterbach ist mit Hunden groß geworden und machte ihre Leidenschaft für die Tier zum Beruf, in dem sie im vergangenen Jahr an der Elberfelder Straße einen Hundesalon eröffnete. „Im den Laden kommen viele Leute, die sagen, dass sie Hilfe gebrauchen können. Ich finde eine solchen Austausch ganz toll.“ Wann der nächste Hunde-Treff in Neviges stattfindet, wird der Stadtteilzentrum der Bergischen Diakonie über die Presse mitteilen.