Langenberg. Im Begegnungszentrum Klippe 2 hat das Langenberger Hundecafe eröffnet. Ein Treffpunkt für Tierfreunde, die gern ihren Liebling mitbringen können.

Für Hundebesitzer ist das nur ein allzu vertrautes Szenario: Der Urlaub steht an, aber wohin nur mit dem Hund? „Vor allem die Hundefreunde im Seniorenalter werden immer wieder mit diesem Problem konfrontiert“, weiß Frank Brettschneider von Extra Radio und der Initiative „Jung und Alt Langenberg“ und fährt fort: „Da kommt es zu einem ungeplanten Krankenhausaufenthalt und das Tier ist allein zu Hause.“ Dafür gibt es im evangelischen Begegnungszentrum Klippe 2 jetzt die passende Lösung: das erste Langenberger Hundecafé. „So ein Hund hält zwar jung“, ist die Leiterin des Begegnungszentrums Cornelia Kleine-Kleffmann fest überzeugt, „aber mit dem hohen Bewegungsdrang können nur die wenigsten älteren Menschen mithalten.“

Jeder erzählt gern seine Hundeanekdote

Auch Begleiter für einen Spaziergang soll man sich künftig im Hundecafé organisieren können.
Auch Begleiter für einen Spaziergang soll man sich künftig im Hundecafé organisieren können. © Getty Images | Frank DeBonis

Darum sind nicht nur die Besitzer und ihre Vierbeiner, sondern auch Hundefreunde ohne eigenes Tier herzlich willkommen. Zu denen gehört Keanu Brettschneider, der liebend gern einen Hund sein Eigen nennen würde. Zu Hause wäre aber leider oft niemand da, wendet sein Vater ein. Und das Wohl des Tieres müsse man natürlich auch im Blick haben. Das sieht der Sohn ein. Wer sich in einer ähnlichen Situation befindet, der triff im Hundecafé verwandte Seelen. Auch die Königs sind heute hundelos zu Gast.

Dafür haben sie dreizehn Jahre ihres Lebens mit einem Airedale Terrier verbracht und haben die wildesten Geschichten zu erzählen. „Einmal wollte er nur kurz eine Runde mit dem Hund drehen und hatte schon seinen Anzug an“, erinnert sich Beatrix, „Natürlich kam er voller Matsch nach Hause.“ Reiner lacht: „Sagen wir mal so, als Innenverteidiger beim Fußball wurde ich nie so umgestoßen.“ So trägt jeder seine liebsten Hundeanekdoten bei.

Vierbeiner vermitteln Lebensfreude

„Entstanden ist das Konzept am Rundtisch“, erzählt Frank Brettschneider, „Im Fokus steht dabei die Unterstützung der Senioren.“ Das sei auch dringend nötig in einer alternden Gesellschaft. „Oft sind die älteren Menschen eher zurückhaltend“, ergänzt Cornelia Kleine-Kleffmann, da könne ein Hund wahre Wunder bewirken. Fest steht für das Team des Hundecafés, dass die beliebten Vierbeiner eine unglaublich gute Wirkung auf Menschen haben. „Sie vermitteln Lebensfreude, aber können tatsächlich auch den Blutdruck senken“, weiß Kleine-Kleffmann, ihres Zeichens selbst stolze Besitzerin einer zweijährigen Hündin. Die musste heute zu Hause bleiben, aber dafür hebt Nele die Hundequote ein wenig an.

Bisher noch keine Hunde im Hundecafé

„Ich hatte früher schon den Gedanken, mal mit ihr ins Altenheim zu gehen“, erzählt ihre Besitzerin. Sie hat bisher nur positive Rückmeldung zu ihrer Hündin erhalten: „Neulich war ich mit dem Kuschelchen zu Besuch bei einer Seniorin im Rollstuhl und das hatte eine richtig belebende Wirkung auf sie.“ Als sie also auf das Hundecafé aufmerksam wurde, wollte die Hundehalterin einfach mal gucken, was da noch so kommt. Sie ist fest davon überzeugt, dass ihre Nele die richtigen Qualitäten dafür besitzt: „So ein Hund muss eben friedlich und freundlich und menschenzugewandt sein.“ Noch haben nur wenig Hunde den Weg ins Begegnungszentrum gefunden, doch Brettschneider zeigt sich zuversichtlich: „Nur Kontinuität führt zu Nachhaltigkeit.“ Am Wochenende hatte das Hundecafé Premiere. Geplant sind mehrere Termine im Jahr, je nach Interesse und Nachfrage.