Velbert. Das Velberter Publikum hat viel Spaß bei der vierten Velberter Lachnacht. Es wird Comedy der unterschiedlichsten Art im Bürgerhaus geboten.

Eigentlich hätte die 4. Velberter Lachnacht bereits im Januar stattfinden sollen, also lustiger Einstieg ins neue Jahr. Pandemiebedingt wurde daraus bekanntlich nicht. Nun wird sie nicht ein lustiger Einstieg ins neue Jahr, sondern in die Spielzeit. Das Historische Bürgerhaus Langenberg, mit dem imposanten Stuck an Wänden und Decke, darf endlich wieder zum Einsatz kommen. Die Organisatoren, die Velberter Kulturloewen, freuen sich.

Unterschiedlicher Humor

Cordula Brinckmann aus Velbert ist mit ihrem Mann da und war schon zwei Mal dabei. Sie freut sich auf einen schönen Abend. Besonders gut hatte ihr damals die Vielfältigkeit gefallen und der immer gleiche, sympathische Moderator. „Ich erhoffe mir, einfach einen schönen Abend zu verbringen mit verschiedenen Künstlern und deren unterschiedlichem Humor.“

Kinder an der Leine

Lachnacht leuchtet es groß mit riesigen Buchstaben auf der Bühne. Dann kommt der Moderator. „Die nächsten acht Stunden werden wir euch schön bespaßen...wir haben wirklich Bock...Es wird toll heute Abend,“ leitet Ole Lehmann ein. Und weiter: „Ich bin spazieren gegangen aus Berlin bis Bayern... man hatte ja Zeit...“ Über die „kleinen, ekligen, die immer rumnerven, ach ja, genau, Kinder“ – Publikumslacher – kommt er zu den Eltern, genauer „Helikoptereltern“. Die seien das Problem, nicht die Kinder. Neulich war mal eines sogar an der Leine.

Hervorragender Pianist

Der erste Künstler, Daniel Helfrich aus Weinheim, Musikkabarettist, Sänger und hervorragender Pianist, übernimmt. Mit sieben begann er mit Klavier und übte später teilweise acht Stunden am Tag, wahrlich virtuos. Er schüttelt Spiel und Text nur so aus dem Ärmel und begeistert. „Darf ich ‘ihr’ zu Ihnen sagen. Darf ich Sie ‘euchzen’?“ Er singt und stellt den Zuschauern Fragen.

Lang Erfahrung

Ole Lehmann macht seit knapp 30 Jahren Moderationen und Comedy. Er hat Musical studiert. Wie alle der Künstler beherrscht er die Kunst, auswendig lange Texte zu erzählen.

Er findet: „Der Text verfestigt sich bei den Proben. Wenn man selber viel schreibt, ist beim Schreiben oft auch schon viel drin. Man muss man sich Brücken schlagen. Ich brauch immer das Publikum, das ist ganz wichtig. Und dann verbesser ich hinterher auch mal im Skript.

Ob heute ein Finanzbeamter da sein? Dann bitte mal die Augen zuhalten. Wer denn nicht alles angegeben hätte bei den Steuern? Keine Hand rührt sich. Wer denn schon mal gekifft oder sich nach ‘nem Bier das Taxigeld gespart hätte. Rege Beteiligung nun hier. Sogar bei ‘wer denn schon mal selbst Hand angelegt hätte’ stößt er auf Resonanz. Sein aktuelles Programm ‘Trennkost ist kein Abschiedsessen’ brachte ein ‘Trennungslied’ hervor, das er sodann präsentiert.

Komödiant Daniel Helfrich überzeugte nicht nur durch seine Komik, sondern auch durch sein hervorragendes Klavierspiel.
Komödiant Daniel Helfrich überzeugte nicht nur durch seine Komik, sondern auch durch sein hervorragendes Klavierspiel. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Eine Welt voller absurder Situationen

Götz Frittrang aus dem Fränkischen übernimmt und kreiert eine Welt voll absurder Situationen und irrwitzig zugespitzter Alltagsbeobachtungen. Mit leichtem Dialekt und schwarzem Anzug redet er sich in Rage und schließt am Schluss überraschend sachlich und trocken ab. Pause.

Überaschungseffekt

Cordula Brinckmann findet: „Bis jetzt war es super. Die beiden waren echt sehr unterschiedlich, aber beide gut.“ Dann, neu dabei, der Poetry Slammer Nektarios Vlachopoulos aus Heilbronn. „Ich hab’ Dinge im Wasser erhitzt. Also Eier. Dann den Fehler gemacht und gegoogelt.“ Die Internetkommentare zitiert er urkomisch und brillant unterschiedlich in der Stimme. Überraschungseffekt trifft auf Unerwartetes.

Ein Männergespräch

Die Finalistin Vera Deckers aus Köln, mit leichtem kölschen Dialekt, ist eigentlich Psychologin. Männer versus Frauengeschichten mit guten Übergängen folgen. Ein Männergespräch: „Sind das Muskeln oder bist du nur Fett, ich kann das nicht genau sehen.“ Die Antwort: „So bisschen was von beiden.“ Bei Frauen undenkbar. Der Moderator findet abschließend: „Knaller Abend mit euch. Und ihr?“ Applaus. Standing Ovations.