Langenberg. Luca Henke und Gisbert Schneider sollen als Altstadtmanager die Entwicklung der Altstadt von Langenberg vorantreiben.

„Wir starten genau zum richtigen Zeitpunkt“, sagt Luca Henke. „Die Menschen, die von dem Hochwasser betroffen sind, brauchen jetzt Hilfe und Unterstützung.“ Gisbert Schneider nickt zustimmend. Die beiden sind ab sofort Ansprechpartner für Einzelhändler und Gastronomen, für „Akteure vor Ort“ – als so genannte Altstadtmanager.

Henke und Schneider arbeiten im Auftrag der Stadt Velbert und sollen, so die offizielle Aufgabenbeschreibung, „ein Konzept entwickeln, das alle relevanten Gruppen einbezieht und für den historischen Ortskern im Sinne einer attraktiven Gesamtsituation einen Mehrwert für alle erzielt.“

Unterstützung für Hochwasser-Geschädigte

Die Betreiber des Ladens „Brüderchen und Schwesterchen“ in der Langenberger Altstadt beseitigen nach dem Hochwasser den Schmutz aus ihrem Ladenlokal. Die Altstadtmanager wollen auch ihnen dabei helfen, die richtige Unterstützung zum Wiederaufbau zu bekommen.
Die Betreiber des Ladens „Brüderchen und Schwesterchen“ in der Langenberger Altstadt beseitigen nach dem Hochwasser den Schmutz aus ihrem Ladenlokal. Die Altstadtmanager wollen auch ihnen dabei helfen, die richtige Unterstützung zum Wiederaufbau zu bekommen. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Konkret bedeutet das, dass sich die beiden vor allem um das Leerstandsmanagement kümmern sollen – Eigentlich, denn das Hochwasser und seine Folgen hat die Prioritäten verschoben. „Wir werden die Gewerbetreibenden unterstützen“, sagt Luca Henke. Etwa dabei, Hilfe zu bekommen. „Und wir werden helfen Lösungen zu finden, weil einige eventuell erst mal nicht öffnen können.“

Doch zunächst einmal werden sich Henke und Schneider einen Überblick verschaffen, „von Ladenlokal zu Ladenlokal gehen“, sagt Schneider. Was die Altstadtmanager freut: „Wir haben hier sehr viele sehr aktive Ansprechpartner im Ort.“

Zudem habe Langenberg „touristisches Potenzial“, sei ein „attraktiver Ort“ mit „großer Aufenthaltsqualität und Geschäften mit Persönlichkeit“, fasst Luca Henke seinen ersten Eindruck zusammen.

Engagierte Ansprechpartner

Das hebt auch Bürgermeister Dirk Lukrafka hervor, der Luca Henke und Gisbert Schneider am Bürgerhaus begrüßt. „Es gibt Vereine, Einzelhändler und Einzelpersonen, die sich stark für ihren Stadtbezirk engagieren.“ Man sei in Langenberg nicht anonym, „kennt sich, unterstützt sich“.

Das sei für die beiden Neuen „ein wichtiger Anknüpfungspunkt“ und werde es Henke und Schneider einfacher machen, sich zurecht zu finden, „als zum Beispiel in Velbert-Mitte“. Doch auch da, ebenso in Neviges, seien die Erfahrungen mit City-Managern bislang positiv gewesen, sagt Dirk Lukrafka.

Vielfältiges Engagement

Für die Langenberger Altstadt und besonders für alle Gewerbetreibenden sind nun Luca Henke und Gisbert Schneider als Altstadtmanager zuständig.
Für die Langenberger Altstadt und besonders für alle Gewerbetreibenden sind nun Luca Henke und Gisbert Schneider als Altstadtmanager zuständig. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Luca Henke kommt vom Büro „Stadt + Handel“, lebt in Dortmund. Sobald die Bahn wieder fährt, „komme ich auch mit dem Zug nach Langenberg“, sagt er lachend. Der Raumplaner hat auch in der Vergangenheit schon im City-Management gearbeitet.

Gisbert Schneider ist Mitinhaber des Büros „Schneider + Straten“. Beide sind nicht nur für Langenberg zuständig. „Wir machen das für verschiedene Kommunen“, erläutert Schneider, „unter anderem auch für Herne, Hagen oder Emmerich.“

Pop-Up-Stores

Pop-up-Store ist abgeleitet aus dem Englischen: „to pop up“ bedeutet in etwa so viel wie „plötzlich auftauchen“. Im englischsprachigen Raum ist in der Regel von „Pop-up Retail“ die Rede – im Deutschen eben von Pop-Up-Stores.

Dabei handelt es sich um kurzfristige und provisorische Einzelhandelsgeschäfte, die vorübergehend in leerstehenden Geschäftsräumen betrieben werden. Das Warenangebot entspricht meist dem einer Boutique, kann aber auch einem Lagerverkauf ähneln. Auch reine Dienstleistungsunternehmen nutzen das Konzept.

Kontakt zu Eigentümern suchen

Er komme aus dem Einzelhandel, habe BWL studiert – und kennt Langenberg tatsächlich schon: „Freunde leben hier“, sagt er, daher sei ihm „der eigene Charme der Altstadt“ durchaus bekannt. Er möchte „die Innenstadt stärken, zum Beispiel auch mit so genannten Pop-Up-Stores [s. Infobox].“

Er werde mit vielen Eigentümern Kontakt aufnehmen, schließlich müssten die in alle Planungen mit einbezogen werden. „Es wird bestimmt auch Objekte geben, wo wir viel versuchen können, wo aber zum Beispiel ohne Umbauten nicht viel machbar sein wird“, schätzt er die Situation in Langenberg ein.

Finanziert wird das Projekt Altstadtmanagement zu 90 Prozent aus dem „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“ des Landes Nordrhein-Westfalen.

Erreichbar ist Luca Henke unter 0151 74488378, Gisbert Schneider unter 0211 93899400. Beide können auch via Mail angeschrieben werden: langenberg@stadt-handel.de.