Wuppertal/Velbert. Die 51-jährige Angeklagte soll auf einem Parkplatz in Velbert Fahrerflucht begangen haben. Dabei wurde sie gesehen. Auch ihr Auto verriet sie.

In einem Prozess um Verkehrsunfall-Flucht auf einem Parkplatz in Velbert-Mitte wird die Angeklagte (51) durch ihre frühere Haarfarbe belastet: Eine Zeugin des Geschehens sah laut ihrer Aussage die damals rote Farbe und die Frisur der Unfallfahrerin.

Das Landgericht Wuppertal verhandelt die Berufung der Angeklagten, die in der Verhandlung schweigt. Sie soll früher unterschiedliche Angaben gemacht haben: Mal sei sie gefahren, habe den Unfall aber nicht gemerkt; mal will sie ihr Auto verliehen gehabt haben. Im Verfahren spielt zusätzlich weitere Farbe eine Rolle: Die seltene, türkise Lackierung am Auto der Angeklagten soll markante Spuren am gegnerischen Fahrzeug hinterlassen haben, einem älteren BMW dunkler Farbe.

Parkplatz in der Oberstadt

Ort des Geschehens war im Juli 2019 der Parkplatz eines Ladenzentrums in der Oberstadt. Am frühen Nachmittag telefonierte eine Verkäuferin eines der Geschäfte von ihrem Auto aus mit ihrem Freund, als sie Augenzeugin des Auspark-Unfalls wurde. „Ich hab’ meinem Freund das Kennzeichen durchgesagt und immer wieder gerufen: ‘Schreib auf! Schreib auf!’“, berichtete die Frau im Zeugenstand. Sie war es auch, die die Frisur der Fahrerin beschrieb. Die kannte sie vom Sehen aus dem Ladenzentrum. Die Frau am Steuer habe sich nach dem Zusammenstoß noch umgeschaut. Der beschädigte Wagen gehörte einer Kollegin der Zeugin.

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Frische Farbe am Auto

Die Polizei versuchte, die Halterin an ihrer Adresse außerhalb zu erreichen. Zunächst erfolglos. Am folgenden Tag jedoch erschien der türkisfarbene Wagen wieder im Einkaufszentrum. Die Besitzerin des beschädigten BMW rief die Polizei. Es fanden sich Unfallspuren am Auto der nun Angeklagten. Laut einer Polizistin waren die Kratzer mit leicht abweichender Farbe überdeckt - und zwar so frisch, dass der Lack an der Spurensicherungs-Klebefolie der Beamtin hängen blieb.

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Prozess geht weiter

Im Gericht bezeugte ein Unfall-Experte: Der Schaden am BMW betrage geschätzt 1500 Euro, und den Zusammenstoß hätte man als fahrende Person hören und spüren müssen. Das Gericht will am 25. August 2021 weiter verhandeln.