Neviges. Rekord beim SV Union Velbert: Noch nie haben so viele Kinder beim Fußball-Feriencamp mitgemacht. Union-Geschäftsführer Dieter Blobel weiß, warum.
„Aus dem Weg“, schreit Theo, zieht ab, und wumm, zappelt der Ball im Netz. Haarscharf vorbei an zwei Jungs, die sich gerade noch wegdrehen können. „Beim nächsten Mal besser aufpassen, keine Leute anschießen“ mahnt der Trainer, doch da ist der Sechsjährige schon wieder mit dem Ball auf und davon. Dribbelt und rennt und hat dabei einen Heidenspaß. Noch nie haben so viele kleine Kicker beim Feriencamp des SV Union mitgemacht, weiß SV Union-Geschäftsführer Dieter Blobel: „Das ist Rekord. Wir haben sonst immer so um die 30, aber dieses Mal sind es 51 Kinder.“ Überraschenderweise dieses Mal alles Jungs. „Die haben den Platz regelrecht gestürmt am ersten Tag“, sagt Blobel, der den Ferienspaß seit sechs Jahren organisiert. „Man merkt schon, ein Jahr lang hatten die Kinder ja wegen Corona nichts.“
Verein denkt an die Eltern
Die Vereinsleitung denkt in diesem Jahr nicht nur an die Kinder, sondern vor allem auch an die Eltern. „Wir wollen den Familien entgegen kommen und haben den Preis gesenkt.“ Statt wie bisher 85 Euro kostet das fünftägige Camp auf dem Sportplatz in Tönisheide in diesem Jahr 65 Euro. Blobel, selbst fünffacher Großvater, hat wie immer eine Riesenfreude, wenn er von oben auf den Platz schaut. „Da geht einem das Herz auf.“
Auch Teamgeist wird trainiert
In zwei Gruppen – Sechs- bis Achtjährige und Neun- bis Zwölfjährige – wird hier um Hütchen gedribbelt, lernen die 51 Jungs, genau zu passen, den Ball sauber anzunehmen. Timo (8) ist selig, dass er gleich im Tor steht und Emil (9), der das erste Mal dabei ist, weiß schon jetzt: „Mach ich wieder.“ Motivieren oder anspornen müssen die vier Jugendtrainer Alexander Gawel, Niklas Lyra, Marvin Störmer und Konstantinos Kortsalis hier jedenfalls niemanden. „Ich bin fußballverrückt“, meint Lukas und lacht. Und bei allem Spaß lernen hier alle noch etwas, das den vier Trainern wichtig ist: „Wenn nachmittags alle zusammen spielen, geht es auch um Respekt, um Teamgeist“, so Alexander Gawel.
„Blitz und Donner“
Fünf Tage Fußball
Beim Fußball-Feriencamp des SV Union Velbert bekommen die Kinder eine Woche lang täglich von 9 bis 15 Uhr Unterricht von geschulten Jugendtrainern. Dabei werden die Gruppen nach Altersstufen aufgeteilt.Dieses Mal kostete das Camp 65 statt 85 Euro. Im Preis inbegriffen sind ein Trikot für jedes Kind, Getränke und ein warmes Mittagessen. Das Essen wird zum Teil im Vereinshaus selbst gekocht, zum Teil geliefert.Das erste Camp hat Geschäftsführer Dieter Blobel 2015 auf die Beine gestellt.
Klar, die „Turniere“, wie es Elias nennt, machen allen am meisten Spaß, aber auch Reaktionsspiele wie „Blitz, Feuer, Wasser und Donner“, liegen bei Noah, Jonathan und Mats, alle sechs bis acht Jahre alt, hoch im Kurs: „Bei Feuer rennt man ganz schnell zum Tor, beim Donner setzt man sich auf den Ball.“ Emilio mag noch gar nicht daran denken, dass am Freitag hier Schluss ist. „Fußballschule ist schöner als normale Schule.“ So, Pause zu Ende, weiter geht’s. Lutz schnappt sich den Ball vor dem eigenen Tor, rennt los, umdribbelt drei Gegner – Tooor. Lutz strahlt und winkt hoch zur Tribüne. Da steht Opa Blobel – und der ist in diesem Moment mindestens so stolz wie der Schütze selbst.