Neviges. . Der SV Union bietet erstmalig in den Sommerferien eine Fußballschule für Kinder an. 21 kleine Kicker üben eine Woche lang mit Spaß das richtige Ballgefühl.
- In den Sommerferien lernen kleine Kicker beim SV Union mit großem Spaß das ABC des Fußballs
- Der Kurs läuft von Montag bis Freitag, zum Preis von 85 Euro gibt es auch ein Mittagessen
- Kicker nennen erstaunliche Gründe, warum man die Fußballschule besuchen sollte
Pascal ist Deutschland- und Bayern-Fan und findet hier alles prima – fast. „Ich wäre nur auch mal gern Torwart“, sagt der Siebenjährige mit ganz viel Sehnsucht in der Stimme. Um 11.10 Uhr strahlt er über beide Backen, rennt zum „Kasten“, und haut hier so manchen Ball von der Linie. Zum ersten Mal bietet der SV Union in dieser Woche eine eigene Fußball-Ferienschule an – da bleibt kaum ein Wunsch unerfüllt.
„Die Kinder sollen am Ende der Woche etwas mitnehmen, aber vor allem steht der Spaß im Vordergrund.“ Giovanni Fede, U-19-Trainer und geistiger Vater des Ferienangebots, ist zufrieden. „21 Kinder als Start, das ist schon ganz schön.“ Von Montag bis Freitag, jeweils von 9 bis 15 Uhr, lernen hier auf dem Gelände des Sportplatzes Waldschlösschen drei Mädchen und 18 Jungs, wie man den Ball technisch korrekt annimmt und weiterspielt, Torwart-Tricks und ganz nebenbei Teamgeist, Fairness und Rücksichtnahme.
In den Herbstferien läuft der Kurs in Tönisheide
In der ersten Herbstferienwoche, 10. bis 14. Oktober, bietet der SV Union die nächste Fußballschule an. Montags bis freitags, 9 bis 15 Uhr, im Herbst jedoch in Tönisheide auf dem Sportplatz, Günter-Kratz-Weg 1.
Kosten 85 Euro inkl. Mittagessen. Anmeldung möglich ab 15.8. auf www. svu-velbert.de oder 0157 73 73 6130.
Wieselflink flitzt Paul (6) über das Feld, nimmt den Ball prima an und - platsch, liegt einer der Kleinsten aus der Gruppe auf der Nase. Paul ist wütend und empört, war ja auch nicht gerade die feine englische Art, wie Mateo (7) den Dribbelkünstler im Nationaltrikot stoppte. Übungsleiter Pierre Forster, der überall seine Augen hat, der hier tröstet, da antreibt, ahndet das Foul, lässt Verteidiger Mateo kurz bei sich antanzen und beruhigt den mächtig sauren Torjäger: „Paul, bleib hier. Mateo entschuldigt sich.“ Handschlag, und weiter geht’s.
Philipp lernt derweil von Trainer Marvin Scholl, dass man als Keeper nicht begeistert „Hab ich“ schreit, wenn man den Ball aus dem Getümmel zwischen eigener Abwehr und gegnerischem Sturm fischt, sondern nur kurz „Torwart“. A propos Torwart: Pascal hat an diesem Morgen erfahren, dass sich Hartnäckigkeit auszahlt: „Seit 9 Uhr, seitdem wir anfingen, hängt er mir damit in den Ohren“, meint Pierre Forster und muss lachen.
Allein unter Jungs, das ist für Charlin (12), Lena (11) und Sophie (9) hier gar kein Problem. Wer gut Doppelpass spielt und auch den ein oder anderen Ball im Netz versenkt, ist auch als Mädchen nicht „doof“, finden Leander und Noel und all die anderen.
Ein gutes Argument für den Besuch der Fußballschule hat vor allem Julian: „Wir laufen viel, nicht nur Torschuss üben. Laufen muss man auch richtig können, sonst müsste man ja immer von der Mittellinie aus schießen.“
Von Kopf bis Fuß auf den FC Barcelona eingestellt ist Tom, mit vier Jahren der Jüngste. Stutzen, Trikot, alles in dunkelblau-rot, „Neymar“ steht auf seinem Rücken. Star-Allüren hat der Knirps auch schon. Lässt sich theatralisch fallen und grinst breit, wenn Trainer Forster „Schauspieler“ ruft. Kurz vor 12 Uhr, gleich ist Mittagspause, Petra Eßer, die gute Seele des Vereins, kocht jeden Tag frisch. Darf nur nicht zu lange dauern, das Stillsitzen am Tisch. Denn sie alle wollen hier nur eins: spielen.