Velbert. Die Koordinierungsstelle Klimaschutz unterstützt die Wirtschaft in Velbert bei der Bewältigung der Herausforderungen. Das Echo ist motivierend.
Zu wohl kaum einem anderen Themenbereich passt die Devise „Global denken, lokal handeln“ besser als beim Klimawandel. Maßgeblich aufgrund der Erkenntnis, dass in Velbert nachweislich 40 Prozent der Emissionen aus dem Gewerbe- und Wirtschaftssektor stammen, wie Viviane Pape berichtet, ist die Stadt aktiv und initiativ geworden und hat mit dem „Energie- und Klima-Lunch“ ein spezielles Online-Format aufgelegt, das sich gezielt an die Akteure vor Ort richtet. Es ist einer von 40 Bausteinen in dem Arbeitspensum der Klimaschutz-Managerin, die zu der Koordinierungsstelle Klimaschutz gehört.
Das wichtige Thema nicht vergessen
„Bitte lassen Sie uns auch in den aktuell herausfordernden Zeiten nicht das wichtige Thema des Klimawandels vergessen und gemeinsam die Vorteile einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung entdecken“, hatte Bürgermeister Dirk Lukrafka im Vorfeld der ersten Veranstaltung Mitte April mit dem Schwerpunkt Energiewende/Versorgungssicherheit geschrieben, als gegenüber der dominierenden Corona-Pandemie viele andere Überlebensfragen klein geworden waren.
Die Vorgaben nehmen zu
Bei der Premiere kamen 40 Teilnehmer online zusammen; ihr Interesse wurde abgefragt, Themenwünsche abgeklopft. Seither läuft die Reihe – immer am zweiten Montag eines geraden Monats mittags zur Lunchzeit. Mit Fach-Referenten, lokalen Unternehmern und Vorzeige-Beispielen. „Wirtschaftsförderung und Klimaschutz schließen sich nicht aus, sondern die Themen beflügeln und befruchten sich“, sagt Anne van Boxel. Nach Auskunft der Abteilungsleiterin Wirtschaftsförderung ist Klimaschutz für Unternehmen von immer größerer Bedeutung. Es gebe zunehmend Vorgaben, klimaneutral zu produzieren – u. a. für Zulieferer im Automotive-Bereich.
Schwierigkeiten nicht schönreden
Erstberatungen sind noch nicht ausgebucht
Die Koordinierungsstelle Klimaschutz mit Viviane Pape, dem Klimaanpassungsmanager Thomas Geißler und Anja Hertel gehört im Rathaus zum Fachbereich Stadtentwicklung.
Von der Einheit des „Energie- und Klima-Lunchs“, die sich um E-Mobilität drehte, sind weiterhin einzelne kostenlose Erstberatungen frei und zu vergeben. Dafür können sich Interessenten noch melden. Kontakt in allen Fragen per E-Mail an klimaschutz@velbert.de.
Der nächste Termin am 9. August – der Einstieg in die Reihe ist möglich – dreht sich um Photovoltaik. Dabei wird gefragt, ob man selbst eine Anlage anschafft und installiert, wird u. a. geschaut, ab wann sich so etwas rentiert und welche Fördermöglichkeiten existieren. Mit von der Partie sind z. B. Daniel Scheffen (Energieagentur NRW) und eine Unternehmerin aus der Röbbeck, die bereits eine Anlage hat und deren Ausbau erwägt. „Sie wird über Höhen und Tiefen berichten“, kündigt Anne van Boxel an. Es gehe ohnehin nicht darum, etwas nur positiv darzustellen oder gar schönzureden. „Wir wollen auch die Schwierigkeiten aufzeigen.“
Den Effekt im Fokus
Dass andere Akteure – etwa Kreis Mettmann oder IHK – ebenfalls auf dem Feld unterwegs sind, wissen Viviane Pape und Anne van Boxel selbstverständlich. „Wir wollen keine Konkurrenz. Wir halten uns auf dem Laufenden und stimmen z. B. auch mit der Schlüsselregion unsere Inhalte ab“, versichern sie. Vor allem aber mache man die Veranstaltungen nicht für sich selbst oder gar um sich zu profilieren, sondern allein um des „positiven Effektes für die Teilnehmer“ willen.
Mit den Themen lange noch nicht durch
Als weitere Inhalte der folgenden Online-Zusammenkünfte sind Klimafolgen-Anpassung und Treibhausgas-Bilanzierung fest gesetzt. Darüber hinaus denken die beiden Macherinnen bereits über Energieeffiziente Unternehmen, Wasserstoff, Greendeal, Kreislauflaufwirtschaft und Lieferketten nach. Wiederholungen seien ebenfalls denkbar.
Am besten alle erreichen
„Das sind alle“, sagt Viviane Pape zu dem bereits erwähnten Emissionsanteil von 40 Prozent und seinen Verursachern, „und wir wollen auch alle erreichen.“ Das Echo sei sehr positiv und man wolle das Format erhalten. Sie betont: „Wir müssen Klimaschutz omnipräsent machen, weil die Folgen ja auch omnipräsent sind.“ „Die Fortsetzung folgt auf jeden Fall, da sind wir sicher“, ergänzt van Boxel. „Wenn wir mit unseren Anregungen jemanden motivieren einen weiteren Schritt zu gehen, ist unser Ziel absolut erreicht.“