Neviges. Beim Ferien-Camp des Nevigeser Tennisclubs haben die Mädchen und Jungen eine Woche lang einen Riesenspaß. Ein Spiel gefällt ihnen besonders gut.
Maxim hat eigentlich gar keine Zeit zum Quatschen, möchte viel lieber sofort weiter den Ball übers Netz dreschen. Doch jetzt ist erstmal Trinkpause angesagt, und wenn die Zeitung nun schon mal da ist… Der Achtjährige gehört zu jenen Kindern, die vor dem Ferien-Camp des Nevigeser Tennisclubs noch nie einen Schläger in der Hand gehalten haben. Am dritten Tag flitzt Maxim schon wie ein Profi über den Platz, und ja, er hat ordentlich Feuer gefangen für den weißen Sport. Ob er nach den Ferien weitermacht, weiß der pfiffige Junge noch nicht genau. „Ich mach ja schon drei Mal die Woche Selbstverteidigung.“ Aber jetzt ist erstmal Tennis angesagt: „Ja, gefällt mir, am besten ist Doppelkönig.“ Findet auch Henri (8), „Doppelkönig“ ist der Hit: Eine spielerische Übung, bei der man viel laufen und sich dabei konzentrieren muss – und die allen Riesenspaß macht.
Clubwirt Toni serviert Mittagessen
Noch Plätze frei im zweiten Camp
Für das zweite Feriencamp in der letzten Ferienwoche, 9. bis 13. August, hat der NTC noch vier Plätze frei. Mitmachen können Anfänger und Fortgeschrittene. Kosten: 140 Euro inklusive Mittagessen. Anmeldung und Kontakt bei Trainer Krystian Paterak per What’s App unter 0178 295 1428.
Der Nevigeser Tennisclub, Waldschlösschen 53, hat zurzeit 270 Mitglieder. Davon sind über 100 Kinder und Jugendliche. Nach der Corona-bedingten Pause darf auch wieder in der Halle gespielt werden. Mehr Information auf www.ntc-1969.de.
Und das ist für Cheftrainer Krystian Paterak die Hauptsache: „Wir sind hier kein Hochleistungs-Camp, die Kinder sollen Freude haben.“ Das gelte für die absoluten Anfänger genauso wie für die jungen Spielerinnen und Spieler, die schon Turniererfahrung haben. Keiner komme zu kurz, keiner werde unter- oder überfordert. Da kommt es dann schon mal vor, dass eine fitte Siebenjährige mit einem Jugendlichen spielt, Hauptsache, es passt. Was allerdings anders ist in diesem Jahr: Die Gruppen starten wegen der Corona-Pandemie zeitversetzt. Für alle 36 Mädchen und Jungen gilt: In der Mittagspause serviert ihnen Clubwirt Toni auf der überdachten Terrasse Pizza, Pasta und bei gutem Wetter auch Leckeres vom Grill.
Alle wollen dazu lernen
Auch, wenn hier der Spaß an erster Stelle steht, sollen und wollen die Kinder und Jugendlichen natürlich auch dazulernen. Wie Philipp (12) und Marten (13), die sich zum Warmmachen schon mal munter den Ball zuspielen. „Wollt ihr noch mal eine Runde?“, fragt Krystian Paterak gut gelaunt, bevor es ans Feilen der Vor- und Rückhand geht. Die Jungs rufen laut „Ja, klar“, schnell werden die Bälle am Rand eingesammelt, noch ein tiefer Schluck aus der Flasche genommen, und jetzt heißt es aufpassen.
Philipp hat erst vor drei Tagen das erste Mal einen Schläger in die Hand genommen, als passionierter Schwimmer bringt er aber die nötige Kondition mit. „Schau mal, das kennst du vom Schwimmen, der ganze Körper ist in Bewegung. Wenn der Ball kommt, gehst du mit, also so“, sagt der erfahrene Trainer und zeigt immer wieder geduldig, wie die perfekte Vor- und Rückhand aussieht. „Nur nicht verkrampfen.“ Jetzt ist Philipp an der Reihe, nach ein paar Korrekturen kommt von Paterak ein dickes Lob: „Ja, genau so hab ich mir das vorgestellt.“ Auch Marten ist ganz aufmerksam, er findet die Woche hier im Camp „voll geil“, dann geht’s zurück an die Grundlinie. Krystian Paterak lacht – der Job macht dem 64-Jährigen, der seit 1979 im Tennisgeschäft ist, auch nach Jahrzehnten noch Spaß. Ordentlich zu tun hat er immer, zumal der NTC seit Aufgabe des Tennis Clubs Langenberg 60 neue Mitglieder hat.
Zulauf vom Club aus Langenberg
Zu ihnen gehören auch Emma und Nele auf dem Platz nebenan, denen das erste Camp hier in Neviges sichtlich Spaß macht. Im nächsten Jahr können sie und alle anderen Mitglieder auf Wunsch das ganze Jahr über draußen spielen. Platz Nummer sieben bekomme einen speziellen Boden und werde zum Allwetterplatz mit Flutlicht umgerüstet, erläutert der Vorsitzende Klaus Malangeri. Die hierzu nötigen 35.000 Euro hat der Verein noch übrig: Insgesamt 87.000 Euro hatte es aus dem NRW-Förderprogramm „Moderne Sportstätten“ gegeben, mit dem Großteil des Geldes wurden das Gelände sowie die Sanitäranlagen saniert.