Velbert. In Velbert werden mehrere neue Kitas gebaut oder schon bestehende stocken auf. Für jedes zweite Kind unter drei Jahren soll es einen Platz geben.

Die Stadt Velbert baut ihr Angebot an Kita-Plätzen kräftig aus. Bis Ende des nächsten Jahres sollen rund 235 Plätze für Jungen und Mächen hinzu kommen. Diese Zahlen wurden jetzt dem Jugendhilfeausschuss auf seiner jüngsten Sitzung mitgeteilt. Und zu Beginn dieses Monats ist die Kita Rapunzel an den Start gegangen. In der umgebauten ehemaligen Schule finden auf drei Etagen 75 Kinder über drei Jahre und 25 Kinder U3 Platz.

Insgesamt 3209 Plätze

Zum Start des laufenden Kindergartenjahres standen in Velbert insgesamt 3209 Plätze für Kinder unter sechs Jahren zur Verfügung – das sind sowohl Plätze in Einrichtungen als auch in der Kindertagespflege. Für Kinder unter drei Jahren liegt die Betreuungsquote in Velbert momentan bei 45 Prozent, für die älteren Kindergartenkinder bei 96 Prozent. Prognosen gehen davon aus, dass die Kleinkinderzahl in der Stadt relativ stabil bleibt.

Neue Quellenzwerge

Anfang kommenden Jahres soll die Erweiterung der Awo-Kita Tönisheider Straße abgeschlossen sein, hier können dann 40 weitere Jungen und Mädchen über drei Jahren spielen. Ebenfalls Anfang des kommenden Jahres soll eine zusätzliche Gruppe mit 20 Kindern bei den Quellenzwergen am Berufskolleg Bleibergquelle an den Start gehen. Hier soll insbesondere der Nachwuchs der Schülerinnen und Schüler der Schule untergebracht werden können, der Neubau eines Kita-Gebäudes ist geplant.

Neubauten

Im Herbst soll dann auch die neue evangelischen Kita an der Fontanestraße mit insgesamt 75 Plätzen fertig gestellt sein. Ende des kommenden Jahres plant die evangelische Kirche dann auch ihre neuen Einrichtung an der Goebenstraße mit 59 Ü3-Plätzen und 20 für U3 in Betrieb zu nehmen. Und im Dezember des nächsten Jahres will die Awo ihre neue Kindertagesstätte an der Nordstraße eröffnen und insgesamt hundert Jungen und Mädchen Räume zum Spielen und Lernen geben.

Rapunzel, die märchenhafte Namensgeberin der neuen Kita, erwarte die Kinder im Flur. Am 1. Juni nahm Rapunzel den Betrieb auf.
Rapunzel, die märchenhafte Namensgeberin der neuen Kita, erwarte die Kinder im Flur. Am 1. Juni nahm Rapunzel den Betrieb auf. © FUNKE Foto Services | Alex Roth

Betreuungsquote von 105 Prozent

Eine gute Nachricht brachte Dezernent Gerno Böll mit in den Ausschuss. Der Landschaftsverband Rheinland hat soeben zugesagt, dass er den Ausbau der Kolping-Kita am Lieversholz fördern wird, hier sollen 20 weitere Plätze, darunter auch fünf U3, entstehen. Im Jahr 2025, so plant die Stadt, läge die Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahre dann bei 49 Prozent, bei den älteren bei 105 Prozent, so dass es hier noch eine Reserve für neue zugezogene Kinder gäbe.

Vergeben

Nach einem Interessenbekundungsverfahren steht nun fest, welche Träger die stadtteilorientierte Sozialarbeit im Bereich Jugendhilfe und Förderung der Erziehung in Familien leisten sollen.

Es sind die bereits eingespielten Träger: Der SKFM für den Bereich Birth/Losenburg und Kostenberg, die Awo für den Bereich Velbert-Innenstadt und die Bergische Diakonie für Neviges und Langenberg.

Sportliche Aufgabe

Die Grünen stellten im Jugendhilfeausschuss die Anfrage, ob es im Bereich der Jugendhilfe zusätzliche Angebote für Kinder und Jugendliche nach Beendigung des Lockdowns geplant sind. Schließlich sei diese Gruppe durch die Pandemie in ihren wichtigen Sozialkontakten sehr stark eingeschränkt, die Jungen und Mädchen seien von den Coronabeschränkungen am stärksten betroffen gewesen. Wie Gerno Böll erklärte, hat der Bund ein „Aufholpaket“ an den Start gebracht. Die Unterlagen seien gerade erst bei der Stadt eingetroffen und müssten bis zum 8. Juni zurückgeschickt werden. „Das ist sportlich“, so Böll, zumal die Förderung auch an strikte Bedingungen gebunden sei. Es sei kaum möglich, Anbieter so schnell zu rekrutieren. An der Kurzfristigkeit sei es im Übrigen bereits im vergangenen Jahr gescheitert.