Neviges. . Die Stadt Velbert schafft im Dachgeschoss der Kita „Morgen-Land“ Platz für zwei weitere Gruppen. Awo bekommt in Neviges täglich neue Anmeldungen.

Den steinernen Treppenstufen sieht man es an, dass hier über die Jahrzehnte viel tausendfach Mädchen und Jungen hinauf- und wieder herabgestiegen sein müssen und sie ausgetreten haben. Und künftig werden es noch einige mehr, denn die Awo-Kita „Morgen-Land“ wird für 770.000 Euro um zwei Gruppen erweitert. Zu diesem Zweck wird vor allem das Dachgeschoss ausgebaut. Das Projekt an der Tönisheider Straße 51 zählt zu den großen Maßnahmen, die dem aktuellen Vorhabenplan des städt. Fachbereichs Immobilienservice zufolge für den Stadtbezirk Neviges vorgesehen sind.

Zuerst wird der Außen-Treppenturm aufgestockt, denn wenn auch das Dachgeschoss einen zweiten Flucht- und Rettungsweg hat, darf es genutzt werden.
Zuerst wird der Außen-Treppenturm aufgestockt, denn wenn auch das Dachgeschoss einen zweiten Flucht- und Rettungsweg hat, darf es genutzt werden. © Alexandra Roth

Eleonore Brengelmann ist ob der Pläne geradezu begeistert. Die 61-Jährige findet den Umbau „wirklich super. Ich liebe Veränderungen, und das ist ja auch nochmal eine Aufwertung des Hauses“, sagt die Kita-Leiterin (seit 2004). „Ich sehe für unsere Arbeit viele positive Aspekte“, fügt sie hinzu, nennt hierzu u. a. die ebenfalls vorgesehene Erweiterung des Außenbereichs.

Das Depot wandert in den Keller

Nach dem jetzigen Stand soll es vor den Sommerferien im Dachgeschoss, dessen Nutzung seit langem aus Brandschutzgründen untersagt ist, losgehen. Dort lagert die Kita noch etliche Utensilien, die künftig aber im Keller deponiert werden müssen. „Wir haben teils schon ausgemistet“, erzählt Brengelmann, „aber manches braucht man ja noch.“ Den detaillierten, endgültigen Bauablauf legen Kita und Immobilienservice noch gemeinsam fest. Abbrucharbeiten und alles Lärmintensive sollen außerhalb der Betriebszeiten erledigt werden.

Zuerst muss der Treppenturm höher werden

Klar ist jedoch, dass im ersten Schritt die mit Abstand wichtigste Grundvoraussetzung geschaffen wird: Nämlich die Stahlkonstruktion des 2013 errichteten Außen-Treppenturms aufzustocken, damit der zweite Flucht- und Rettungsweg bis ganz nach oben reicht und das Dach somit wieder genutzt werden darf. Man habe das Fundament des Turms damals „in weiser Voraussicht“ schon ausreichend ausgelegt, berichtet Andreas Sauerwein. Der Schritt habe noch den willkommenen Nebeneffekt, so der Fachbereichsleiter weiter, dass die Arbeiter nicht durchs Kita-Treppenhaus müssten. Man werde gewerkeweise vorgehen, das bedeute insgesamt 15 bis 20 Einzelaufträge. Das Haus habe eine Super-Bausubstanz, lobt Brengelmann. Die Stadt habe schon 2013/14 viel Geld reingesteckt, bestätigt Sauerwein: „Das Gebäude ist wirklich auf einem guten Stand.“

34 zusätzliche Plätze werden geschaffen

Zurzeit benutzt die Kita das Dachgeschoss lediglich als Depot für ihre Utensilien. Hier muss noch kräftig aufgeräumt und aussortiert werden.
Zurzeit benutzt die Kita das Dachgeschoss lediglich als Depot für ihre Utensilien. Hier muss noch kräftig aufgeräumt und aussortiert werden. © Alexandra Roth

Die Wände bleiben im Dachstübchen stehen; auf mehr als 250 qm entstehen dort jeweils ein Gruppen- und ein Nebenraum. Ein Raum wird unterteilt – das schafft Platz für WC-Kabinen, Waschtisch und Wickelkommode. Alle Fenster und Türen werden erneuert, im Grunde mache man den kompletten Innenausbau neu, erläutert Sauerwein. Nach Auskunft von Eleonore Brengelmann hat die seit 1997 bestehende Kita – man ist seit dem Vorjahr auch das Familienzentrum „NeMi“, also für Neviges-Mitte – zurzeit vier Gruppen mit insgesamt 82 Kindern. Von den vorhandenen Plätzen seien 20 für unter Dreijährige und von diesen wiederum fünf für ganz kleine Kita-Kinder unter zwei Jahren: „Wir können schon Babys aufnehmen.“ Die Einrichtung sei aktuell leicht überbelegt und bekomme seit dem Start des Online-Portals der Stadt „täglich Tag für Tag mindestens zwei Anmeldungen“. Die beiden zusätzlichen Gruppen mit 34 Plätzen sollten zum Kita-Jahr 2020/21 startklar sein.

Ehemaliges Hausmeister-Haus gehört künftig zur Kita

Aber auch auf anderen Etagen der ehemaligen Volks- bzw. Grundschule und späteren Sonderschule tut sich was. So werden im ersten Obergeschoss die Sanitärtrakte erweitert, knöpft man sich auch die Küche bzw. das Kinderrestaurant vor. Wie Ayse Karadirek – die Architektin und Projektleiterin hat bis Ende 2018 federführend die Vorplanungen gemacht – beim Rundgang berichtete, wird im Erdgeschoss ein Behinderten- und Mitarbeiter-WC eingerichtet, wird zudem eine Treppenverbindung zur Hausmeister-Wohnung geschaffen. Das ehemalige, seit einem Vierteljahr leer stehende Hausmeister-Haus gehört nämlich künftig zur Kita „Morgen-Land“. Dort entstehen Personal- und Leitungsräume sowie ein Elterncafé. Die Mitarbeiter bekommen und brauchen auch mehr Platz. Denn mit den neuen Gruppen wächst auch das zurzeit 14-köpfige Kita-Team, zum dem allerdings auch Teilzeitkräfte gehören.

Erlebniszentrum behält seinen Standort

Das Musikalische Erlebniszentrum des Rhythmus-Chores Velbert-Neviges bleibt übrigens entgegen der ursprünglichen Planung doch weiterhin als Mieter in dem städt. Gebäude an der Tönisheider Straße.

Im Vorhabenplan stecken noch mehr Projekte für Neviges und Tönisheide

Das Team vom Immobilienservice hat in Neviges und Tönisheide noch Einiges mehr vor. So bekommt die Grundschule Wielandstraße neue Fenster und Türen. Die Fensteranlagen der Grundschule Kirchstraße werden vollständig erneuert; zudem gibt’s dort Erweiterungsmaßnahmen für Unterricht und Ganztag. In der ev. Grundschule Ansembourgallee beginnen in Kürze ebenfalls Arbeiten zur Verbesserung des Raumprogramms. Die Grundschule Goethestraße (Gebäude B) steht mit der Erneuerung von Fenstern und Türen im Vorhabenplan. Darüber hinaus ist mittlerweile der Auftrag für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses mit drei Hallenplätzen an der Hochstraße vergeben; der Ersatzstandort an der Nevigeser Straße soll jetzt im März bezugsfertig werden. Und nicht zuletzt stimmen die Velberter just aktuell das Sanierungskonzept für das Schloss Hardenberg mit der oberen Denkmalbehörde beim Landschaftsverband Rheinland ab.