Velbert. Nach der langen Coronapause sind die Wirte froh, endlich wieder Gäste empfangen zu können. Auch wenn es noch starke Einschränkungen gibt.
Das Wetter scheint es gut zu meinen mit den Velberter Gastronomen. Seit Montag dürfen sie nach der langen Corona-Pause wieder Gäste empfangen und seitdem lacht die Sonne. Da die Inzidenz im Kreis Mettmann aber noch über 50 liegt, bewirten die hiesigen Gastronomen derzeit ausschließlich im Außenbereich – und da kommt das schöne Wetter natürlich gerade richtig. Viele Wirte öffneten am Dienstag das erste Mal. Allerdings dürfen auch im Außenbereich nur Gäste bedient werden, die eine komplette Impfung haben, genesen sind oder einen gültigen negativen Test vorweisen können. Außerdem mussten die Wirte die Zahl ihrer Tische auf den Terrassen und in den Biergärten deutlich reduzieren, damit die Gäste genügend Sicherheitsabstand voneinander halten können. Die WAZ hat mit einigen Wirten gesprochen.
Nur 40 statt 80 Gäste
So hat auch Michael Biester von der Bürgerstube in der Kolpingstraße die Hälfte seiner Tische von der Terrasse räumen müssen. „Statt 80 Gäste können wird nur noch 40 bewirten“, sagt er. Dennoch ist er froh, dass er am Dienstag endlich wieder öffnen konnte. Er will auch ganz genau schauen, ob seine Gäste die Einlassbedingungen erfüllen. „Wer keinen Test hat, geimpft oder genesen ist, kommt nicht rein. Ich will, dass Corona endlich verschwindet“, sagt der Gastronom. Sein Personal konnte er komplett halten. Es wurde seit der Schließung im November für die Lieferservice eingesetzt. „Unsere Kunden haben uns ganz doll die Treue gehalten und sehr unterstützt. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Blazenka Bieker, die Seniorchefin der Bürgerstube. Und deshalb will die Bürgerstube ihren Lieferservice trotz der Öffnung fortführen. „Viele, vor allem alte Leute trauen sich immer noch nicht richtig raus“, erklärt Biester.
Bei Regen ins Zelt
Ab Mittwoch öffnet auch das Landhaus Stolbergwieder. Kai Uwe Stachelhaus und sein Team bieten 70 Gästen im Außengelände Platz, sollte es regnen, gibt es ein großes offenes Zelt zum Schutz. „Es wird auch Zeit, dass wir wieder öffnen können, denn so langsam sind unsere Reserven verbraucht. Wir sind mit einem dunkelblauen Auge davon gekommen“, erklärt der Gastronom aus dem Hefel. Die lange Schließungszeit hat er genutzt, um sein traditionelles Gasthaus zu kernsanieren, wie er sagt. Sein Personal hat auch er behalten – selbst die Aushilfen, er hat mit ihnen ein Schnitzeltaxi betrieben, das auch gut angenommen worden sei. Das Taxi habe die Einbußen aber nicht wett machen können. Schließlich sei durch die Pandemie nicht nur der Gaststättenbetrieb weggebrochen, sondern auch das Catering für größere Feste.
Die Regeln
Erst wenn die Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der letzten 7 Tage) mehrere Tage stabil zwischen 35 und 50 liegt, dürfen die Wirte ihre Innenräume für die Gäste, die geimpft, getestet oder genesen sind, öffnen. Für die Außengastronomie fällt dann der Test weg.Und wenn die Inzidenz landesweit und vor Ort unter 35 liegt, darf die Innengastronomie ohne Test geöffnet werden,
Das Bier kalt gestellt
Auch die Kleine Schweiz öffnet am Mittwoch, 2. Juni, für seine Gäste im Außenbereich, rund 100 Plätze stehen zur Verfügung, allerdings gibt es bei schlechtem Wetter keinen Schutz. Inhaber Frank Wiehoff hofft daher, dass die Inzidenz schnell noch weiter sinkt, damit er auch seine Räume im Innern öffnen kann.
Das Bier kalt gestellt und den Grill angeworfen haben auch die beiden Balkan-Restaurants Zadar (Hohenzollernstraße) und Weidenhof(Mettmanner Straße). Und auch der Biergarten vonHaus Sondermann in Neviges empfängt wieder Gäste. Inhaberin Katja Lippe ist noch auf der Suche nach weiterem Servicepersonal. Und wer mit seinen Kindern unterwegs sein möchte: Das Kindercafé Bimbilandia, Klosterstraße 2, öffnet am Donnerstag, also am Feiertag.
Fortbildung während der Schließung
„Zur Gießerei“, das Restaurant des Parkhotels, hat bereits am Montag das erste Mal seine Terrasse wieder für Gäste geöffnet. Den ganz großen Ansturm gab es zumindest am Mittag noch nicht, so Geschäftsführer Peter Gebhardt. Auch das Hotel hat alle seine Angestellten behalten, teils nahm es während der Schließung an Fortbildungen teil.
Und natürlich decken noch viele andere Restaurants, Cafés und Eis-Salons draußen ihre Tische. Sie alle freuen sich riesig auf viele Gäste.