Tönisheide. . Das Restaurant „Kleine Schweiz“ bekommt für seine regionale Küche das Siegel „Typisch neanderland“. Spannend, welche Produkte es ums Ecke gibt.

Arbeiten, wenn andere feiern. Kein beschauliches Weihnachtsfest mit der Familie, kein Ostern, kein Pfingstausflug. Macht Frank Wiehoff alles nichts aus. „Peng, wenn die Tür aufgeht, dann ist Leben in der Bude. Herrlich.“ Mit Herz und Leidenschaft führt er in vierter Generation das Traditionslokal „Kleine Schweiz“, liebt seine Familie, mag seinen Job – und sein Tönisheide. Bei ihm gibt’s Spezialitäten aus der Region, was nun auch ganz offiziell bestätigt ist.

Bewerber müssen viele Kriterien erfüllen

So fing alles an 1910: Urgroßvater Eberhard Wiehoff hat die „Kleine Schweiz“ einst aus der Taufe gehoben.
So fing alles an 1910: Urgroßvater Eberhard Wiehoff hat die „Kleine Schweiz“ einst aus der Taufe gehoben. © Alexandra Roth

Die „Kleine Schweiz“ darf das „Typisch Neanderland-Siegel“ tragen, damit zeichnet der Kreis Mettmann Betriebe aus, die „regional-typische Gerichte in bester Qualität anbieten“, so Annette Pesler, Projektleiterin „Typisch Neanderland“. Für das Siegel muss man sich bewerben, neben den angebotenen Produkten aus der Region werden auch Kriterien wie Tradition und handwerkliches Können begutachtet.

Und da konnte Frank Wiehoff nicht nur mit „bergischer Gemütlichkeit“, wie es unter anderem in der Begründung des Kreises heißt, ordentlich punkten.

Das Rehwild kommt vom Eignerbach vor der Haustür

Zum Bier gibt’s Herzhaftes aus dem Bergischen Land

Die „Kleine Schweiz“ öffnet nach einer kleinen Winterpause wieder am Freitag, 18. Januar 2019, um 11 Uhr.

Sowohl im Winter als auch im Sommer gibt es Abendveran staltungen mit saisonalen Produkten. Am 22. Februar steht ein Bierabend mit „Bergischen Tapas“ auf dem Programm.

„Wir haben eigenes Dammwild, beziehen das Rehwild hier vom Eignerbach, die Kartoffeln kommen aus Ratingen“, erzählt der 54-Jährige, der das Lokal seit 1993 mit Ehefrau Dörte (52) führt. Schwiegermutter Margret (79) backt noch immer die besten Plätzchen und wenn Mutter Rosemarie (76) mal nicht ihre Eintöpfe für die ganze Mannschaft zaubert, gibt’s beim Personal lange Gesichter.

Die sechste Generation mag im Moment lieber Brei

Frank Wiehoff hat das Kommando in der Küche inzwischen an Sohn Jonas übergeben, steht aber bei Bedarf mit Rat und Tat zur Seite. Die sechste Generation mag noch lieber Brei, im Dezember kam Enkel Leo zur Welt. Mehr Familientradition geht nicht. „Ein gutes Gefühl zu wissen, dass alles in besten Händen bleibt. Da weiß man, wofür man das alles macht.“

Beliebt ist auch der selbst hergestellte Eierlikör

Seitdem Urgroßvater Eberhard die „Kleine Schweiz“ 1910 gegründet hat, habe jede Generation ein bisschen angebaut. Und jede Generation hat eine eigene Handschrift. Als Frank Wiehoff sich um das Neanderland-Siegel bewarb, da geschah das aus tiefer Überzeugung. „Produkte aus der Region punkten durch Qualität, es kommt auch der Umwelt zugute, denn lange Transportwege fallen ja weg.“

Lummerschinken wird im Keller geräuchert

Bei ihm wird der Lummerschinken im Keller selbst geräuchert, schön mit Buchenmehl. Beliebt ist auch der Eierlikör, natürlich selbst gemacht. Eine Zutat ist überall gleich: Leidenschaft für den Beruf.