Velbert. Für das Schuljahr 2021/22 kommen in Velbert mehr Gesamtschul-Anmeldungen als früher zum Zuge. Und an zwei Schulen gibt es erstaunliche Zahlen.
Na also! Die Martin-Luther-King-Hauptschule hat jetzt auch die dritte und entscheidende Hürde geschafft und diese geradezu mit Bravour genommen. Sie musste nämlich der Verordnung der Bezirksregierung Düsseldorf zufolge für das Schuljahr 2021/22 mindestens 32 Anmeldungen für zwei Klassen zusammenbekommen, um nach längerer Pause wieder eine Eingangsstufe bilden zu dürfen. Es wurden letztlich für die Stufe Fünf sogar 49 Kinder für zwei Klassen aufgenommen. Und das u. a. trotz – im Vergleich zu früher – geringerer Ablehnungen an den beiden Gesamtschulen, wie Fachdezernent Gerno Böll auf WAZ-Anfrage zu den Anmeldezahlen an den öffentlichen weiterführenden Schulen für das nächste Schuljahr berichtete.
Bewusste Entscheidungen pro Hauptschule
Noch kurz zu den beiden anderen Bedingungen, die für die Hauptschule an der Grünstraße passen mussten: Da war zunächst die grundsätzliche Entscheidung des Rates aus dem letzten Mai, die Schule doch nicht sukzessive aufzulösen, sondern sie nunmehr fortzuführen. Und im November gab’s dann dafür mit einer offiziellen Genehmigungsverfügung auch grünes Licht aus Düsseldorf.
Vermutlich kommen noch Nachzügler
Der überwiegende Teil der Anmeldungen – darunter nur drei Kinder aus anderen Städten – seien „bewusste Entscheidungen für die Hauptschule“, sagt Böll und ganz offensichtlich scheine auch der an der Grünstraße neu eingerichtete Montessori-Zweig gut anzukommen. „Die Schule weist wirklich ihre Existenzberechtigung nach“, meint Barbara Kirschner. „Wir rechnen dort auch noch mit weiteren Anmeldungen von Nachzüglern“, fügt die Fachbereichsleiterin (Bildung, Kultur, Sport) hinzu.
Angebot nahezu maßgeschneidert
Bei der Gesamtbetrachtung der aktuellen Anmeldungen sprechen Kirschner und Böll von einem „quasi maßgeschneiderten“ Schulangebot in Velbert: „Wir konnten nahezu jedem Elternwunsch gerecht werden.“ So musste die Gesamtschule Velbert-Mitte dieses Mal lediglich 21 Interessenten ablehnen, nimmt sie 162 Jungen und Mädchen auf und bildet wie gewohnt ihre sechs Züge. Laut Auflistung sind neun der an der Poststraße aufgenommenen Kinder aus Wülfrath und sechs aus Essen. Die Gesamtschule Neviges meldet 104 Aufnahmen für vier Züge, davon 20 aus Wülfrath. 52 Kinder darunter 13 Aspiranten aus Wülfrath und einer aus Sprockhövel wurden abgelehnt. Zur Erklärung: Wülfrather Kinder dürfen nicht per se „aussortiert“ bzw. abgelehnt werden, weil es in der Kalkstadt keine eigene Gesamtschule gibt. So sieht es das Recht vor.
Änderung beim nächsten Anmeldeverfahren
Per saldo bilanziert die Fachbereichschefin – wohlgemerkt aus rein Velberter Sicht –, dass „fast alle Gesamtschul-Wünsche“ erfüllt worden seien, andererseits aber „eine Gesamtschul-Klasse nicht untergebracht werden konnte“. Für die Gesamtschulen gab es bislang stets ein vorgezogenes Anmeldeverfahren, damit sich die abgelehnten Kinder bzw. ihre Eltern noch neu orientieren und umentscheiden konnten. Angesicht der geringen Überhänge, so Böll, beabsichtige der Schulträger das zum nächsten Jahr zu ändern.
Eingangsklassen an manchen Grundschulen begrenzt
Im Grundschul-Bereich hat man nach Auskunft der Verwaltung zum Schuljahr 2021/22 alle Kinder versorgen können.
In Velbert-Mitte und in Tönisheide würden die Eingangsklassen auf 25 I-Männchen begrenzt.
Realschule läuft dreizügig
Die Realschule Kastanienallee behauptet sich stark mit 83 neuen Schülern und drei Zügen, musste niemanden ablehnen. Nur „ganz wenige“ der Kinder hätten eine eingeschränkte Realschul-Empfehlung gehabt, berichtet Kirschner: „Das hat sich jetzt alles wirklich gut sortiert.“ Hier finden Sie noch weitere Berichte und Bilder aus Velbert.
GSG ist komplett ausgebucht
Das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Birth bildet wieder drei Züge und ist „bis auf den letzten Platz ausgebucht“. Vom ebenfalls dreizügigen Nikolaus-Ehlen-Gymnasium in Mitte liegen bisher noch keine endgültigen Daten vor. Und für eine faustdicke Überraschung sorgt dieses Mal das Gymnasium Langenberg: Dort werden „erstmals nach langer, langer Zeit“ vier Eingangsklassen gebildet.
An etwas Ähnliches kann sich Gerno Böll, der einst selbst an der Panner Straße mal Pennäler war, nicht erinnern. Im Gegenteil: Ohne Wuppertaler habe das Gymnasium in der Vergangenheit keine drei Klassen vollbekommen können, sagt er. Dieses Mal sind 35 Kinder in anderen Städten zuhause – größtenteils in Wuppertal und zwar im Bereich Dönberg. Der Dezernent abschließend: „Wir warten jetzt noch auf die Genehmigung der vierten Eingangsklasse durch die Bezirksregierung, dann können wir auch die noch ausstehenden Anmelde-Bestätigungen verschicken.“